FuPa.net | Gösweiner ist jetzt eine Option

04.08.2017

Worms. Die vielleicht wichtigste Nachricht vorab: Die Korrespondenz mit der FIFA ist beendet, die Spielberechtigung für Thomas Gösweiner liegt vor. Nachdem der bei Wormatia Worms als Speerspitze verpflichtete Angreifer beim Saisonauftakt in Stuttgart vergangene Woche noch zuschauen musste, weil sich der bei einem internationalen Transfer eben nötige „Briefwechsel“ verzögert hatte, kann der 22-Jährige aus Österreich jetzt im ersten Heimspiel tatsächlich auch eingesetzt werden. Ob er gegen Mainz 05 II aber gleich auf dem Platz stehen wird, an diesem Punkt lässt sich VfR-Trainer Steven Jones nicht in die Karten schauen.

Zwei Punkte lassen vielleicht eine Richtung erkennen, in die der Wormatia-Trainer tendiert. Er sagt erst mal mit Blick auf Daisuke Ando, der bei der 0:1-Niederlage bei den Stuttgarter Kickers in vorderster Front auflief, dieser habe es gut gemacht. „Er ist super viel gelaufen“, so Jones, der damit das Anlaufverhalten des Japaners lobt. Aber auch sonst: „Er hat Bälle festgemacht, war torgefährlich, hat eine gute Mentalität.“ Fazit: „Gut“, sagt Jones, der allein einschränkt, für ein „sehr gut“ bedürfe es bei einem Stürmer noch der nötigen Tore.

Genau an diesem Punkt kommt Thomas Gösweiner ins Spiel, hat zumindest der 22-Jährige doch in der Vorbereitung seine Treffsicherheit auch nachgewiesen. Andererseits möchte Jones den Angriffshünen auch ein wenig vor einer zu großen Erwartungshaltung schützen, die Fußstapfen, die der zu den Offenbacher Kickers abgewanderte Florian Treske als Kapitän und Sturmführer hinterlassen hat, sind nun mal groß. Und: „Es ist auch wichtig, dass man von der Bank mal reagieren kann, wenn man am Drücker ist“, sagt Jones. Auch an diesem Punkt betrachtet er den Österreicher als Option.

Viel mehr Neue gibt es mit Blick aufs erste Heimspiel nicht. Immerhin ist Benjamin Maas wieder im Training. Der Innenverteidiger könnte zurück ins Team kommen, wodurch Ricky Pinheiro aus der ungewohnten Rolle des Innenverteidigers (Jones: „Am Anfang Probleme mit dem Stellungsspiel, dann gut im Aufbau“) für eine offensivere Funktion frei würde. Immerhin waren die gerade erst von einer Verletzung genesenen Sebastian Schmitt und Steffen Straub in Stuttgart nur aus der Not eines dünnen Kaders heraus als Kurzzeitkräfte im Einsatz. Okay, „beide sind jetzt eine Woche weiter“, weiß der Wormatia-Trainer. Ob‘s aber für 90 Minuten reicht?

Apropos, von wegen Kurzzeitkräfte und Verletzungssorgen. Die Personalsituation schon rund ums erste Saisonspiel war in den Augen von Steven Jones der untrügliche Hinweis darauf, dass sich in personeller Hinsicht in seinem Kader noch etwas tun muss. „Wir kommen mit 19 Mann nicht durch die Saison“, sagt er – und darf sich in Erinnerung an Stuttgart bestätigt sehen. Gesucht wird weiter ein Mann für die (Defensiv-)Zentrale. Zumindest eines schiebt Jones aber nach: „Wir werden deshalb nicht in Panik verfallen und einen Spieler verpflichten, nur damit wir noch einen haben.“ Es gebe Gespräche. Aber die Geduld ist (noch) da.

Unterm Strich überwiegt beim Wormatia-Trainer deshalb auch die Vorfreude aufs erste Heimspiel. Jones setzt darauf, dass seine Mannschaft dort weitermacht, wo sie vergangene Saison aufgehört hat. „Wir haben unsere Spiele immer zumindest auf Augenhöhe bestreiten können“, ruft er in Erinnerung. Und daran soll sich auch im Spiel gegen die 05-Reserve (Jones: „Sehr stark, sehr schnell“) nichts ändern.