Augsburger Allgemeine | Gerechtes, aber unbefriedigendes Remis

13.05.2017

Spatzen lassen gegen ebenbürtige Wormser einige klare Chancen aus. Wer für die meiste Aufregung im Donaustadion sorgte.

Die Zuschauer hatten sich am vorletzten Spieltag der Fußball-Regionalliga Südwest noch einmal auf ein gutes Heimspiel der Spatzen gefreut und Trainer Stephan Baierl hatte sich von seiner Mannschaft einmal mehr als zwei Tore in einem Spiel gewünscht. Beides ging nicht in Erfüllung. Der SSV Ulm 1846 Fußball und Wormatia Worms trennten sich im Donaustadion nach mäßiger, kaum aufregender Partie mit 1:1. Das Aufregendste war eigentlich, dass Schiedsrichter Thorsten Braun aus Güdingen/Saarland es für nötig fand, in der Begegnung, die fast freundschaftlichen Charakter hatte, insgesamt neun Gelbe Karten zu zeigen: fünf gegen Ulm, vier gegen Worms. So meinte Baierl denn auch, dass darunter die Partie gelitten habe. Wenn beide Mannschaften ständig die Gefahr sähen, dass es eine Gelb-Rote Karte gegen sie gibt, könne kein wirklich gutes Spiel zustande kommen. Bei all dem muss aber auch gesagt werden, dass sich die Ulmer nach der 1:0-Führung, für die Thomas Rathgeber in der 11. Minute nach einem Foul an Alper Bagceci im Strafraum mit einem verwandelten Strafstoß gesorgt hatte, wieder zu sehr zurückfallen ließen. Sie ließen dem Gegner zu viel Spielraum, anstatt die Partie zu bestimmen und den Gegner zu Reaktionen zu zwingen.  Und so brannte es im ersten Durchgang mehrfach im Ulmer Strafraum, bis der Ex-Ulmer Florian Treske nach Vorlage des früheren Spatzen Johannes Ludmann den Ausgleich erzielte (42.). Nach der Pause hatte keiner der beiden Kontrahenten bezüglich der Spielanteile größere Vorteile, aber die Spatzen hatten mehrfach die Chance zum 2:1. Volkan Celiktas (55.), Luca Graciotti (56.), zwei Mal „Richie“ Halili (64., 83.), der sonst ein famoses Spiel machte, Janik Michel (83.) und Fabian Gondorf (89.) scheiterten zum Teil aus hervorragenden Positionen. Wieder lag es an der Offensive, dass kein Dreier für Ulm heraussprang. Auf der anderen Seite entschärfte SSV-Keeper Holger Betz Schüsse von Jan-Lucas Dorow (68.) und Sandro Loechelt (75.). Letztlich konnte man gegen das Unentschieden nichts sagen und viele Zuschauer gingen enttäuscht nach Hause. Ulm hat ergebnismäßig eine gute Saison gespielt, aber zu selten den Zuschauern wirklich attraktiven Fußball gezeigt.