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14.05.2017

Gerechtes Remis nach beschwerlicher Anreise für Wormatia beim SSV Ulm

Ulm. Nichts war’s mit einem weiteren Sprung auf der Tabellenleiter für Fußball-Regionalligist Wormatia Worms. Mit dem 1:1 (1:1) beim SSV Ulm blieben die Wormaten immerhin im zehnten Spiel hintereinander ungeschlagen, sie verpassten es aber eben, den unmittelbaren Tabellennachbarn gleich zu überholen. Das ausgegebene Saisonziel von Trainer Steven Jones, Platz sechs, kann aber immer noch erreicht werden.

Gegen den SSV Ulm hatte der Wormser Coach seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Hessen Kassel vor einer Woche gleich auf sieben Positionen verändert. „Ich wollte die jungen Spieler belohnen, die haben das letzte Woche gut gemacht. Heute habe ich zurückrotiert, denn es gilt jetzt, dass alle den entsprechenden Rhythmus finden, und es geht um die Stammplätze fürs Pokalfinale“, begründete Jones. Im vorletzten Saisonspiel bestimmten die Platzherren anfangs das Geschehen, doch die erste Gelegenheit besaß Worms: Einen Freistoß von der Strafraumgrenze setzte Enis Saiti (7.) allerdings in die Abwehrmauer, sein Nachschuss landete weit über dem Tor. Nachdem Schlussmann Niklas Reichel, der seinen zweiten Regionalligaeinsatz mit einer tadellosen Leistung feierte, zunächst gegen Ndriqim Halili (9.) mit Fußabwehr klärte, war der 21-Jährige eine Zeigerumdrehung später machtlos. Benjamin Maas agierte im Strafraum gegen Alper Bagceci zu unbedarft. Schiedsrichter Thorsten Braun (Güdingen), der insgesamt neun Gelbe Karten in einer keineswegs ruppigen Partie zückte, entschied sofort auf Strafstoß, was die frühe Führung für die Gastgeber durch Thomas Rathgeber ermöglichte (10.).

Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab in der Folge Jan-Lucas Dorow (23.). Seinen Torschuss nach herrlichem Zuspiel von Saiti kratzte aber der Ulmer Abwehrspieler Johannes Reichert noch von der Linie. Mit zunehmender Spielzeit rissen die Wormaten die Partie an sich, setzten die einheimischen mit frühem Pressing unter Druck und machten damit umstandslos deutlich, dass sie auch das zehnte Spiel in Folge nicht als Verlierer beenden wollten. In der 42. Spielminute war dann der Ausgleich perfekt, es war eine Gemeinschaftsproduktion der ehemaligen Ulmer: Johannes Ludmann bediente mit einer präzisen Flanke Florian Treske, der köpfte freistehend aus sechs Metern unhaltbar ein – sein Saisontreffer zehn. „Dieses Tor war Pflicht“, betonte der 29-Jährige.

Nach der Pause erlebte das Publikum ein abwechslungsreiches, verteiltes Spiel, das ein paar Highlights, aber nicht das Feuer eines Duells um alles oder nichts bot. Beide Teams hatten einige gute Gelegenheiten zur Führung. „Da ging es rauf und runter, hin und her“, wunderte sich Abwehrmann Patrick Auracher, der einräumte: „Bei uns haben in der Schlussphase die Kräfte nachgelassen.“ Vielleicht der Grund, warum Dorow (68.) und Sandro Loechelt (76.) in aussichtreichen Positionen am Ulmer Torhüter Holger Betz scheiterten. Auf der Gegenseite bewahrte Reichel sein Team gegen Halili (64.) mit einem tollen Reflex vor einem Rückstand.

Nachdem Trainer Jones dreimal gewechselt hatte, mussten die Gäste ab der 85. Minute mit neun Feldspielern zu Ende spielen: Benjamin Himmel verließ mit Muskelproblemen den Platz, bestätigte aber hinterher keine schwerwiegende Verletzung. Am Ende war das 13. Unentschieden ein gerechtes Resultat, hatten die Gäste doch vor allem im zweiten Durchgang mehr investiert. In der Defensive ließen die Ulmer recht viel zu, vor allem durch leichte Ballverluste im Mittelfeld. Worms besaß aber nicht ausreichend Qualität und Präzision, um das zu bestrafen.

Die Trainer im Wortlaut

Stephan Baierl, SSV Ulm

„Wir wollten uns mit einem Heimdreier verabschieden, sind auch gut ins Spiel gekommen und haben folgerichtig das 1:0 gemacht- Danach haben wir versäumt, mehr Druck zu machen und viele Fehlpässe gespielt. In der zweiten Hälfte hätten beide Mannschaften ein Tor machen können. Es war ein ordentliches Spiel, freilich nicht mit dem Nachdruck. Beide Mannschaften mussten nach den frühen Gelben Karten darauf achten, keine Gelb-Rote Karte zu bekommen. Mit der Punkteteilung können wir leben.“

Steven Jones, Worm. Worms

„Die erste Halbzeit ging klar an Ulm. Vielleicht lag es an der beschwerlichen Anreise, es gab Probleme vor der Abfahrt mit unserem Bus und wir sind erst eine Stunde vor Spielbeginn hier in Ulm angekommen. Dazu kam, dass zu Beginn die Sonne gewaltig drückte. Gegen Ende der ersten Hälfte haben wir uns erholt und den Ausgleich zu einem wichtigen Zeitpunkt gemacht. Nach der Pause waren wir ein Stück besser im Spiel. Am Ende war es eine gerechte Punkteteilung.“