FuPa.net | Die zweite Reihe wirft sich mächtig ins Zeug

08.05.2017

Beim 1:0-Erfolg gegen Hessen Kassel lässt Wormatia-Coach Steven Jones auf breiter Front den Nachwuchs ran

Worms. So ein wenig dürfte Tobias Cramer gestaunt haben, als er vor dem Spiel auf die Aufstellung seines Gegners geschaut hat. Denn damit, dass Wormatia-Coach Steven Jones gleich auf fünf etablierte Spieler verzichtet, konnte der Trainer des KSV Hessen Kassel nicht rechnen. Doch Jones machte beim 1:0 (1:0)-Sieg gegen die Nordhessen tatsächlich Ernst und warf die ganz große Rotation an. Mit Erfolg. „Ich sehe es durchweg positiv, wie die jungen Spieler heute gespielt haben“, war Jones nach der Partie sehr zufrieden. „Arian Emerllahu hat wieder gut seine Seite zugemacht, Perric Afari hat zwar etwas gebraucht, um in die Partie zu kommen, hat aber dann auch gute Bälle gespielt und gute Bälle gewonnen.“

Dass dazu noch Keeper Niklas Reichel es schaffte, seinen Kasten sauber zu halten, rundete den Abend für die Debütanten ab. Und besonders Reichel genoss den Abend: „Das ist echt ein gutes Gefühl“, freute sich der 21-Jährige nach seinem ersten Einsatz in der Regionalliga. „Wenn erst einmal angepfiffen ist, bist du so konzentriert, das ist von Nervosität nichts zu spüren.“

Ob nervös oder nicht, Perric Afari hatte zu Beginn der Partie den ein oder anderen kleinen Fehler drin, bis er sich an der Seite von Fatih Köksal in der Wormatia-Schaltzentrale stabilisierte und sogar einige Impulse nach vorn setzen konnte. Bislang war der gebürtige Wiesbadener nur zu vier Kurzeinsätzen für die Wormatia in der Regionalliga gekommen, und hatte ansonsten eher in der Landesligamannschaft Spielpraxis gesammelt. „Das war hier heute natürlich eine andere Aufgabe, aber auch nicht ganz ungewohnt. Schließlich habe ich bei Wehen Wiesbaden in Testspielen Gegner auf ähnlichem Niveau gehabt. Aber das ist jetzt auch schon eine Weile her“, erklärt Afari, warum er einige Minuten Anlaufzeit brauchte.

Bis zu seiner Auswechselung gegen Sandro Loechelt in der 67. Minute zeigte der defensive Mittelfeldspieler seine Qualitäten und machte deutlich, warum Trainer Steven Jones ihm diesmal das Vertrauen schenkte. „Unsere jungen Spieler haben sich diese Einsätze durch ihre starke Trainingsarbeit über das gesamte Jahr hinweg verdient“, unterstrich Jones. Und dass Arian Emerllahu nun schon die zweite Partie durchspielen durfte, könnte schon ein Zeichen dafür sein, dass Jones den linken Außenverteidiger gerne auch in der kommenden Spielzeit in Kader hätte. Ähnliches gilt für Sebastian Schmitt, der ebenfalls nach der Partie in Steinbach zum zweiten mal von Beginn an auf dem Rasen stand, dann aber ebenso wie Afari in der 67. Minute Platz für einen Routinier machen musste. Ihn ersetzte Alan Stulin.

Durchspielen bei seinem Regionalliga-Debüt durfte dagegen Reichel, der natürlich hofft, noch mehr Spielanteile zu bekommen. Im Pokal durfte er sich in dieser Spielzeit ja schon beweisen und hatte seinen Anteil daran, dass es die Wormser bis ins Finale am 25. Mai in Pirmasens geschafft haben. Und da, das verriet Trainer Jones in der Pressekonferenz, ist der Keeper auch wieder gesetzt. „Es gab einen Pokaltorhüter 2016 und ich gehe stark davon aus, dass er auch das Finale spielt.“ Für Reichel eine gute Nachricht. Und vielleicht kommt ja auch noch ein Einsatz in der Regionalliga dazu.