Wormser Zeitung | Schaulaufen der Bankdrücker

05.05.2017

WORMS - Der Klassenverbleib ist für die Regionalliga-Fußballer des VfR Wormatia Worms zwar in trockenen Tüchern, womit das Saisonziel zunächst einmal erreicht wäre. Doch das Team von Trainer Steven Jones kann in dieser Spielzeit noch einiges mehr erreichen. Mit einem Sieg gegen den KSV Hessen Kassel am Freitagabend in der EWR-Arena können Florian Treske und Co. an den Nordhessen vorbeiziehen und den achten Tabellenplatz erklimmen. Dann stünden die Wormser um einen Platz besser da, als sie die vergangene Spielzeit abgeschlossen hatten.

Doch all das sind für Jones nur Etappen, denn sein Fokus liegt schon weiter in der Zukunft. Einerseits auf der Pokalpartie gegen den SV Morlautern in Pirmasens am 25. Mai, andererseits bei der Planung für den Kader der kommenden Spielzeit. Und deshalb kommt es in den nächsten Ligaspielen vermehrt zum Schaulaufen der Bankdrücker. Was dem Spielfluss und dem Erfolg der Mannschaft durchaus nicht im Weg steht, wie das Beispiel Steinbach zeigt. "Nicht nur Arian Emerllahu ist mit seinem Tor aufgefallen, auch Sebastian Schmitt hat eine richtig gute Partie gemacht", haben zwei der jungen Wilden schon ihren Eindruck beim Trainerteam hinterlassen. Wer als nächster seine Chance bekommt, will der Trainer (noch) nicht verraten. Aber auch ein Perric Afari oder Niklas Reichel werden ihre Chance noch bekommen. Hintergrund für die den Spielern schon in der vergangenen Woche angekündigten Rotationen ist auch die Bemühung von Jones, die Spannung für das Pokalspiel hochzuhalten. Und auch wenn die arrivierten Kräfte im Kader natürlich nicht jubeln, wenn sie sich nun auch einmal auf der Bank wiederfinden, in der Mannschaft stößt die Maßnahme des Trainers nicht auf Ablehnung. "Das sieht man alleine schon daran, wie sich alle, inklusive der Bank mit Arian über sein Tor in Steinbach gefreut haben", lobt Jones sein intaktes Team.

Gegner ohne Top-Torjäger

Das hat mit Kassel einen Gegner vor der Brust, der wirtschaftlichen Schwierigkeiten so gut es eben geht, außen vorzulassen versucht. Die jüngste 0:4-Niederlage gegen den VfB Stuttgart II war denn auch weniger der unsicheren Zukunft geschuldet, als vielmehr der knappen Personallage. Sechs Stammspieler fehlten gegen die Schwaben, beim Gastspiel in Worms werden es derer drei sein. Darunter jedoch mit Sebastian Schmeer, Tobias Damm und Lucas Albrecht die komplette Angriffsreihe. "Wenn ein Team seinen Top-Torjäger nicht dabei hat, ist das für uns erst einmal gut", sagt Wormatia-Coach Jones mit Blick auf den gelbgesperrten Schmeer, der in dieser Spielzeit immerhin schon ein dutzend Tore für die Nordhessen erzielt hat.

Bei den Wormsern sind dagegen alle torgefährlichen Spieler mit an Bord. Wer sich allerdings dann wirklich gegen die Kasselaner von Beginn an zeigen darf, legt Jones erst kurz vor der Partie fest. Auf die ein- oder andere Überraschung im Team werden sich die Spieler aus Hessens Norden wohl einstellen müssen.