FuPa.net | Gelb-Festival in der EWR-Arena

23.04.2017

Beim 1:1 im keineswegs unfairen Spiel gegen Homburg spricht der Schiedsrichter 13 Verwarnungen aus

Worms. An eine solche Kartenflut konnte sich Tim Brauer bei einem Regionalligaspiel nicht erinnern. „Das war schon ein bisschen komisch, was der Schiedsrichter hier gepfiffen hat“, meinte der Vorsitzenende des VfR Wormatia Worms nach dem 1:1 (1:0) gegen den FC Homburg über den Konstanzer Unparteiischen Gaetano Falcicchio. Dass er mit seiner Meinung nicht ganz alleine war, zeigt der Umstand, dass die Security in der EWR-Arena sicherheitshalber einmal zwei Ordner mit Schirmen an den Kabineneingang schickten, um den Schiedsrichter bei Bedarf zu schützen. Doch so weit kam es gar nicht, denn obwohl das Schiedsrichtergespann während des Spiels eine Menge Unmutsäußerungen aus beiden Fanlagern über sich ergehen lassen musste, war die Stimmung nach der Partie erstaunlich ruhig. Was vielleicht auch daran lag, dass beide Teams mit dem Punkt ganz gut leben konnten. Die letzten zehn Minuten machten beide, da schon auf nun Feldspieler reduzierte Teams keine ernsthaften Anstalten mehr, auf Sieg zu spielen.

„Der Schiedsrichter war für beide Mannschaften gleich gut“, meinte der nach der Partie auf die Leistungen des Mannes in Gelb angesprochene Homburger Trainer Jürgen Luginger. Dem wollte sein Wormser Gegenüber Steven Jones nichts hinzufügen. „Ich denke, Jürgen hat damit alles gesagt“, grinste der Wormatia Coach. Den Spielern auf dem Platz kamen die Entscheidungen von Falcicchio dagegen gar nicht so spanisch vor. „Der war ganz in Ordnung, man konnte mit ihm reden“, meinte nach der Partie Patrick Auracher, der selbst auch einen gelben Karton gesehen hatte. Die strickte Linie, die bereits in der ersten Minute für die Verwarnung von Jan-Lucas Dorow wegen eines taktischen Fouls abgesteckt war, verließ der Schiedsrichter nicht mehr. Mit der Folge dass es in einer eigentlich gar nicht so hart geführten Partie nur so Verwarnungen hagelte. Und zwei Spieler vorzeitig zum Duschen geschickt wurden. Kurz vor dem Seitenwechsel traf es den Homburger Kapitän Steven Kröner, der nachdem er schon früh mit Wormatias Marco Metzger aneinandergeraten war. Und eine Viertelstunde musste Fatih Köksal nach einem gar nicht so heftig aussehenden Foul ebenfalls den Platz verlassen. Böse Worte über den Schiedsrichter verkniff aber auch er sich. „Er hat kleinlich gepfiffen, aber er hat das über die gesamte Spielzeit gegen beide Mannschaften beibehalten.“

Der einzige Vorwurf, den man dem Mann aus Konstanz machen konnte, war, dass er vielleicht ein bisschen zu wenig abstufte. Denn als Marco Gaiser Auracher im Mittelfeld doch sehr rüde abräumte und sich danach noch mit einem Wormser in heftige Diskussionen verstrickte, wäre eigentlich mehr als nur Gelb die logische Konsequenz gewesen. Doch Falcicchio beließ es bei Gelb, vielleicht auch, weil ein weiterer Platzverweis das Spiel hätte härter einscheinen lassen, als es eigentlich war.

Auf das Endergebnis die Partie hatte die Schiedsrichterleistung ohnehin keinen Einfluss. Einerseits, weil die Wormaten sich in der zweiten Halbzeit in Überzahl zu umständlich anstellten, als dass ein zweiter Treffer in der Luft gelegen hätte, und auch die Homburger nach ihrem Ausgleich wieder einen Gang zurückschalteten und lieber den Punkt verteidigten, als auf einen Dreier zu gehen. Nur Köksal und Kröner müssen sich grämen, weil sie jeweils im nächsten Spiel ihres Teams gesperrt sind.