Nibelungen Kurier | Jeder Negativtrend hat auch mal ein Ende

17.04.2017

Wormatia siegt nach 28 Jahren mit 2:0 bei der U23 am Lauterer Betzenberg / Tore durch Steffen Straub und Florian Treske / Am Freitag um 19 Uhr geht es zuhause gegen den FC Homburg

VON KLAUS DIEHL Nach acht Niederlagen und vier Unentschieden, hat sich die Negativserie der Wormatia mit dem 2:0-Sieg endlich positiv geändert. Zur Erinnerung: Letztmals siegten die Kicker aus der Nibelungensadt am 10. Dezember 1989 bei der U23 des 1.FC Kaiserlautern!

Den Fluch der Sieglosigkeit der Wormatia auf dem Betzenberg in Kaiserslautern hat der Osterhase nach 28 Jahren wohl mitgenommen und dafür den Pfälzern zwei „faule“ Ostereier ins „Netz“ gelegt.

Dieses Ostergeschenk verdienten sich die Wormaten mit einer sehr starken Leistung in den zweiten 45 Minuten. Denn als Trainer Steven Jones den Rot gefährdeten Fatih Köksal zur Pause gegen Jan-Lucas Dorow und Enis Saiti gegen Steffen Straub auswechselte, sollte dies entscheidend gewesen sein.

Nach einem torlosen Pausenstand errang man am Ende mit 2:0 einen verdienten Sieg und konnte damit drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt mit nach Worms nehmen.

Die Wormaten haben nunmehr 43 Punkte auf ihrem Konto. Damit konnte am Ostersonntag der Sprung auf den 8. Platz in der Tabelle der Regionalliga Südwest gelingen und der Abstand zur Abstiegszone auf sieben Punkte ausgebaut werden. Von daher war es ein sehr wichtiger Sieg, aber kein Grund die Füße hoch zu legen, da nochweitere 5 Spiele ausstehen. Doch Mannschaft, Trainerteam, Vorstand und Fans können sicherlich etwas Stück ruhiger schlafen.

Spiel begann vielversprechend

Das Spiel begann vielversprechend im großen Fritz-Walter-Stadion vor nur 364 zahlenden Zuschauern, davon wohl mehr als die Hälfte Wormatia-Fans.

Eine Flanke von links durch Alan Stulin brachte Johannes Ludmann auf der rechten Seite ins Spiel. Dieser bediente Ricky Pinheiro bediente, dessen Schuss im letzten Augenblick abgeblockt wurde.

Kaiserslautern, das selbst noch tief im Abstiegskampf steckt, wurde damit wach gerüttelt. Bei einem Patzer in der Wormatia-Abwehrhälfte (8.), schossen die Gastgeber noch zu hoch ab und Wormatia musste Schwerstarbeit leisten, um aus der Umklammerung heraus zu kommen.

Dann war es Glück für die Wormaten, als der FCK-Spieler Christian Kühlwetter (14.) nur die Unterkante der Lattetraf und ein Freistoß gerade noch knapp am Tor vorbei ging.

Die Wormaten waren sichtlich nervös, ehe sie nach einer halben Stunde allmählich das Spiel wieder in die Hand nehmen konnten. FCK-Keeper Jan-Ole Sievers musste in der 39. Minute gegen Ricky Pinheiro und nur eine Minute später gegen Enis Saiti sein ganzes Können beweisen, um einen Rückstand zur Pause zu verhindern.

Wormatia-Elf völlig verändert

Nach der Halbzeitansprache kam eine völlig veränderte Wormatia-Elf auf den Platz und bot 45 Minuten lang eine sehr gute Vorstellung.

Cheftrainer Steven Jones hatte den Rot gefährdeten Fatih Köksal gegen Jan-Lucas Dorow und Enis Saiti gegen den schnellen und torgefährlichen Steffen Straub ausgewechselt. Dies sollte sich als positiv erweisen, denn im zweiten Durchgang spielten fast nur noch die Wormaten, die mit frischem Wind und sehenswerten Angriffen die FCK-Abwehr unter Dauerdruck setzten.

Die beiden eingewechselten Wormaten brachten frischen Schwung, wobei Jan-Lucas Dorow weniger in den vordersten Angriffsreihen zu sehen war, sondern die Rolle von Fatih Köksal einnahm Mit seinen technischen Fähigkeiten im Kampf um den Ball sammelte er Pluspunkte.

Aber es war insegesamt eine starke Mannschaftsleistung, die die Wormaten im großen Fritz-Walter-Stadion in den zweiten 45 Minuten bot. Viel Beifall gab es auch für den schnellen Steffen Straub ,der sein Tor zum 1:0 in der 66. Minute selbst einleitete: Mit einem Querpass auf die rechte Seite hatte er Johannes Ludmann „auf die Reise geschickt“, und dessen Flanke er wiederum in der 66. Minute unhaltbar zur Wormatia-Führung ausnützte. Die FCK-Abwehr einschließlich Torhüter Sievers sahen dabei recht schlecht aus.

Nur acht Minuten später stand es 2:0 

Eine gut getimte Flanke von Alan Stulin kam zu Kapitän Florian Treske, und dieser unterstrich mit dem 2:0, dass er seinen Torriecher wieder gefunden hat.

Bereits zuvor hatte Treske bei seinem Flugkopfball nach Straub-Flanke noch nicht richtig gezielt. Wie auch Straub selbst wurde Trecke gerade noch vom FCK-Spieler Florian Pick im letzten Moment gestört.

Nach dem 2:0 hatte man den Gastgebern endgültig allen Wind aus den Segeln genommen und kraftsparend wurde das 2:0 von den Wormaten locker nach Hause gebracht.

Man war sogar dem 3:0 näher als die Gastgeber einem Anschlusstreffer zum 1:2. So bei einem Schuss von Johannes Ludmann, der in der 77. Minute knapp am Tor der Gastgeber vorbei ging. Wormatia-Keeper Mario Miltner hatte einen verhältnismäßig ruhigen Nachmittag und die selten aufkommenden Probleme wurden einmal mehr souverän gelöst.

Gerd Obenauer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Wormatia-Vorstand, freute sich über tollen Fußball seiner Wormatia, die in der 2. Halbzeit fast nur noch in Richtung FCK-Tor spielte.

Freitag um 19 Uhr Heimspiel gegen den FC Homburg

Der FC Homburg war für die Wormaten schon immer ein unbequemer Gegner, wobei der letzte und einzige Heimsieg in der Regionalliga Südwest vom 9. September 2014 resultiert. Dieser fiel mit 5:1 recht deutlich aus. Zuvor hatte man sich in drei Spielen 1:1 getrennt. In bitterer Erinnerung ist den Wormsern die 0:5-Heimplate am 12. September 2015 im Ludwigshafener Südwest-Stadion.

Zusätzlich wird die Bedeutung des Spieles dadurch unterstrichen, dass Homburg mit 34 Punkten auf dem derzeit abstiegsbedrohten 15. Tabellenplatz angesiedelt ist und bereits den dritten Trainer in der laufenden Saison hat.

Wie immer in Spielen der Wormaten gegen Homburg, dürfte es ein kampfbetontes Spiel werden. Darin werden die Gäste praktisch schon um ihre vorletzte Chance zum Klassenerhalt kämpfen. Sie werden wohl kämpfen mit allem, was sie haben, wobei der Druck des Siegenmüssens auf ihrer Seite liegt.

Die Wormaten können weitaus unbeschwerter in diese Partie gehen. Sie werden aber sicherlich auch einiges daran setzen wollen, mit einem weiteren Dreier dem Klassenerhalt noch ein Stück noch näher zu rücken.