FuPa.net | Die richtige Balance finden

01.04.2017

Wormser reisen ohne Stress zum Tabellenführer Waldhof Mannheim

Worms. Steven Jones steht vor einem Dilemma. „Wenn du gegen Waldhof zu mutig spielst, läufst du Gefahr, ausgekontert zu werden. Aber zu tief darf man bei deren brutaler Qualität in der Offensive auch nicht stehen“, verdeutlicht der Trainer von Wormatia Worms wie schwer ist, beim Regionalliga-Spitzenreiter die richtige Balance zu finden. Die hat in den letzten 15 Spielen alleine der KSV Hessen Kassel gehabt, der den Mannheimern die einzige Niederlage seit Anfang Oktober zufügen konnte.

Nach dem Heimsieg gegen die Stuttgarter Kickers gehen die Wormser mit einem großen Plus in die Partie: Sie sind frei von jedem Druck. „Wir haben jetzt noch acht Spiele vor der Brust und sind sieben Punkte über dem Strich. Das ist eine gute Ausgangssituation“, sagt Jones, der daher die Spiele in Mannheim und gegen Elversberg als Bonuspartien einstuft. Jeder Zähler, der aus den beiden Spielen generiert werden kann, ist so etwas wie ein Sahnehäubchen. Und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb ist der Ehrgeiz bei den Wormaten groß, zum vierten Mal in Folge in Mannheim Zählbares zu erreichen. Wobei in den vergangenen Jahren dreimal ein Sieg im Carl-Benz-Stadion heraussprang. Zu einer Art Lieblingsgegner will Jones die Mannheimer aber nicht hochstilisieren. „Klar gibt es Teams, die uns weniger liegen. Und in Mannheim ist immer eine gute Atmosphäre, da macht es natürlich Spaß zu spielen“, meint der Wormser Trainer. Allerdings blickt er bei der Beurteilung der eigenen Chancen weniger auf die zurückliegenden Spiele seiner Mannschaft in Mannheim als vielmehr auf die beeindruckende Serie der Waldhöfer, die in dieser Saison im eigenen Stadion erst einmal den Platz als Verlierer verlassen musste und insgesamt nur fünf Punkte hinter dem Maximum zurückliegt. „Um da etwas mitzunehmen brauchst du einen richtig guten Tag“, weiß Jones. Denn die Mannheimer sind ein echtes Team aus starken Individualisten, dass sich auf das wesentliche konzentriert: das Gewinnen. Oft nicht gerade glanzvoll und nur mit einem Treffer Differenz, aber eben gnadenlos effektiv. „Die sind wirklich eine unheimlich stabile Mannschaft. Die stehen kompakt, schalten unglaublich gut um und haben auch noch klasse Standards“, ist Jones vom SV Waldhof beeindruckt. Und deshalb grübelt er auch weiter, wie er die richtige Balance findet, damit die Mannheimer ihre Qualitäten möglichst wenig gewinnbringend entfalten kann. „Normalerweise fahren wir mit der Fünferkette gegen ein 4-4-2-System immer am besten. Doch wirklich festgelegt habe ich mich noch nicht, was das Spielsystem angeht.“ Dass sein Team da variabel ist und schnell umstellen kann, hat es beim Sieg gegen die Stuttgarter Kickers jüngst bewiesen. Weil es da mit der Dreierkette nicht so gut klappte, stellte Jones in der Pause um und feierte den höchsten Heimsieg der Saison. Ein Erfolg, der auch für die schwere Aufgabe in Mannheim Mut macht.