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25.03.2017

Die Degerlocher können die Leistung aus dem Derby nicht bestätigen und verlieren nach enttäuschendem Auftritt in Worms mit 4:1 (1:0)

Nach dem Sieg im Stadtderby gegen die 2. Mannschaft des VfB Stuttgart wollten die Kickers heute unbedingt beim wichtigen Duell gegen den VfR Wormatia Worms nachlegen und die nächsten Punkte im Kampf um den Klassenverbleib einsammeln. Doch am 30. Spieltag der Regionalliga Südwest mussten die Blauen vor 1.292 Zuschauern in der EWR-Arena eine 1:4-Niederlage einstecken. Die Wormatia ging durch ein Tor von Ricky Pinheiro früh in Führung (4.). Auch kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit erwischte Sandro Loechelt die Kickers eiskalt, als er in der 51. Spielminute per Freistoß auf 2:0 erhöhte. Josip Landeka konnte zwar mit seinem tollen Freistoßtreffer durch sein erstes Saisontor noch auf 2:1 verkürzen (56.), doch Steffen Straub sorgte binnen fünf Minuten per Doppelschlag für die Entscheidung (76. und 81.).

Neben dem gesperrten Ryan Malone musste Trainer Tomasz Kaczmarek heute auf die verletzten Daniel Schulz, Mijo Tunjic, Antonio Morella, Nico Blank, Shqipon Bektashi und Umberto Tedesco verzichten. Dafür rückte Maurizio Scioscia wieder in die Startelf auf die rechte Abwehrseite und bildete zusammen mit Marco Kaffenberger, Marvin Jäger und Josip Landeka die Abwehrreihe. Im Mittelfeld startete Yannick Thermann von Beginn an zentral mit David Müller, Alessandro Abruscia und Lukas Scepanik auf den Außenbahnen. Vorne sollte Luca Pfeiffer zusammen mit Lhadji Badiane für Torgefahr sorgen, doch davon war zu Beginn nicht viel zu sehen.

Hatten die Blauen gegen den VfB Stuttgart II letzten Samstag noch die frühe Führung erzielt, kassierten die Kickers heute einen vermeidbaren frühen Gegentreffer, als zunächst Josip Landeka auf der linken Seite nicht klären konnte und die Flanke seines Gegenspielers auf den zweiten Pfosten bei Ricky Pinheiro Coutinho landete. Der Wormser setzte sich auch gegen Maurizio Scioscia durch und vollstreckte aus spitzem Winkel zum 1:0 (4.). Die kalte Dusche merkte man der Kickers-Mannschaft an – denn sie kamen zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Sinnbildlich dafür: Bereits nach zwanzig Minuten schickte Kaczmarek seine Auswechselspieler zum Warmlaufen.

Beide Teams zeigten kaum Torraumszenen, doch nach und nach wurden die Kickers stärker. Die erste gefährliche Aktion war ein Freistoß von Josip Landeka aus 35 Metern, den der VfR-Keeper Mario Miltner über die Latte klärte (25.). Sandro Abruscia brachte einen Freistoß in den Strafraum der Wormatia, doch weder Lhadji Badiane noch Lukas Scepanik konnten den Ball im Tor der Gastgeber unterbringen (28.). Der nächste Distanzschuss von Lukas Scepanik aus gut 20 Metern strich ebenfalls knapp drüber (30.). Abruscia hatte Pech mit seinem Nachschuss nach einem abgewehrten Freistoß von Landeka, denn sein Volleyschuss ging gut drei Meter am linken Pfosten vorbei (32.).

Auf Wormser Seite prüfte Enis Saiti mit einem Schuss ins kurze Eck Lukas Königshofer im Kickers-Tor, der sicher zur Ecke parierte (35.). Der fällige Eckball flog gefährlich in den Kickers-Strafraum, doch gemeinsam bekamen die Blauen die Situation vor dem ehemaligen Kickers-Spieler Patrick Auracher geklärt.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten dann die Blauen noch einmal eine gute Gelegenheit zum Ausgleich, als Landeka einen Freistoß um die Mauer der Wormatia zirkelte, doch VfR-Torwart Mario Miltner hielt die 1:0-Pausenführung fest.

Zu Wiederanpfiff kam Sebastian Mannström für Scioscia in die Partie, die mit einer Chance für Luca Pfeiffer, dessen Drehschuss über das Gehäuse ging (47.) und mit zwei schönen Freistoßtreffern begann. Als der Schiedsrichter Andre Klein einen leichten Schubser an der Strafraumgrenze als Foul wertete, ließ sich der Wormser Sandro Loechelt nicht zwei Mal bitten. Er verwandelte zentral vor dem Tor direkt über die Mauer hinweg zum 2:0 (51.). Doch Josip Landeka machte es dem Wormser nur fünf Minuten später nach: Luca Pfeiffer wurde an der Strafraumgrenze gelegt und Landeka zirkelte den Freistoß mit seinem linken Fuß unhaltbar für den Keeper in den rechten Winkel zum 1:2-Anschlusstreffer (56.).

Die Partie war nun wieder offen und es ging hin und her – ohne klare Torchancen auf beiden Seiten, auch als in der 65. Minute mit Jesse Weißenfels ein weiterer Offensivspieler in die Partie kam. Nach einem Gegenangriff ließen die Gastgeber die Vorentscheidung liegen, als Lukas Königshofer zunächst toll mit dem Fuß klären konnte, aber genau vor die Füße von Benjamin Himmel, der jedoch deutlich über das Kickers-Tor verzog (70.).

Binnen fünf Minuten fiel dann schließlich die Vorentscheidung: nach einem eigenen Einwurf und Ballverlust der Degerlocher wurde der eingewechselte Steffen Straub in die Gasse geschickt und behielt frei vor Königshofer die Nerven, als er flach ins linke Eck zum 3:1 vollstreckte (76.). Als der in der 74. Minute eingewechselte junge Aleksandar Mojasevic den Zweikampf gegen Straub auf der rechten Abwehrseite verlor, drang dieser in den Strafraum ein und vollendete mit einem satten Schuss ins lange Eck zum 4:1 (81.).

Kurz vor Spielende ließen die Blauen noch zwei dicke Möglichkeiten liegen: Badiane schickte Pfeiffer steil, der das Spielgerät zwar über Keeper Miltner lupfte, doch ein VfR-Spieler schaffte es noch kurz vor der Torlinie zu klären und Abruscia‘s Nachschuss flog schließlich über das Tor der Gastgeber (86.). Als Mannström per Kopfballablage Weißenfels in Szene setzte, schaffte er es mit seinem zu harmlosen Schuss nicht den Keeper zu überwinden (90.). So blieb es bei der deutlichen 1:4-Niederlage.

Das nächste Spiel der Kickers findet am Samstag, 01. April 2017, um 14 Uhr im GAZi-Stadion auf der Waldau gegen den FC-Astoria Walldorf statt, in der David Müller aufgrund seiner zehnten Gelben Karte gesperrt ist.

Kickers-Coach Tomasz Kaczmarek nach dem Spiel: „Wir haben leider kein gutes Spiel gemacht und es nicht geschafft, an die Leistung von letzter Woche anzuknüpfen. Dazu kassieren wir zu den denkbar schlechtesten Zeitpunkten die Gegentore, die die Aufgabe hier deutlich schwieriger machten. Wir waren heute nicht in der Lage, die Ausfälle zu kompensieren und im Vergleich zur letzter Woche gegen den VfB ein ganz anderes Spiel anzunehmen. Wir haben es mental nicht geschafft, waren zu soft, überhaupt nicht laufstark und zweikampfstark genug. Jetzt gilt es den Fokus auf das sehr wichtige Spiel gegen Walldorf zu richten.“