Nibelungen Kurier | Wormatia hatte in Trier drei Punkte fast schon in der Hand

19.03.2017

In der 93. Minute Strafstoß zum 2:2 kassiert / Zweite Hälfte in der Defensive / Samstag gegen die Kickers aus Stuttgart

VON KLAUS DIEHL  Es ist sicherlich ärgerlich, wenn man in der 93. Minute den Ausgleich kassiert und dies noch durch einem Foulelfmeter. Trier befand sich mit allen Mann, einschließlich Torhüter in Erwartung einer Flanke im Wormatia-Strafraum. Fatih Köksal war im Clinch dem Trierer Angreifer Anton, ließ zu spät los und sein Gegenspieler fiel zu Boden. Der bereits vor der Pause eingewechselte Trierer Joker Muhamed Alawie ließ sich die Chance vom Punkt aus nicht entgehen und Mario Miltner im Wormatia-Tor war ohne eine Abwehrchance.

Tiefer Boden und Gäste in der Defensive

Allerdings darf man festhalten, dass der Wormatia-Schlussmann in der 89. Minute einen 17m-Schuss von Alawie mit einer wahren Glanztat so eben noch über die Latte hatte lenken können. Sieht man das Spiel im Gesamten, geht das Unentschieden absolut in Ordnung. Aufgrund der drückenden Überlegenheit der Moselaner in den zweiten 45 Minuten sollte man auf Wormatiaseite mit dem einen Punkt durchaus zufrieden sein. In dieser Phase standen die Wormaten auf einem tiefen und aufgeweichten Boden nur noch in der Defensive und konnten auch keinerlei Entlastungsangriffe mehr starten. Pech aber, dass Benjamin Maas in der 56. Minute nicht aufpasste und der Trierer Torschütze Muhamed Alawie auf und davon zog und auch der heraus eilende Miltner im Wormatia-Tor den Einschuss aus einem guten Winkel nicht verhindern konnte. Zuvor war es der Ex-Wormate  Johnny Zinram, der über den Ball trat und im zweiten Versuch gerade noch abgeblockt werden konnte. Die zweite Halbzeit kann  man auch unter dem Begriff Abnutzungskampf einordnen, den die Wormaten mit Mann und Maus bestanden, wobei  ihr Torhüter in der 73. Minute noch einen 30m-Freistoß von Christoph Telch über die Querlatte bugsieren konnte.

Treske trifft volley

In den ersten 45 Minuten sah es anfänglich nach einer stürmischen Offensive der Gastgeber aus, doch nach zehn Minuten kamen die Wormaten besser in das Spiel, das gehobenen Ansprüchen – nicht zuletzt aufgrund der Bodenverhältnisse – nicht ganz gerecht werden konnte. In der 14. Minute dann die Wormser Führung, als nach einem schönen Spielzug über die linke Seite Alan Stulin per Beinschuss Benjamin Himmel auf die Reise schickte, dessen Hereingabe Ricky Pinheiro im Flug noch verfehlte, ehe von rechts Florian Treske die Kugel volley in die Maschen des Trierer Tores jagte. Die war sichtlich ein Schock für die Gastgeber und in der 35. Minute führten die Wormaten gar mit 2:0. Kapitän Florian Treske war im Luftkampf mit dem Ellenbogen von Josef Cinar regelrecht abgeräumt worden. Alan Stulin verwandelte vom Punkt aus eiskalt. Bis zur Pause  passierte nicht mehr viel auf beiden Seiten, lediglich Eugen Gopko konnte den Trierer Anton so bedrängen, dass dieser keinen Flurschaden anrichten konnte.

Wormatia-Coach Steven Jones, der in der Schlussphase von der Tribüne aus zuschauen musste, hatte überraschend Benjamin Maas anstelle von Patrick Auracher vom Anpfiff weg in der Innenverteidigung aufgeboten, wie auch Fatih Köksal wieder im Mittelfeld das Spiel machen sollte. Am Angriff setzte er nur auf Florian Treske als einzige Spitze, weil er eine defensivere Taktik verfolgte. Zwei Punkte in Trier in der 93. Minute verloren, bedeutet aber gemessen am gesamten Spielverlauf einen Punkt gewonnen. Daran gilt es am Samstag um 14 Uhr, im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers anzuschließen und als Sieger vom Platz zu gehen.