FuPa.net | Auch Jones gesteht Fehler ein

26.02.2017

WORMATIA +++ Bittere Niederlage gegen Watzenborn-Steinberg kam auch durch taktische Fehleinschätzungen zustande

Worms. Er hatte sich noch dagegen gewehrt: Als viele im Umfeld des Fußball-Regionalligisten VfR Wormatia Worms schon schwärmten, wie gut die Wormatia diesmal aus der Winterpause gekommen sei, erhob Trainer Steven Jones mahnend den Finger, erklärte die Spiele der Vorbereitung für Muster ohne Wert und behielt schließlich recht. Die 1:4-Niederlage seines Teams im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten SC Teutonia Watzenborn-Steinberg war das mit Abstand schwächste Spiel, dass die Wormser in dieser Saison zeigten. Dabei hatten sich die Wormaten genau das für das Spiel vorgenommen, was die Gäste schließlich zeigten. „Das Schlimme ist, dass wir vor dem Spiel auch eine gute Aggressivität und Anspannung in der Kabine hatten. Wir wollten eigentlich an die guten Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen, aber wir haben uns in jedem Zweikampf den Schneid abkaufen lassen“, haderte Jones mit der körperlichen Präsenz seiner Spieler in dieser Partie.

Schon kurz vor dem Spiel, gestand der Trainer später, habe er erstmals ein bisschen ein ungutes Gefühl gehabt. „Ich hab schon beim Einlaufen gedacht, mein lieber Mann, die sind ja geschätzt mindestens zehn Zentimeter großer als die eigene Mannschaft. Und die haben dann auch eine unglaubliche Wucht auf den Platz gebracht.“ Eine Sicht, die Kapitän Florian Treske nur bestätigen konnte: „Die waren alle riesig und bei uns ist die Hälfte der Mannschaft gerade mal 1,75 Meter. Aber auch unsere großen Spieler haben heute alle Kopfball-Duelle abgegeben.“ Bezüglich der Physis des Kaders sieht Jones nach der Pleite gegen Watzenborn daher „eine Diskussion, die wir führen müssen. Klar sagen einige unserer Gegner, dass es unangenehm ist, gegen die ,Giftzwerge aus Worms‘ und unsere Art zu spielen. Aber in Partien wie gegen Watzenborn oder auch Steinbach fehlen unseren Leichtgewichten dann ganz einfach ein paar Kilo, um in den Zweikämpfen bestehen zu können.“

Die körperliche Unterlegenheit alleine war es aber nicht, die den Abend für die Wormser Spieler zu einem so bitteren machte. Auch im taktischen Bereich wurden Fehler gemacht. Und diesen Schuh zieht sich auch Jones selbst an. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass sie auswärts mit einer Dreierkette antreten würden. Damit haben sie uns überrascht“, gibt der Wormser Coach zu. Zwar waren es in der ersten Halbzeit zwei individuelle Fehler von Keeper Mario Miltner und Innenverteidiger Benjamin Maas, die die Gegentreffer maßgeblich begünstigten, doch es war schon klar erkennbar, dass die Watzenborner erheblich mehr in die Partie investierten, hart an der Grenze dazu, zu überdrehen. „Ich habe mich nach dem Spiel lange mit deren Trainer unterhalten. Die waren eigentlich schon in der Pause platt und sind völlig über ihre Grenze gegangen“, verrät Jones. Doch die schwachen ersten Minuten der zweiten Halbzeit, als den Teutonen weitere Großchancen und schließlich das 0:3 gestattet wurden, verschafften den Watzenbornern die zweite Luft. „Unser Ziel war es, nach der Pause schnell den Anschluss herzustellen. Als dann das 0:3 gefallen war, war die Sache gelaufen.“

Die Gründe für die Niederlage sind in Teilen also schon analysiert, die Aufarbeitung wird allerdings noch Tage dauern. Und die gedrückte Stimmung in den ersten Einheiten wird sich mit Sicherheit nur in kleinen Schritten wieder verbessern. Da trifft es sich ganz gut, dass Jones und sein Trainerteam zwei Tage mehr als normal haben, das Team vor dem Gastspiel beim Tabellenletzten wieder in die Spur zu bringen. Wegen einer Veranstaltung, die der FC Nöttingen am kommenden Wochenende in seien VIP-Räumen ausrichtet, wurde die Partie mit Wormser Einverständnis auf Montag verschoben. Nicht in Nöttingen mit dabei sein, wird allerdings Florian Treske. „Ich hab jetzt erst mal drei Wochen Pause“, reagierte der Angreifer mit Sarkasmus auf seine fünfte Gelbe Karte. Und am Wochenende nach dem Nöttingen-Spiel sind die Wormser spielfrei.