FuPa.net | Nach der Pause ist der Wurm drin

02.11.2016

Regionalligist Wormatia Worms lässt nur drei Chancen zu und verliert gegen effektive Ulmer 1:2

Worms. Spätestens als Arif Güclü in der 89. Minute vollkommen frei vor dem Tor den Ball in die Arme des Ulmer Keepers Holger Betz köpfte, wusste auch der letzte der 1003 Zuschauer in der EWR-Arena, dass die Wormatia an diesen Nachmittag den Platz als Verlierer verlassen würde. Doch die 1:2 (1:1)-Niederlage im Regionalligaspiel des VfR Wormatia Worms gegen den SSV Ulm ließ nicht nur Wormatia-Coach Steven Jones ratlos zurück.

Denn es war wieder einmal eine Partie, in der die Gastgeber eine Serie von guten Möglichkeiten liegen ließen und dem Kontrahenten aus drei Chancen zwei Tore erlaubten.

Wenig verwunderlich, dass Gäste-Coach Stephan Baierl von einem „glücklichen Sieg“ sprach. Schon der erste Treffer war einer der Kategorie außergewöhnlich. Schließlich hatte Wormatia-Keeper Mario Miltner in der 13. Minute eine Großchance des Ulmers Luca Graciotti schon mit einem Wahnsinnsreflex geklärt. Pech hatte der Keeper allerdings damit, dass der Ball noch einmal vor die Füße des blonden Ulmers fiel und der – nochmal vollkommen alleinstehend – im zweiten Versuch vollstrecken konnte. Es war das erste Mal, dass die Gäste überhaupt gefährlich vor dem Wormser Gehäuse auftauchten. Und beim zweiten gefährlichen Ausflug der „Spatzen“ in Richtung Wormatia-Tor landete der Ball wieder in den Maschen. Ob es in der 79. Minute wirklich, wie im Spielbericht vermerkt, Christian Sauter war, der die Kugel mit der Fußspitze über die Linie bugsierte, oder ob es ein Eigentor von Alan Stulin war, interessiert in Nachhinein wohl nur die Statistiker.

Den Wormser Trainer Steven Jones fuchste das ganze Auftreten seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel. Denn nach dem frühen Rückstand und dem Ausgleich durch Florian Treske nach schöner Flanke von Jan-Lucas Dorow in der 33. Minute hatte sich Jones für die zweiten 45 Minuten eigentlich einiges vorgenommen. „Wir haben in der Pause extra zwei frische Leute gebracht, weil wir den Druck hochhalten wollten. Dass wir das Spiel dann derart aus der Hand geben, hat mich extrem enttäuscht“, ärgerte sich der Wormatia-Coach über das Auftreten seiner Spieler nach dem Seitenwechsel. Die hatten zunächst eigentlich ganz gut begonnen, dann aber immer mehr den Faden verloren. Viele frühe Ballverluste verhinderten, dass die Gastgeber ähnliche Ballstafetten kreieren konnten, wie in weiten Teilen der ersten Halbzeit. „Die Pause kam für uns zur rechten Zeit“, meinte auch Gäste-Coach Baierl, der in dieser Phase ernste Befürchtungen hatte, die Wormser könnten in Führung gehen. Doch das taten sie nicht, und auch nach dem Seitenwechsel schluderten d ie Gastgeber bei den wenigen Möglichkeiten, die sich ihnen da noch boten. Die letzte davon ließ Güclü geradezu fahrlässig liegen.