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Nach zwei Jahren in der Oberliga ist Ulm wieder zurück in der Regionalliga Südwest, die man 2014 aufgrund der Insolvenz verlassen musste. Es war die dritte finanzielle Pleite nach 2001 und 2011. Nun ist der frühere Bundesligist wieder da und hat sich den Klassenerhalt als Ziel gesetzt. "An mehr zu denken, verbietet sich. Die vergangene Runde hat gezeigt, wie schwer es die Aufsteiger hatten.", bekräftigte Aufstiegstrainer Stephan Baierl vor der Saison.

Derzeit ist der SSV im Soll, auf einem möglichen Abstiegsplatz lag man seit dem zweiten Spieltag nicht mehr. Der Auftakt ging mit zwei knappen Niederlagen gegen Saarbrücken und Pirmasens zunächst schief, danach wurde der Saisonstart mit 13 Punkten aus den nächsten fünf Spielen doch noch überaus positiv gestaltet und man lag plötzlich auf Platz vier. Von Höherem zu träumen verbot sich schnell, es folgten vier Niederlagen am Stück und zwei Unentschieden. Ein 1:0-Sieg gegen die ebenfalls nach gutem Start abgestürzten Koblenzer bremste den Fall. Und fast wäre gleich danach ein Auswärtscoup in Offenbach gelungen. 2:0 führten die Ulmer nach einer Stunde, kassierten dann den Ausgleich und in der Nachspielzeit noch das 2:3. "Trotz der Niederlage, die auch etwas unglücklich war, bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden", blickte Trainer Baierl optimistisch in die Zukunft. Und sogleich gab es beim 4:2 gegen Stuttgart II erneut einen Heimsieg.

Nach dem Aufstieg haben die Ulmer einen Umbruch vollzogen. Mit Kai Wagner (Schalke II) und Burak Coban (Stuttgart II) verließen zwei letztjährige Leistungsträger den Verein. David Braig (25), mit 26 Toren Oberliga-Torschützenkönig und seit zehn Jahren im Verein, blieb erhalten. Eine Liga höher hat er nun bereits sieben Tore auf dem Konto. Von den elf Neuzugängen haben es einige in die Stammelf geschafft. Im Tor hat Kevin Birk (24) das Ende der Ära Holger Betz (38) eingeleitet. Der Torwart-Oldie absolvierte über 450 Spiele für Ulm und ist seit 23 Jahren (!) im Verein. Verteidiger Johannes Reichert (25) ist ähnlich treu, wechselte nach dem Abstieg aber erstmals den Club und ist nun wieder zurückgekehrt. Ein Talent auf der Sechs ist der 1,94m große Vinko Sapina (21), letzte Saison vom Kicker zum Spieler der Hinrunde in der Regionalliga Bayern erkoren. Für die Jokertore ist Janik Michel (24, 4 Treffer) zuständig, für die Erfahrung aus 156 Drittligaspielen (sowie 18 Zweitligaspielen für Unterhaching und Bochum) sorgt Thomas Rathgeber (31, 8 Treffer). Die beiden sind Nachfolger von Florian Treske, der in 128 Spielen 52 Tore für Ulm erzielt hat.