Saarbrücker Zeitung | Steimetz zementiert den Sieg

17.10.2016

Der Jubel war nahezu grenzenlos: Als Thierry Steimetz in der 90. Minute zum 2:1 für den FC Homburg gegen Wormatia Worms traf, gab es kaum einen im Homburger Stadion, der ihm das Tor nicht gegönnt hätte.

Der 2:1-Sieg des FC Homburg gegen Wormatia Worms gestern war ebenso hochverdient wie glücklich. Der saarländische Fußball-Regionalligist war über den größten Teil der 90 Minuten die dominierende Mannschaft. Dennoch mussten die Anhänger des FCH sehr lange warten, bis der Lohn für den starken Auftritt unter Dach und Fach war. „Es fühlt sich beschissen an, wenn du in Unterzahl gegen einen sehr guten Gegner in der 90. Minute doch noch verlierst“, räumte Worms-Trainer Steven Jones ein. Jens Kiefer sah das naturgemäß ziemlich anders. „So beschissen es sich für meinen Kollegen anfühlt, so gut fühlt es sich für uns an.“

Am Freitag hatte der Trainer mit seinen Spielern noch am Torabschluss gefeilt. Da ist immer noch Luft nach oben. Vor allem in der 20. Minute wollten die 874 Zuschauer im Homburger Waldstadion kaum ihren Augen trauen, als Thierry Steimetz mit einem tollen Solo in den Strafraum eindrang und den Ball querlegte. Doch Chadli Amri traf die Kugel nicht sauber und schoss aus drei Metern Entfernung daneben. Bereits in der zehnten Minute hatte Steimetz selbst die erste gute Möglichkeit, die Homburger Führung zu erzielen, scheiterte aber mit seinem Heber an Wormatia-Torwart Mario Miltner.

In der 44. Minute war es abermals der kleine Franzose, der seinen Sturmpartner mit einem Klassepass in Szene setze. Doch auch Kai Hesse konnte die Großchance nicht verwerten und schoss aus zehn Metern über den Wormser Kasten. So blieb Jure Colaks Kopfballtreffer zum 1:0 in der 34. Minute trotz aller Überlegenheit das einzige Tor für den FCH im ersten Spielabschnitt. „Wir hätten höher führen müssen nach der ersten Halbzeit“, bestätigte Kiefer. Auch Steimetz fand, dass „ein Tor aus diesen Chancen zu wenig“ gewesen sei.

Nach dem Seitenwechsel wurde es hitzig. Sieben Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als der sträflich allein gelassene Patrick Auracher einen Wormser Freistoß zum 1:1 einköpfte. Nur zwei Minuten später stieg der bereits Gelb-verwarnte Wormser Sebastian Schmitt gegen Christian Lensch abermals hart ein. Dafür schickte Schiedsrichter Nikolai Kimmeyer den ungestümen Wormser mit Gelb-Rot in die Kabine, worüber die Verantwortlichen auf den beiden Trainerbänken heftig aneinandergerieten. In der 70. Minute hatte dann Hesse die nächste Riesenchance für die Saarpfälzer. Aber auch mit seinem Kopfball aus kürzester Distanz traf er noch einen Gegenspieler, der auf der Linie klärte.

Der FC Homburg schnürte den Gegner nun immer mehr in dessen Strafraum ein und kam in der 90. Minute durch ein Kopfballtor von Steimetz zum erlösenden 2:1-Siegtreffer. „Ich und die ganze Mannschaft gönnen Thierry das Tor ganz besonders, nachdem er eine wirklich fantastische erste Halbzeit gespielt hat“, lobte Jens Kiefer seinen Stürmer. Dass er mit seinen 1,65 Metern Größe den Treffer auch noch per Kopf erzielte, freute Steimetz zwar. Letztlich sei das aber „alles egal, solange wir nur als Mannschaft gewonnen haben“, sagte der an diesem Tag beste Mann auf dem Platz.