Wormser Zeitung | Marc Lautenschläger bricht den Bann

25.08.2003

Erstes Heimtor und am Ende ein sicherer 3:0-Sieg Wormatias gegen den FC Homburg

Vom 25.08.2003

Exakt nach 510 Spielminuten der neuen Oberliga-Saison wurde der Bann endlich gebrochen: Marc Lautenschläger erzielte das erste Heimtor des VfR Wormatia in der laufenden Runde und schuf damit die Grundlage zum letztlich klaren 3:0 über den FC Homburg. Mit dem ersten Dreier vor eigenem Anhang kletterten die Wormser auf den 10. Tabellenplatz hoch.

 
Von unserem

Redaktionsmitglied

Frank Beier

"Wir haben nahtlos an die Leistung in Saarbrücken angeknüpft und uns weiter gesteigert", lobte Trainer Dirk Anders die Lauf- und Risikobereitschaft seiner Truppe: "Dafür sind wir zu Recht belohnt worden." Dies sah auch Gäste-Coach Gerd Warken so, der kein gutes Haar an der eigenen Mannschaft ließ: "Eine desolate Leistung - wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann." Dass Wormatias Sieg allerdings nur dank Homburger Schwächen zustande kam, wollte Dirk Anders nicht akzeptieren: "Man ist eben nur so gut, wie's der Gegner zulässt."

Die Partie begann mit einem völlig neuen Gefühl für Wormatias Anhänger: Nicht der Gegner - wie so häufig in der Vergangenheit -, sondern die eigene Elf erspielte sich sofort eine Riesenchance. Nach genau 42 Sekunden kanonierte Christian Vogel nach einer weiten Linksflanke von Björn Miehe aus vollem Lauf nur um wenige Zentimeter am langen Eck vorbei. "Ein so frühes Tor hätte natürlich für Ruhe gesorgt", trauerte Dirk Anders der vergebenen Möglichkeit nach. Seine Mannen aber bewahrten die Ruhe, hatten den Gegner sicher im Griff. Nur bei der Chancenverwertung haperte es. Insbesondere galt dies für den sehr agilen Christian Vogel, der in der 18. und 25. Minute zwei weitere Gelegenheiten nicht nutzen konnte. Zunächst zielte er nach einer Bozanovic-Flanke aus zehn Metern genau auf Gästekeeper Müller, dann schoss er im Anschluss an einen Dehoust-Freistoß überhastet drüber.

Fast wäre der Schuss wieder einmal nach hinten losgegangen, denn nach einer halben Stunden kamen die bis dahin sehr harmlosen Homburger zu ihrer ersten Chance. Schiller hatte plötzlich freie Bahn, der herausstürzende Thorsten Müller war jedoch einen Tick schneller. Zwölf Minuten später war der Wormser Torhüter sogar bereits geschlagen, aber Benjamin Sigmund lenkte den Schrägschuss von Nowaczek gerade noch zur Ecke. Unmittelbar zuvor hatte Djuro Bozanovic auf der Gegenseite Ertls flache Hereingabe nur um einen halben Schritt verpasst. Und Sekunden vor dem Pausenpfiff trudelte ein Kopfball von Stefan Ertl haarscharf am Pfosten vorbei. Das erste Heimtor wollte einfach nicht fallen. "Die Wormser hätten zur Pause bereits mit zwei Toren führen müssen", meinte Gerd Warken.

Nun, nach dem Wechsel wurde das zuvor Versäumte dann nachgeholt. Es dauerte allerdings noch eine weitere Viertelstunde, ehe die Fans endlich den ersten Heimtreffer bejubeln konnten. Djuro Bozanovic hatte sich auf der rechten Seite energisch durchgesetzt und seine flache Hereingabe spitzelte Marc Lautenschläger aus drei Metern ins Netz. Dem bislang erfolglosen Torjäger war die Erleichterung über seinen ersten "Einschlag" sehr deutlich anzumerken. Überschwänglich jubelnd drehte er eine halbe Ehrenrunde. Und 17 Minuten später schlug er ein zweites Mal zu: Nach einer verlängerten Dehoust-Ecke köpfte er am langen Pfosten zum 2:0 ein. Schließlich war der 24-Jährige auch am dritten Wormatia-Tor beteiligt: Seine Linksflanke feuerte Conde - von Stefan Ertl bedrängt - zum 3:0 ins eigene Netz (80.). "Der Marc hat aus zwei Chancen zwei Tore gemacht - die richtige Antwort für seine Kritiker", freute sich Anders, dass der Knoten bei Lautenschläger endlich geplatzt ist.

In der Schlussphase lag sogar ein Kantersieg im Bereich des Möglichen. Ein weiteres Lautenschläger-Tor nach Querpass von Steven Jones wurde wegen angeblicher Abseitsstellung annulliert (82.), Bozanovics Schussflanke wurde von einem Homburger fast in die eigenen Maschen bugsiert (85.) und Ertls Drehschuss zischte nur um Millimeter vorbei (89.). "Wir sind auf einem guten Weg", gab sich Trainer Anders zuversichtlich: "Am Freitag in Weingarten werden wir uns weiter steigern."