FuPa.net | Nur Jones muss sich nicht ärgern

28.09.2016

Wormatia zieht durch 2:1-Sieg in Pfeddersheim ins Viertelfinale ein

Pfeddersheim. Der VfR Wormatia Worms steht im Viertelfinale des Fußball-Verbandspokals. Im Derby bei der TSG Pfeddersheim setzte sich der Regionalligist am Dienstagabend mit 2:1 (1:0) durch. Der Sieg war verdient, er war aber auch glanzlos. Und er wäre aus Sicht der Gastgeber vielleicht vermeidbar gewesen. Nicht zu Unrecht haderten die Oberliga-Kicker zumindest mit der Art und Weise, wie sie sich die Gegentore eingehandelt hatten.

„Das waren zwei saublöde Gegentore“, fluchte etwa TSG-Kapitän Tobias Klotz. Und Steffen Litzel konkretisierte: „Zwei ganz banale Standards.“ Beide, ein Freistoß von Benjamin Maas, den Wormatia-Kapitän Florian Treske einköpfte (42.), sowie die Ecke, die das schnelle 0:2 durch Jan-Lucas Dorow einleitete (47.), seien absolut vermeidbar gewesen, fand der Co-Trainer: „Erst rennt der Spieler mit dem Ball eigentlich ins Aus.“ Und die zweite Szene sei völlig ungefährlich gewesen – sowie schlecht verteidigt: Tatsächlich war die Ecke zu kurz und zentral abgewehrt worden.

Dabei hatte die Partie für die TSGler eingangs noch eine positive Entwicklung genommen. Die Wormaten starteten zwar mit dem Selbstbewusstsein eines Regionalligisten, während die Gastgeber erst die aus dem kurzfristigen Ausfall von Mathias Tillschneider (Magen-Darm) resultierende Umstellung in der Abwehr verkraften mussten. Nachdem aber Enis Aztekin per Kopf früh an TSG-Keeper Bakary Sanyang gescheitert war (6.), sah es danach aus, als hätte der Gast mehr am Ausfall von Patrick Auracher (Muskelfaserriss) zu knabbern. Für den Verteidiger kam Benjamin Maas ins Abwehrzentrum, ließ hier aber einige Abstimmungsprobleme mit Nebenmann Marco Metzger und (Pokal-)Torwart Niklas Reichel erkennen. Die Folge: Erst ein Lupfer von Sebastian Schulz auf die Latte des VfR-Kastens (13.), dann ein Drehschuss von Kevin Gotel, der knapp übers Tor rauschte (19.).

Vielleicht wäre für die Gastgeber tatsächlich mehr möglich gewesen, wären da nicht die regelmäßigen Ballverluste speziell von Andreas Buch gewesen. So kam Wormatia wieder ins Spiel, zu guten Chancen durch Eugen Gopko, dessen Distanzschuss Sanyang zur Ecke klärte (29.), und Jan-Lucas Dorow, der auf Vorarbeit von Enis Saiti den Ball knapp am langen Pfosten vorbeihoppeln ließ (33.). Und Wormatia kam eben zu besagtem Freistoß, nach dem Treske zur zu diesem Zeitpunkt auch verdienten Führung einköpfte (42.).

Am Spielfeldrand war Steven Jones da zufrieden. „Wir hatten das Spiel komplett im Griff“, mochte er herausstreichen – und die gefährlichen Szene der Anfangsphase in die Rubrik „zwei individuelle Sachen“ einordnen. Tatsache ist: Mit dem 2:0 im Rücken kontrollierten die Wormaten nach der Pause das Geschehen, während die TSGler scheinbar glücklos dem Pokal-K.o. entgegenstrauchelten. Nicht nur, dass das Gegentor, Dorow rutschte nach der eingangs erwähnten Ecke erfolgreich in den eigentlich verunglückten Distanzschuss von Gopko, arg unglücklich war. Nach Andreas Buch humpelten auch noch Sebastian Kaster und Kevin Gotel verletzt vom Platz. „Unser kompletter Angriff musste raus, wir mussten erst wieder eine Ordnung finden“, erklärte Tobias Klotz das lange einseitige Geschehen der zweiten Hälfte, während der die Wormaten einzig vergaßen, die Entscheidung zu erzwingen.

Und so wurde es aus heiterem Himmel noch mal spannend. Erst schob bei einem Freistoß aus dem Mittelfeld der längst in den Sturm beorderte Litzel die Kugel über die Linie. Und weil Wormatia sorglos konterte, hätte sich die VfR-Elf nicht mal über den Ausgleich beschweren dürfen: Florian Lutz köpfte aber völlig frei vorbei – nach einem Freistoß. „Es wäre das vierte Tor nach einem Standard gewesen“, sinnierte Litzel. Er hätte es genommen. Und Steven Jones etwas gehabt, über das er sich „richtig geärgert“ hätte.