FuPa.net | Überraschung bleibt aus

29.09.2016

Bei der TSG Pfeddersheim sorgen Ausfälle und das schnelle zweite Gegentor beim 1:2 gegen Wormatia für Frust

PFEDDERSHEIM. Wenn ein vermeintlicher Underdog im Pokal-Wettstreit dem scheinbar übergroßen Nachbarn die Stirn bieten möchte, dann geschieht dies in der Regel an erster Stelle mal über Leidenschaft und Kampf. Indes: Im Duell mit der Regionalliga-Truppe von Wormatia Worms erwies sich die TSG Pfeddersheim über weite Strecken doch eher als zahm, der Oberligist suchte gar die spielerische Lösung. Wobei: Vielleicht lag’s ja auch am Gegner, der die TSGler vor etwa 1 200 Zuschauern speziell nach der Pause gar nicht in die Zweikämpfe kommen ließ. Für Steven Jones war es eher die zweite Variante. Der Wormatia-Trainer fand nach dem 2:1 (1:0)-Sieg seiner Elf im Fußball-Verbandspokal: „Es ist großartig, wie meine Mannschaft solche Spiele mittlerweile angeht.“

Auch Steven Jones mochte zwar nicht die Augen verschließen und räumte mit Blick auf Großchancen für Sebastian Schulz (13., Latte) und Kevin Gotel (19., knapp drüber) ein: „Da kann Pfeddersheim in Führung gehen.“ Der Wormatia-Trainer stufte dies aber als „individuelle Dinge“ seiner durch den Ausfall von Patrick Auracher (Muskelfaserriss) umgebauten Abwehr ein – und erfreute sich lieber daran, dass seine Elf zurück zum selbstbewussten Auftritt der Anfangsphase fand und das Spiel nach Toren durch Florian Treske (42.) und Jan-Lucas Dorow (47.) eindeutig kontrollierte.

„Wir hatten danach überhaupt keinen Zugriff mehr“, räumte Steffen Litzel später ein. Aus der Defensivzentrale musste der Co-Trainer wie auch Norbert Hess zuschauen, wie die TSG-Truppe vergebens der Kugel hinterherrannte. Der Trainer selbst mochte da die fehlende Erfahrung nicht übersehen: „Wir hatten viele junge Spieler auf dem Platz, sind schlecht angelaufen.“ Einer, der wie alle anderen lief, war TSG-Kapitän Tobias Klotz. Und der haderte wie alle Pfeddersheimer nicht nur über die unnötig zustande gekommenen Tore. Auch der Zeitpunkt fuchste: „Wir haben in der Halbzeit noch gesagt, dass wir möglichst lange das 0:1 halten müssen.“ Dass dies keine 120 Sekunden gelang, frustrierte genauso, wie die verletzungsbedingten Auswechslungen der Sturmreihe. „Uns hat ohne Kevin Gotel ein Anspielpunkt gefehlt“, so Klotz. Und Hess knüpfte mit Blick auf den VfR an: „Mit einem 2:0 lässt es sich leichter spielen.“

Okay, der Underdog zeigte zwar tatsächlich Leidenschaft, kam mit kämpferischen Mitteln aber kaum ins Spiel. So musste Schiedsrichter Christian Gittelmann (Gauersheim) erst spät in der zweiten Hälfte – jeweils nach Frustfouls – Gelbe Karten für Abdullah Köse und Sebastian Schulz verteilen. Diesem war die Wut noch beim Abgang anzusehen – wohl auch im Bewusstsein, dass vielleicht doch mehr möglich gewesen wäre. Als Litzel auf TSG-Seite nämlich vorne den Anspielpunkt gab und sogar für das 1:2 sorgte (82.), gerieten die nachlässig konternden Gäste noch ins Schwimmen. Und Florian Lutz, als weiterer Kopfballspieler in vorderster Reihe, hätte in der Nachspielzeit sogar den Ausgleich köpfen können (90.+1).

Die spannende Schlussphase hätte sich Steven Jones („ärgerlich“) natürlich gerne erspart. Und Niklas Reichel hatte die Sache wohl kommen sehen. Aus seinem Kasten heraus hatte der (Pokal-)Torwart der Wormaten vergeblich gefordert: „Wir müssen wieder mehr arbeiten.“ Denn, so Jones, „man weiß ja, wie so ein Spiel laufen kann“.

Sein Gegenüber hätte genau das natürlich gerne gesehen. Am besten noch mit dem eigenen Sturmführer: „Es wäre vielleicht etwas möglich gewesen, wenn Kevin Gotel noch drin gewesen wäre.“ Oder auch mit Mathias Tillschneider, der kurzfristig mit Magen-Darm-Problemen ausfiel. „Dieser Ausfall hat uns natürlich sehr weh getan“, bekannte Hess. Mit den schnellen Vorstöße des Allrounders fehlte ein Überraschungsmoment. Unter diesen Voraussetzungen mochte der TSG-Trainer herausstreichen: „Ich denke, dass wir das ordentlich gemacht haben. Und wenn wir das 1:0 machen, gehen wir hier vielleicht einen längeren Weg.“