FuPa.net | Ein Sieg ohne Glanz

15.09.2016

Beim 1:0-Pokalsieg des VfR gefällt spielerisch nur der unterlege SC Idar-Oberstein

Idar-Oberstein. Trotz guter Vorbereitung doch irgendwie überrascht: Wormatia Worms hatte es an den Ausläufern des Hunsrück mit einem unerwartet schweren Brocken zu tun. Gastgeber SC Idar-Oberstein „hat uns alles abverlangt“, stöhnte VfR-Coach Steven Jones nach dem hart erkämpften Achtelfinal-Einzug im Fußball-Verbandspokal durch das Tor von Florian Treske (49.).

Alex Ricardo Xavier do Nasci, Lucas Alves da Silva, Thiago Reis Viana, Paulo Roberto Silva de Souza – klingt gut, war es auch. Mit einem brasilianischen Techniker- (und Kämpfer-) Quartett sowie den sehr umsichtigen und präsenten Zentralspielern Alexander Davidenko und Andre Thom zauberte der SCI eine ziemliche Galavorstellung aufs Geläuf – gemessen am Sechstligastatus des Verbandsligadritten jedenfalls. Wormatia präsentierte sich dagegen arg „ausrechenbar“, wie Jones monierte: „Da fehlten die Überraschungsmomente.“

Für die sorgte der SCI. „Spielerisch und läuferisch sehr stark“, hatte Wormatia-Spion Werner Adler schon vorher orakelt. Und so geschah es: „Hervorragend in Spielanlage, Mannschaftsleistung und individueller Qualität“ nannte Jones den Gegner, der „aufsteigt, wenn er immer so spielt“. Kollege Murat Yasar machte denn auch kein unglückliches Gesicht – sondern zeigte sich entschlossen, „den Schwung in die Liga mitzunehmen“.

Dass es unbehaglich werden würde im Stadion „Am Haag“, war also zuvor avisiert – doch derart unbehaglich? „Wir hätten nicht gedacht, dass sie so übertrieben gut sind“, formulierte Fatih Köksal frei von der Leber weg – griff sich aber auch an die eigenen Nase: „Wir hatten zu viele Ballverluste und waren meist einen Schritt zu spät.“ Weshalb alles „sehr anstrengend“ geworden sei. „Wir haben es gewusst: Die können kicken“, konstatierte derweil Patrick Auracher, kritisierte aber dennoch deutliche Defizite in den eigenen Reihen: „Wir spielen unser Angriffe nicht aus, waren schlecht im Umschaltspiel. Wir standen noch nie so oft zwei gegen vier.“

Immerhin: Die Gastgeber wurden nach dem Wechsel weiter vom Strafraum weggehalten, verbuchten daher auch nur noch eine echte Chance (67.). Unterm Strich stand ein Verhältnis guter Tor-Gelegenheiten von 6:5 zugunsten Wormatia, weshalb der Sieg auch nicht allzu schamhaft mitgenommen werden darf. Wäre da nicht der Faktor Spielkultur gewesen, der deutlich zugunsten der Gastgeber ausschlug. Aber zumindest: „Wir haben in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass wir kämpfen können – und bewiesen, was Pokal ist: 100 Prozent Fight“, verdeutlichte Köksal.