FuPa.net | Wormatia rettet Punkt

07.08.2016

Nach 2:2 gegen Offenbach sind Freude und Frust bei Wormatia geleichsam vorhanden

Worms. So richtig eindeutig war die Gefühlswelt bei den Spielern von Wormatia Worms nach dem 2:2 (0:1) gegen Kickers Offenbach zum Auftakt der Regionalligasaison nicht. Klar, wenn man ein 0:2 noch in ein 2:2 dreht, sprechen Fußballer meist von einem „gefühlten Sieg“. Wenn man allerdings fast ein ganzes Spiel in Überzahl agiert und die letzten zehn Minuten sogar mit zwei Mann mehr auf dem Platz steht, ist – nüchtern betrachtet – alles andere als ein Sieg enttäuschend. Genau zwischen diesen beiden Gefühlsextremen bewegte sich nach der Partie auch Arif Güclü. Bereits nach sieben Regionalliga-Minuten war dem Angreifer sein erstes Tor vergönnt. „Das macht mich natürlich unendlich stolz“, meinte der vom SV Gonsenheim nach Worms gewechselte 23-Jährige. Und doch trauerte er ebenso dem vergebenen Sieg nach. Dass der kopfballstarke Angreifer tatsächlich schon bei seinem ersten Auftritt einnetzte, überraschte seinen Teamkameraden Patrick Auracher wenig. „Es hat ein wenig gedauert, bis er sich an die Geschwindigkeit in der Regionalliga gewöhnt hatte, doch in den letzten zwei Wochen war er im Training richtig super“, meinte der Innenverteidiger. Daher habe der Trainer schon vor der Partie angekündigt, Güclü zu bringen“, berichtet Auracher. Wenn das mal keine zutreffende Prognose war.

Und ein weiteres neues Gesicht war an einer der Schlüsselszenen der Partie beteiligt: Jan-Lucas Dorow. Sein geschickter Laufweg in der elften Minute war es, der den Offenbacher Benjamin Kirchhoff derart in die Bredouille brachte, dass der sich nur durch ein Foulspiel zu helfen wusste. Notbremse, Rot und für fast die gesamte Spielzeit waren die Offenbacher in Unterzahl, auch wenn die Wormser damit eine Stunde lang herzlich wenig anzufangen wussten. „Von Außen hat das vielleicht ein bisschen zäh ausgesehen. War es aber nicht“, meinte Trainer Steven Jones nach dem Spiel. „Wir hatten einen Plan und den haben wir geduldig weiterverfolgt“, konterte er Fragen, ob denn nicht vielleicht der ein oder andere lange Ball in die Spitze erfolgversprechender gewesen wäre. „Hohe Flanken nach vorn und dann auf zweite Bälle hoffen, bringt gegen defensivstarke Offenbacher wenig“, entgegnete Jones.

Wohl aber scharfe Flanken vom Flügel, wie sie Enis Saiti ab Mitte der zweiten Halbzeit in schöner Serie vor das Offenbacher Tor brachte. „Wir hätten schon viel früher mehr über die Flügel machen müssen“, meinte der 26-jährige Linksaußen, der den Treffer von Güclü aufgelegt hatte. Doch das unterbanden die Offenbacher, die zeitweise mit einem Sechser-Riegel den eigenen Strafraum absperrten und nichts durchließen. Und dann auch noch einmal einen richtig starken Konter zum zwischenzeitlichen 0:2 setzten, der den Abend für den neuen Keeper Steve Kroll unerfreulich machte. Zwei Schüsse aufs Tor, beide drin, und eigentlich konnte er sich gar keinen Vorwurf machen. Gut nur, dass der in der zweiten Halbzeit so gefährliche Saiti im Strafraum gelegt wurde und Alan Stulin mit seinem Elfmeter wenigstens noch den Ausgleich schaffte. Doch viel einfacher für die Wormser Gefühlswelt wurde es auch mit dem Ausgleich nicht.