op-online.de | OFC: Neun-Punkte-Abzug egalisieren

05.08.2016

Offenbach - Kickers Offenbach hat vor dem ersten Punktspiel der neuen Saison eine weitere Personalie geklärt. Trotzdem werden heute zwei Plätze auf der Bank frei bleiben. Trainer Oliver Reck ist dennoch guten Mutes: „Wir sind gewappnet. Unser Kader ist ausgeglichen“. Von Christian Düncher 

Saisonstart in der Fußball-Regionalliga Südwest: Für 18 Teams geht es bei null los, für die Offenbacher Kickers, die heute (19.30 Uhr) bei Wormatia Worms gastieren, hingegen bei minus neun, da sie einen Insolvenzantrag gestellt haben. „Unser Ziel wird sein, das so schnell wie möglich zu egalisieren“, bläst Trainer Oliver Reck verbal zur Aufholjagd. Bei dieser schleppt der OFC aber einen „schweren Rucksack“ mit sich, wie es Sportdirektor Sead Mehic formulierte. Denn: Auch bei optimalem Start werden die Kickers zumindest in den ersten wochen noch auf einem Abstiegsplatz stehen. Reck will die Mannschaft daher nicht zu sehr unter Druck setzen: „Wir werden versuchen, etwas Positives aus Worms mitzunehmen. Diese Situation ist auch eine Chance. Entsprechend werden wir auch an die Sache herangehen.“

Aufgrund der drohenden Insolvenz konnte sich Reck bei der Kaderplanung „nicht so ausleben“, wie er das gerne gewollt hätte. Darüber habe er sich jedoch nicht beklagt und werde dies auch künftig nicht tun. „Als Trainer habe ich gelernt, flexibel zu sein“, stellt er klar. Flexibilität fordert der OFC-Coach auch von seinen Spielern. Und die haben ihn in der „langen, intensiven Vorbereitung“ nicht enttäuscht. „Ich habe vom ersten Tag an erkannt, dass die Jungs wollen. Was ich auf dem Platz gesehen habe, stimmt mich zuversichtlich. Jetzt müssen wir aber auch zeigen, dass das alles nicht nur Blabla ist.“

Gegner Worms, der „in der vergangenen Saison den einen oder anderen Großen geschlagen“ hat, beschreibt der Kickers-Trainer als ein Team, das sich durch Torgefährlichkeit und Beweglichkeit auszeichne. „Wir wollen ihnen zeigen, wie wir agieren“, so Reck. Seine personellen Möglichkeiten sind jedoch etwas eingeschränkt. Während Bryan Gaul (USA) und der erst am Mittwoch unter Vertrag genommene Konstantinos Neofytos (Griechenland) gestern die Spielberechtigung erhalten haben, lag diese für den bereits Mitte Juni verpflichteten Ko Sawada (Japan) immer noch nicht vor. Ob sie rechtzeitig für die Partie in Worms eintrifft, ist „fraglich“, teilte der OFC mit.

Da Stefano Maier (zwei Spiele Sperre nach Platzverweis), Jan-Hendrik Marx (Meniskusoperation) und Ihab Darwiche (Fußverletzung) ausfallen, werden die Kickers nur mit einem 16-er-Kader anreisen und zwei Plätze auf der Bank frei bleiben. Zum ersten Mal offiziell als Co-Trainer auf der Bank sitzen wird Joti Stamatopolous. Der 43-Jährige war schon in Düsseldorf Recks Assistent und „hospitierte“ seit Januar beim OFC. Nun haben ihn die Kickers verpflichtet. Der bis 2017 gültige Vertrag mit dem bisherigen Co-Trainer Alexander Conrad war zuvor aufgelöst worden. „Ich freue mich, nun ein offizieller Teil der Kickers-Familie zu sein“, sagte Stamatopulos.

Der offensive Außenspieler Björn Ziegenbein (30, zuletzt Hallescher FC), der mehrere Wochen lang getestet worden war, ist derweil kein Thema mehr. Der gebürtige Alzenauer steht vor dem Wechsel zu Energie Cottbus (Regionalliga Nordost).