op-online.de | OFC muss im Angriff improvisieren

03.08.2016

Offenbach - Die Zuversicht ist groß bei Kickers Offenbach vor dem Auftaktspiel am Freitag bei Wormatia Worms. Eine Position bereitet allerdings noch Sorgen. Das gilt jedoch auch für den Gegner. Ein Kandidat, den der OFC gerne verpflichten würde, verhandelte gestern mit einem anderen Verein. Von Christian Düncher 

Die Suche nach einem Angreifer dauerte bei den Offenbacher Kickers auch gestern an. Zwei Torhüter, sechs Abwehr- und elf Mittelfeldspieler umfasst der Kader des Regionalligisten, aber eben keinen Stürmer. An Kandidaten hapert es nicht. Geld für weitere Zugänge ist laut Dr. Andreas Kleinschmidt ebenfalls vorhanden. „Unser geplantes Budget hat noch Luft“, betonte der Insolvenzverwalter der Profi GmbH des OFC. Da aber noch insgesamt drei, vier Akteure kommen sollen, müssen die Verantwortlichen genau überlegen, wie viel sie für wen ausgeben.

Längst einig ist man sich mit Damjan Marceta, der bis 2018 unterschrieben hat. Gültig wird der Vertrag aber erst, wenn auch die Arbeitserlaubnis für den Serben vorliegt. Und die lässt weiter auf sich warten. „Alle Unterlagen, die wir von den Behörden hier benötigt haben, wurden von uns nach Belgrad geschickt“, sagte Sportdirektor Sead Mehic. „Es hängt jetzt davon ab, wie schnell das dort bearbeitet wird.“ Aber auch wenn die Arbeitserlaubnis bis Freitag erteilt wird, ist unklar, ob Marceta spielen kann. „Er ist angeschlagen, hat Probleme mit dem Knie“, so Mehic.

Konstantinos Neofytos trainierte hingegen auch gestern mit der Mannschaft. Der 26 Jahre alte Angreifer aus Griechenland habe in den vergangenen Tagen einen „ordentlichen Eindruck“ gemacht, lobte Mehic. „Es gibt aber auch noch zwei, drei andere Kandidaten.“ Über eine Verpflichtung von Neofytos wolle man bis Donnerstag entscheiden. Gleiches gilt für Björn Ziegenbein, sofern dieser dann noch auf dem Markt ist. Der Flügelspieler weilte gestern in Cottbus, führte dort Gespräche mit Verantwortlichen des FC Energie (Regionalliga Nordost). „Das ist legitim. Der Junge muss ja schauen, wo er bleibt“, sagte Mehic und betonte zugleich: „Er fühlt sich bei uns wohl. Wir haben mit ihm Gespräche geführt. Jetzt muss man schauen, was dabei herauskommt.“

Ebenfalls in Gesprächen sei man mit ein, zwei Kandidaten für die Position des dritten Torwart. „Das sind jeweils Leute, die wir kennen“, verriet der Sportdirektor und äußerte die Hoffnung, „dass sich in den nächsten Tagen noch etwas tut.“ Andernfalls müssten die Kickers in der Auftaktpartie am Freitag (19.30 Uhr) bei Wormatia Worms im Sturm improvisieren. In Zugang Bryan Gaul steht zwar ein Akteur zur Verfügung, der diese Position bereits gespielt hat (unter anderem zuletzt im Test beim FC Heidenheim), aber eher im Mittelfeld zu Hause ist. Das gilt auch für Dren Hodja, der laut Mehic ebenfalls ein Kandidat ist, aber eher als zweite, hängende Spitze. „Er hat das vergangene Saison im Hessenpokalfinale gegen Wehen Wiesbaden gut gemacht“, betonte der Sportdirektor. Auch während der Vorbereitung auf die anstehende Saison war Hodja immer wieder weit vorne zu finden.

Während der OFC noch keinen Stürmer hat, steht bei Gegner Worms nur einen Torwart unter Vertrag – und das auch erst seit gestern. Steve Kroll (19) kommt auf Leihbasis von Union Berlin. Ein weiterer Schlussmann soll bald folgen. „Zu diesem Zeitpunkt erst einen Torwart zu haben, ist ungewöhnlich“, gab Mehic zu. „Wir beschäftigen uns aber nicht damit.“ Das eigene Team ist wichtiger. Und das sei auf einem „guten Weg“, trotz der Stürmersuche.