FuPa.net | Jones-Elf gewinnt das Geduldsspiel

16.05.2016

VfR-Coach stellt sich nach dem glanzlosen 3:1-Sieg gegen Neckarelz vor seine Mannschaft

Worms. Platz neun. Ein einstelliger Tabellenplatz ist das Optimum, das der VfR Wormatia Worms in der auslaufenden Saison der Fußball-Regionalliga noch erreichen kann. Und mit dem 3:1 (0:1)-Heimsieg gegen die Spvgg. Neckarelz haben die Schützlinge von Trainer Steven Jones diesen neunten Rang am Samstag ja auch wieder erobert. Der Erfolg gegen einen schon zuvor als Absteiger feststehenden Gegner, der im laufenden Jahr noch ohne Sieg ist, fiel glanzlos aus. All jenen, die da jetzt wegen des phasenweise doch wenig inspirierten Auftritts der Gastgeber aber meckern wollten, fuhr der Wormatia-Coach nach dem Spiel über den Mund.

,,Wir sind geduldig geblieben und haben dieses Ergebnis erzwungen", stellte sich Jones mit Nachdruck vor seine Mannschaft. Fehlendes Tempo? Jones mochte davon nichts hören: ,,Wenn man selbst verteidigt und schnell umschalten kann, sieht das immer besser aus", hielt er dagegen, sprach gar von einem Riesenspiel seiner Elf - und packte eines noch oben drauf: Verbunden mit einem Dank an all jene, die Regionalliga in Worms möglich machten, verpackte er die Aufforderung, trotz sicherlich oft schöner Erinnerungen auch mal im Jetzt zu verweilen. ,,Es ist für Wormatia keine Selbstverständlichkeit, in der Regionalliga spielen zu können", so der Coach, der auf eine schmale Börse verwies, die in der Winterpause keine Zugänge möglich gemacht hatte. ,,Wir haben einen jungen Kader", so Jones. Es sei aller Ehren wert, mit diesem jetzt gelassen dem Saisonfinale in Walldorf entgegen schauen - und den einstelligen Platz realisieren zu können.

So weit, so (einigermaßen) richtig. Letztlich hatte Jones in seiner Analyse ja aber auch eingeräumt, dass die erste halbe Stunde gegen den Vorletzten der Tabelle lange nicht dem nahe gekommen war, was er sich vorgestellt hatte: ,,Wir waren zu weit weg von den Leuten, das 0:1 war folgerichtig."

Erzielt wurde es durch Niklas Tasky, der nach 24 Minuten eine Flanke von Abedin Krasniqi einköpfte. Weil ein ähnlicher Versuch kurz zuvor nur knapp gescheitert war (22.), Wormatia-Keeper Tim Paterok früh einen wuchtigen Distanzschuss von Claus Bückle hatte entschärfen müssen (2.) und Maximilian Albrecht bei einer weiteren guten Kopfballchance sein Ziel nur knapp verfehlt hatte (17.), war die Gästeführung angesichts einer arg nachlässig auftretenden Abwehrreihe des VfR nicht nur folgerichtig. Sie war fast überfällig.

,,Wir haben uns am Anfang mal wieder eine Auszeit genommen." Patrick Auracher nahm da auch gar kein Blatt vor den Mund, der Rückstand sei zusätzlich in die Glieder gefahren. ,,Ab der 30. Minute war es doch aber ein Spiel auf ein Tor", analysierte er weiter. Und am Ende: ,,Wir hätten doch sogar höher gewinnen können."

Stimmt. Die Angriffwelle vor der Pause - Florian Treske (30.), Ricky Pinheiro (32., 35.) - war noch ergebnislos geblieben. Und auch nach einer Stunde, erneut war Pinheiro an Gästekeeper Volkan Tekin gescheitert (51.), Fatih Köksal am Pfosten der Gäste (61.), schien es noch, als wollte die Kugel nicht rein ins Neckarelzer Gehäuse. Ein beherztes Solo von Fatih Köksal leitete dann aber die Wende ein, dessen Hereingabe beförderte Florian Treske unter Zuhilfenahme von Gästeverteidiger Ugurtan Kizilyar ins Tor (71.). Der Schütze? ,,Der Schiedsrichter hat mich aufgeschrieben, der Ball wäre ja auch so ins Tor", klärte Wormatia-Kapitän Treske später auf.

Und Peter Hogen musste sich da in seiner Ahnung bestätigt sehen, mit einem Gegentreffer gleich auch auf der Verliererstraße zu landen. ,,Nach dem 1:1 war mir klar, dass es schwierig werden würde, hier noch etwas mitzunehmen", so der Gästetrainer, dessen Annahme Ricky Pinheiro (81.) und Alper Akcam (88.) zur Realität werden ließen. Hogen zementierte aber auch: ,,Wir haben es dem Gegner sehr schwer gemacht." An der Geduld zumindest der Wormaten auf dem Platz waren die Gäste aber doch gescheitert.