Nibelungen Kurier | Nichts ist vollkommen in dieser Fußballwelt

30.03.2016

An einem eigentlich erfreulichen Dienstag unterlag der VfR Wormatia beim FC Homburg mit 0:1 / Samstag gehts nach Pirmasens

VON KLAUS DIEHL Die deutsche U19-Nationalmannschaft gewann in der EWR-Arena hoch verdient mit 1:0 gegen Südkorea, die U21 in Russland mit etwas Glück mit 2:0 und die deutsche Nationalmannschaft gewann nach mehr als 20 Jahren gegen Italien mit sage und schreibe 4:1. Nur der Regionalligist VfR Wormatia scherte aus der Reihe und fing sich beim FC Homburg mit 0:1 eine durchaus vermeidbare Niederlage ein. Damit sind die Wormaten seit fünf Spieltagen ohne Sieg. Lediglich gegen den TSV Steinbach reichte es zu einem Punkt. Da kann man auch nicht um den heißen Brei herumreden, dass der Klassenerhalt bei fünf Spielen in der Fremde und vier auf eigenem Platz noch größter Kraftanstrengungen bedarf. Es genügt sicherlich nicht, die vermeintlich leichteren Heimspiele gegen den SV Spielberg, Saar 05 Saarbrücken, TSG 1899 Hoffenheim II und gegen die Spvgg. Neckarelz zu gewinnen. Es müssen unbedingt auch Punkte aus den wahrlich nicht leichten Auswärtsspielen am kommenden Samstag beim FK Pirmasens, beim SV Elversberg, SV Waldhof Mannheim, Eintracht Trier und zum Saisonfinale beim FC Astoria Walldorf her.

Doch wie ist die Frage? So wie in Homburg wohl kaum. Einmal mehr fehlte Effizienz und das nötige Quäntchen Glück vor des Gegners Tor. Glück man auch erzwingen. In einem Spiel, das angesichts der Witterung nicht gerade besonders erwärmend war, boten beide Mannschaften wenig berauschenden Fußball. Anfangs waren es die Gastgeber, die zunächst mehr vom Spiel zu haben schienen, ehe die Wormaten besser ins Spiel fanden und bis zur Pause leichte Vorteile besaßen. Hierbei hatte Marco Metzger in der 34. Minute die größte Chance zur Wormatia-Führung. Freistehend köpfte er dem Homburger Torhüter Trautner genau in die Arme. Der Rest war so etwas wie Halbchancen auf Wormatia-Seite durch Enis Saiti und Kevin Lahn. Wormatia-Keeper Tim Paterok musste zweimal mit seinen Fäusten eine Homburger Führung verhindern.

Hoffnungen nach Pause zerstört

Dennoch konnte man hoffnungsvoll sein, dass die Wormaten wenigstens einen Punkt aus dem mit knapp 500 Zuschauern schwach besuchten Homburger Waldstadion mit nach Hause nehmen können. Abrupt endete in der 52. Minute dieses Ansinnen, als die Wormaten im Vorwärtsgang den Ball verloren gab und der Ex-Mainzer Chadli Amri Tim Paterok keine Abwehrchance ließ. Ein taktisches Foul wäre wohl ratsam gewesen. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, hätte Enis Saiti wenige Minuten später einen Freistoß nicht an das Tor-Dreieck des Homburger Tores genagelt. Aber auch der Homburger Kai Hesse traf in der 67. Minute nur den Pfosten. Pech für den eingewechselten Alper Akcam, dass er in der 79. Minute mit einem langen Schritt den Ball nicht präzise genug am FC-Torhüter vorbei spitzeln konnte. Ein Freistoß von Alan Stulin, der wieder im zentralen Mittelfeld spielte, ging leider am Tor vorbei. Es boten sich nicht viele Chancen auf beiden Seiten, aber die muss man nunmal nutzen. Das gelang den Homburgern besser, die drei Punkte auf ihrem Habenkonto verbuchen konnten.

Antonaci spielte für den verletzten Auracher

Wormatia-Coach Steven Jones agierte mehr mit einem 4:1:4:1-System, wobei Ricardo Antonaci für den verletzten Patrick Auracher die rechte Seite in der Viererkette einnahm und Nachwuchsmann Sebastian Schmitt von Beginn an die linke Position inne hatte. Sicherlich nicht ohne Fehler, aber auch mit starken Szenen. Man muss einfach reflektieren, dass der Kader nicht viele Alternativen bietet – was ja hinlänglich bekannt ist – und man einem jungen Spieler auch Vertrauen entgegen bringen muss. Die Routine der langzeitverletzten Stammspieler Eigen Gopko und Benjamin Himmel und der Ausfall von Patrick Auracher in Homburg kann derzeit nicht adäquat ersetzt werden. Und Erfahrungen sammeln seine Zeit.

Alle Gegentore nach der Pause

Beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken, ebenso beim 1:1 gegen TSV Steinbach, beim 0:2 beim Freiburger SC, bei den 1:2-Niederlagen gegen Kickers Offenbach und dem KSV Hessen Kassel sowie nun eben auch in Homburg wurde deutlich, dass man früh nach dem Wiederanpfiff empfänglich für Gegentore ist und die Wormaten nicht mehr in die Gänge kommen. Fehlende Kondition? Nein! Aber eine gewisse Verunsicherung bringt die Wormatia in die Bredouille. Aufmunternde Klapse für den Mitspieler fehlen auch nicht, aber, wo ist der Leader, der mit einer mehr oder weniger rustikalen Aktion die Mannschaft mitreißt?  Noch sind 27 Punkte zu vergeben und in jedem Spiel gilt ab sofort der Ernstfall.