mittelhessen.de | "Und jetzt rollen sie ..."

22.03.2016

FUSSBALL Wormatia Worms hat großen Respekt vor der Entwicklung des TSV Steinbach

HAIGER-STEINBACH Auf die Tabelle schaut Thomas Brdaric nicht. Das behauptet der Trainer des Fußball-Regionalligisten TSV Steinbach zumindest. Dabei lohnt sich vor dem Spiel an diesem Mittwoch (19 Uhr) bei Wormatia Worms ein Blick auf das Klassement.

Mit einem Sieg beim ehemaligen Zweitligisten würde der Aufsteiger erstmals in dieser Saison auf einem Nicht-Abstiegsplatz stehen. Doch Brdaric interessiert ein solcher Zwischenstand herzlich wenig. "Wir wollen so viele Zähler wie möglich holen. Denn wenn wir ordentlich punkten, dann haben wir alles selbst in der Hand."

Seit Jahresbeginn ist der Hessenliga-Meister von 2015 nach zwei Unentschieden und zuletzt zwei Siegen noch ungeschlagen. "Ich habe das Steinbacher 0:0 in Offenbach live gesehen. Ich habe damals gesagt, wenn die mal ins Rollen kommen, sind sie nur noch schwer zu stoppen. Und jetzt rollen sie", zeigt sich Wormatia-Trainer Steven Jones beeindruckt über die Entwicklung des Neulings, den er schon in der Hinrunde "nicht so schlecht fand", dem er aber nun eine "richtig gute Qualität" bescheinigt. Und Jones muss es wissen. Weil der TSV am Spieltag zuvor immer auf den Gegner getroffen ist, den die Wormser vor der Brust haben, hat der 38-Jährige beinahe jede Partie des Aufsteigers intensiv studiert.

Nach drei Niederlagen in Folge steht die Wormatia an diesem Mittwoch gehörig unter Zugzwang. Nur noch zwei Punkte trennt das Team aus der Nibelungenstadt von den Abstiegsrängen. "Wir haben in den vergangenen Wochen gut gespielt, aber leider drei Mal verloren", hadert Jones ein wenig mit dem Schicksal.

Neun Jahre lang spielte er für den zweimaligen DFB-Pokal-Halbfinalisten (1936, 1953), trainierte seit Saisonbeginn die zweite Mannschaft in der Landesliga und rückte auf den Cheftrainerposten auf, als Sascha Eller nach nur acht Zählern in zehn Partien Ende September sein Amt zur Verfügung stellte. Seitdem geht es bei den Rheinland-Pfälzer munter auf und ab. Zunächst gab es zwei Siege, dann vier Niederlage. Dem schlossen sich vier Erfolge und nun eben wieder drei Pleiten an. "Wir müssen stets ans Limit gehen, um in dieser Liga zu gewinnen. Das gelingt uns leider nicht immer", sagt Jones, der jedoch keine Unruhe im Umfeld spürt, aber ganz klar sagt: "Bei einem Traditionsverein ist immer Dampf auf dem Kessel."

Der Aufsteiger muss auf Adamyan und Adomah verzichten, die Gastgeber auf Top-Torjäger Akcam

Verzichten muss er an diesem Mittwoch auf Benjamin Himmel, Dominik Müller (beide Kreuzbandriss), Maximilian Rose (Bänderriss), Timo Utecht (Lebensmittelvergiftung) und Alper Akcam (Fleischwunde). Vor allem der Ausfall des zehnfachen Torschützen Akcam trifft den Tabellenelften hart. Hoffnung hat der Coach dagegen bei Torwart Tim Paterok, der nach überstandener Grippe am Montag erstmals wieder trainierte.

Personell umbauen muss auch Thomas Brdaric. Denn mit Sargis Adamyan und Francis Adomah fallen zwei Stützen der vergangenen Partien gelbgesperrt aus. Für Adomah dürfte Daniel Reith in die Innenverteidigung rücken. Den Platz von Adamyan am rechten Flügel könnte Daniel Waldrich oder Tunay Deniz einnehmen. Definitiv noch nicht wieder zur Verfügung stehen Dino Bisanovic (Zerrung) und Alexander Schwarz-Rodriguez (Zehenbruch).

"Wir dürfen jetzt nicht glauben, dass uns alles entgegengeflogen kommt", verlangt Brdaric von seinen Spielern weiterhin die volle Wachsamkeit. Und möglichst auch einen konsequenteren Torabschluss als zuletzt. Sowohl gegen Hessen Kassel und dem SC Freiburg II als auch beim FC Homburg ließen die Steinbacher viele gute Chancen liegen.

Wobei der Coach seine Offensivkräfte auch ein Stück weit in Schutz nimmt: "Wenn die Stürmer viel mit nach hinten arbeiten, dann fehlt vielleicht die letzte Konzentration vor dem gegnerischen Kasten. Aber ganz ehrlich: Meinetwegen können wir die restlichen elf Spiele alle 1:0 gewinnen."