FuPa.net | Wormatia geht die Puste aus

01.11.2015

Jones-Elf gibt Führung gegen Trier aus der Hand und verliert mit 1:2 / Rote Karte für Metzger

LUDWIGSHAFEN. Angeschlagene Boxer sind gefährlich, heißt es. Dass Fußball und der Boxsport zwei unterschiedliche Paar Stiefel sind, das stellt derzeit der VfR Wormatia Worms in der Fußball-Regionalliga nachdrücklich unter Beweis. Das 1:2 (1:0) gegen Eintracht Trier lässt die Wormser zurück in die Abstiegszone taumeln. Zusammen mit dem blamablen Pokal-K.o. unter der Woche beim Oberligisten Schott Mainz kassierte Wormatia damit in zwei Wochen - trotz teils zumindest ansprechender Leistungen - vier Niederlagen. Angeschlagene Wormaten? Ein klares ,,Ja". Richtig gefährliche Wormaten? Ein ebenso klares ,,Nein".

Für weite Strecken des Spiels gegen Eintracht Trier galt dies eigentlich keineswegs. Nach einer anfänglichen Verunsicherung spielte Wormatia richtig gut, erarbeitete sich zahlreiche Torchancen und verdientermaßen den ersten Torerfolg im vierten (und auch letzten) ,,Heimspiel" im Südweststadion in Ludwigshafen, in das Wormatia seit Saisonbeginn wegen der Rasensanierung in der heimischen EWR-Arena ausweichen musste. Enis Saiti war es, der Wormatia in Ludwigshafen erstmals jubeln ließ. Benjamin Himmel luchste den Trierern einen Einwurf ab, hob den Ball über die Gästeabwehr hinweg, wo Saiti volley zum 1:0 ins linke untere Eck feuerte (37.).

,,Worms spielte in der ersten Hälfte stark, wir hatten viel Glück, nicht höher als nur 0:1 hinten zu liegen", sah Peter Rubeck, der Trainer des Tabellendritten, eine recht einseitig verlaufene erste Stunde der Partie. Bei den versiebten Torgelegenheiten von Alper Akcam auf Zuspiel von Sandro Loechelt (10.), Ricky Pinheiro, der auf Loechelt-Flanke vorbeiköpfte (24.), noch mal Akcam, der nach Traumpass von Marco Metzger noch an Gästekeeper Chris Keilmann hängen blieb (27.), und Florian Treske auf Saiti-Flanke (56.) zeigte sich aber ein Manko, das Wormatia schon durch die ganze Saison hinweg begleitet. ,,Wir spielen nicht schlecht, haben aber vorne Pech", brachte Loechelt ein augenfälliges Problem seiner Mannschaft auf den Punkt.

Das zweite große Problem offenbarte die Wormatia-Defensive ab der 60. Minute. ,,Uns fehlte es nach den schweren letzten sieben Spielen in vier Wochen schon etwas an der Fitness", sah Wormatia-Trainer Steven Jones bei seinem Team zusehends die Puste ausgehen. Trier nutzte die zunehmende Unkonzentriertheit der Wormatia-Abwehr eiskalt. Zwar konnte Tim Paterok zunächst noch gegen Dennis Gerlinger retten, der Abpraller fiel aber Daniel Hammel vor die Füße, der ohne größere Probleme den Ausgleich markierte (63.). In einer nun immer hektischeren Partie keimte bei den Gastgebern trotz der schwindenden Kräfte Hoffnung, als Triers Kapitän Michael Dingels sich zu einer Tätlichkeit an dem am Boden liegenden Alper Akcam hinreißen ließ (75.). Folge: ,,Rot" für Dingels, Überzahl Wormatia.

Aber Vorteil Wormatia? Nicht die Spur, ganz im Gegenteil. Ricardo Antonaci (77.) und Benjamin Maas (78.) mussten nach Ecken jeweils auf der Linie für den geschlagenen Paterok gegen Torge Hollmann und Matti Fiedler retten. Weg war auch der eine Punkt schließlich nach einem kapitalen Fehlpass von Ricky Pinheiro in die Füße von Hammel, der den freistehenden Mario Müller bediente. Dessen Schuss zum 2:1-Auswärtssieg des SV Eintracht Trier stieß Wormatia in die Tristesse. Und als wäre dies nicht schon Strafe genug, sah Marco Metzger für ein Frustfoul in der Nachspielzeit überdies die Rote Karte. Aber irgendwie passte diese Aktion zu einem Spiel, das Wormatia trotz guter Leistung über den größten Teil der Begegnung in den Schlussminuten noch ,,abschenkte".