morgenweb | Rückkehr nach über 25 Jahren für SV Waldhof

15.10.2015

MANNHEIM. Ein normales Fußballspiel ist es nicht, wenn Tabellenführer SV Waldhof am Samstag um 14?Uhr zur Regionalliga-Partie bei Wormatia Worms antritt. Das liegt zum einen am besonderen Derby-Charakter, zum anderen am Spielort. Die Begegnung wird im Südweststadion in Ludwigshafen ausgetragen - für den Waldhof hat das eine spezielle Bedeutung.

Von 1983 bis 1989 trug der Kultklub hier seine Heimspiele in der Fußball-Bundesliga aus, das Stadion am Alsenweg war schlicht zu klein und zu schlecht ausgestattet. "Wir wissen, was den Fans dieser Ort und dieses Spiel bedeuten und wollen unseren Beitrag dazu leisten, diesen Moment zu einem schönen Moment zu machen", sagte Waldhofs Trainer Kenan Kocak.

Nico Seegert fällt aus

Während der Coach seinen bis auf Nico Seegert (Schambeinentzündung) vollständigen Kader auf die Partie gegen den Nachbarn aus dem Rheinhessischen einstellt, bekommt Stephan Pfitzenmeier auf der Geschäftsstelle ab sofort Verstärkung. Dirk Rittmüller heißt der Mann, ist 40 Jahre alt und soll den SVW in "sportorganisatorischen und administrativen" Dingen unterstützen. Rittmüller stand zuletzt zwölf Jahre in Diensten der TSG 1899 Hoffenheim, begleitete dort den Aufstieg von der Regionalliga ins Oberhaus.

Nun soll er seine Erfahrungen und Kenntnisse aus dieser Zeit in Mannheim einbringen. Dabei ist Rittmüller als "Freier Mitarbeiter" für den Waldhof tätig. "Ein paar Tage die Woche wird er hier sein, viel aber auch von Zuhause erledigen", sagte Pfitzenmeier. Eine einfache Personalie scheint es nicht gewesen zu sein, schließlich zogen sich die Gespräche über viele Wochen hin. Laut Pfitzenmeier war Rittmüller noch mit einem anderen Projekt befasst, nun soll er helfen, "professionelle Strukturen aufzubauen". Zur gestrigen Pressekonferenz kam der langjährige Hoffenheimer nicht.

Zum Spiel: Worms steht vor dem 13. Spieltag auf Platz elf. Nach miserablem Start nahm Trainer Sascha Eller seinen Hut, Steven Jones übernahm und feierte gleich zwei Siege, einen davon gegen die bis dahin ungeschlagene SV Elversberg. "Worms verfügt über eine hohe Qualität, weshalb es mich verwundert, dass sie in der Tabelle so schlecht stehen", sagte Kocak und zählte mit Ricky Pinheiro, Florian Treske und Benjamin Maas drei Spieler auf, die stellvertretend für die Klasse der Wormatia stünden.

Pinheiro hat beim 1. FC Kaiserslautern alle Jugendteams durchlaufen, spielte danach unter anderem für den VfL Osnabrück, Hessen Kassel und Elversberg. Treske kam über die Stuttgarter Kickers und den SSV Ulm nach Worms und hat hier als Top-Torjäger Begehrlichkeiten in der halben Liga geweckt. Maas wiederum sorgt in der Defensive für Stabilität, in seiner Vita stehen der VfB Stuttgart, Sandhausen und Darmstadt 98. Kocak selbst kann am Samstag wieder auf den zuletzt gelbgesperrten Hanno Balitsch zurückgreifen, der dann auch wieder die Kapitänsbinde von "Interims-Kapitän" Michael Fink übernehmen wird. Ali Ibrahimaj ist nach überstandener Verletzung wieder eine Option für die Startelf. Allerdings muss er an Antonyos Celik vorbei, der zuletzt erst in Abwesenheit Giuseppe Burgios und dann während der Verletzung von Ibrahimaj einen starken Eindruck hinterließ.