FuPa.net | Stulin-Schnitzer doppelt bestraft

27.09.2015

WORMATIA Wormatia-Verteidiger sieht ,,Rot" für Notbremse / Spielberg durch Elfmetertor auf der Siegerstraße

Karlsbad. Auswärtsspiele bieten für den VfR Wormatia Worms in dieser Fußball-Regionalligasaison weiterhin bemerkenswert wenig Anlass zu Freude. Auch die gravierendste Auswirkung der Auswärtspartie auf dem beschaulichen Dorfsportplatz von Aufsteiger SV Spielberg ist eine rein negative: Gleich zwei Akteure verlor die Wormatia mit einer Roten Karte, und Punkte gab es bei der 0:2 (0:1)-Niederlage ohnehin keine.

Auch Coach Sascha Eller blieb es rätselhaft, warum sein Team dabei in Unterzahl sogar noch die bessere Leistung zeigte. Alan Stulin hatte die erste Rote Karte recht früh in der Partie verschuldet. Nach 35 Minuten nahm er einen langen Spielberger Ball schludrig an, SVS-Rechtsaußen Jan Malsam setzte nach und eroberte das Spielgerät. Stulin wusste sich daraufhin nur noch mit einem Foul zu helfen. Bitter, dass er dabei der letzte Mann war, noch bitterer, dass das Ganze im Strafraum passierte. Fabian Jäckh drosch den Strafstoß in die Maschen und belohnte damit Spielberger, die bis dato ohnehin schon Feld- und deutliche Chancenvorteile hatten.

Bei allem Lob für die folgende Wormser Unterzahlmoral muss man aber sagen, dass im 2 800-Seelen-Dorf nahe Karlsruhe daraus wenig Zählbares wurde. Die klarste Chance bot sich noch in Gleichzahl Kapitän Florian Treske, dessen Abschluss Spielbergs Keeper Mathias Moritz gerade so parierte (20.). Auf der Gegenseite traf Phil Weimer nur die Latte (43.).

Der ohnehin angeschlagene Treske erlebte die zweite Hälfte dann nicht mehr auf dem Platz, für ihn kam zur Pause Kevin Lahn. Dieser stand in der Folge allerdings keine zwanzig Minuten auf dem Rasen. Warum dies der Fall war, weiß nur die ansonsten solide Schiedsrichterin Katrin Rafalski. Zwar zielte ein absolut unnötiges Nachhakeln von Lahr im Mittelfeld tatsächlich nur auf Gegenspieler Kappler ab, war aber bei weitem nicht heftig genug, um eine Rote Karte nötig zu machen.

Der VfR profitierte danach vor allem davon, dass Spielberg seine Kontergelegenheiten teils vollkommen fahrlässig liegen ließ und keine Ruhe ins Spiel brachte. Auch der ansonsten erleichterte SVS-Trainer Hartmut Kaufmann war mit der Leistung seines Teams in doppelter Überzahl gar nicht zufrieden, sah sein Team nach der zweiten Roten Karte schwächer als zuvor. Die Neun-Mann-Wormatia konnte sich mit Moral und Offensivgeist in den Schlussminuten immerhin etwas in der Hälfte des Gastgebers festbeißen. Wirkliche Torabschlüsse entstanden daraus allerdings nicht, und hinten standen die Reihen dementsprechend offen, was aber erst Samuel Brunner in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem Sololauf zur Entscheidung nutzte.

Die zuletzt schwächelnden Spielberger können sich somit wieder von der enttäuschenden Wormatia absetzen, die mit dieser Leistung tief im Abstiegskampf stecken bleibt. Das laut Eller ohnehin angeschlagene Selbstvertrauen seiner Elf wurde durch die neuerliche Auswärtspleite definitiv nicht größer. Auswärtsfahrten bleiben für Worms ein Minusgeschäft.

DIE STIMMEN DER TRAINER

- Hartmut Kaufmann (SV Spielberg): Es kommt eben vor im Fußball, dass Spiele erst in der letzten Sekunde entschieden werden. In der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, auch mit der Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte. Uns hat dann die zweite Hinausstellung von Worms nicht gut getan. Das müssen wir dann einfach ruhig ausspielen, gerade wenn wir in die gefährliche Zone kommen.

- Sascha Eller (Wormatia Worms: Wir müssen analysieren, warum es nicht möglich ist, schon mit elf Mann einen Fight abzuliefern. Nachdem der erste Mann vom Platz ging, sind wir ein bisschen mutiger geworden. Nachdem der zweite ging, war es auf einmal ein Schlagabtausch. Dass Spielberg dann zu Chancen kommt ist klar, trotzdem haben wir da auf einmal einen wahnsinnigen Druck entwickelt und keine Angst mehr gehabt Fehler zu machen.