Siegener Zeitung | Last-Minute-Schock für Steinbach

06.09.2015

Haiger. Fußball-Regionalligist TSV Steinbach hat durch ein spätes Gegentor den ersten Heimsieg verpasst und gegen Wormatia Worms 2:2-Unentschieden gespielt.

pm - Es war alles angerichtet. Die 1200 Zuschauer im SIBRE-Sportzentrum Haarwasen in Haiger sehnten den Schlusspfiff herbei. Mit 2:1 führte der TSV Steinbach gegen Wormatia Worms und hatte den ersten Regionalliga-Heimsieg der Vereinsgeschichte unmittelbar vor Augen. Doch dann marschierte Sandro Loechelt durch die Defensive der Hausherren und fand mit seiner abgefälschten Hereingabe Mohammed Tahiri – nicht verwandter Namensvetter von Steinbachs Hüsni – der per Kopf den 2:2 Endstand markierte (90.).

Des einen Freud, des anderen Leid

„Für mich ist das ein sehr gutes Gefühl, hier heute das Tor gemacht zu haben“, so der glückliche Last-Minute-Torschütze. Hüsni Tahiri machte dagegen seiner Enttäuschung Luft. „Wir betteln am Ende um das Tor. So wie die letzten Minuten liefen, war das eine Frage der Zeit. Der Achter (Sandro Loechelt) geht durch drei Mann durch, das kann es nicht sein“, stellte der linke Mittelfeldspieler fest. In der Tat hatten sich die Gäste das Unentschieden in den letzten Minuten erarbeitet und letztlich auch verdient.

Steinbach im ersten Durchgang dominant

In der ersten Halbzeit waren jedoch die Hausherren die klar tonangebende Mannschaft. Während Worms mit zwei massiv stehenden Viererketten zunächst auf defensive Ordnung aus war, spielte der TSV mit Tempo nach vorne und zog die Gästeabwehr durch gutes Flügelspiel auseinander. Allein, obwohl Julian Jakobs auf der einen, und Hüsni Tahiri auf der anderen Seite immer wieder bis zur Grundlinie durchkamen, fehlte häufig ein Abnehmer. Als sich alle Zuschauer schon mit einem 0:0 zur Pause abgefunden hatten, klappte es dann doch noch – auf ungewöhnliche Weise. Mittelstürmer Moritz Göttel, eigentlich der prädestinierte Adressat für die zahlreichen Flanken, wurde von Daniel Reith auf dem linken Flügel freigespielt und bediente mit einer scharfen Hereingabe Masatoshi Hamanaka, der am langen Pfosten nur noch den Fuß hinhalten musste. „Die erste Halbzeit ging ganz klar an Steinbach“, erkannte auch Gäste-Coach Sascha Eller an.

TSV ließ Cleverness vermissen

Dessen Mannschaft zeigte dann im zweiten Durchgang ihr wahres Gesicht, gestaltete die Partie plötzlich offen – und belohnte sich dafür zehn Minuten nach Wiederanpfiff. Benjamin Himmel überraschte TSV-Keeper Sebastian Vogl mit einer Bogenlampe, die dieser zwar noch mit den Fingespitzen an die Latte lenken konnte, doch den Abpraller verwertete Florian Treske zum 1:1. Zwar brachte Moritz Göttel die Gastgeber nur wenig später erneut in Führung (64.), doch am Ende reichte es nicht zum ersten Regionalliga-Heimsieg. „Am Ende fehlte uns leider die Cleverness und Abgebrühtheit, um die Führung über die Zeit zu bringen“, analysierte Peter Cestonaro, der dem Spiel dennoch Gutes abgewinnen konnte: „Auch wenn wir nicht gewonnen haben, sehe ich einen positiven Trend.“ Diesen gilt es in den kommenden Wochen fortzuführen, damit schon bald der zweite Saisonsieg gelingt.