FuPa.net | Wieder kein Sieg

30.08.2015

Wormatia Worms gibt die Partie gegen Freiburg II aus der Hand

Pfeddersheim. Selbst den Abschluss suchen? Oder die Kugel doch lieber abgeben? Es ist die wohl schwierigste Entscheidung, die ein Stürmer vor dem gegnerischen Tor treffen muss. Und das alles innerhalb von Sekundenbruchteilen. Da ist es schon bitter, wenn es so läuft, wie am Samstag, als die Angreifer von Fußball-Regionalligist Wormatia Worms eine Spur zu oft mit ihrer Entscheidung daneben lagen. Ein Portion Schusspech kam hinzu, Probleme mit der Zweikampfführung nachher auch. In der Folge ging eine Partie beinahe verloren, die die Schützlinge von Trainer Sascha Eller zur Pause noch klar beherrscht hatten. Erst mit der letzten Aktion der Nachspielzeit rettete Mohammed Tahiri zumindest ein 3:3 (2:1). Es war ein Sonntagsschuss, wie es ihn selten zu sehen gibt. Und deshalb musste Eller sogar eingestehen: ,,Da muss man froh sein, überhaupt einen Punkt zu haben."

Die Enttäuschung stand Sascha Eller nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben. Er bestätigte: ,,Wir sind teilweise viel zu sorglos mit unseren Torchancen umgegangen, haben uns im Spiel nach vorne zu oft für die falsche Variante entschieden." Zwei Mal stimmte die Variante immerhin. Erst egalisierte Wormatia-Kapitän Florian Treske (13.) nach einem schönen Spielzug über die wieder starke linke Seite den Rückstand, den sich die in den Anfangsminuten schlafmützigen Wormaten durch Kosuke Kinoshita (5.) eingefangen hatten. Und kurz vor der Pause tunnelte der auf rechts freigespielte Alper Akcam den Freiburger Keeper Zackary Steffen (42.). Resultat war die verdiente 2:1-Pausenführung, die eigentlich aber hätte deutlicher ausfallen müssen.

Okay, Florian Treske hatte noch Pech per Kopf (7.) und frei gegenüber einem glänzend reagierenden Keeper (44.). Nicht selten suchte aber gerade er auch zu uneigensinnig noch einen vielleicht besser postierten Nebenmann. Und standen diese nicht wie Akcam wiederholt im Abseits, stellten sie sich, sollten sie tatsächlich zum Abschluss kommen, zu dilettantisch an: Himmel am leeren Tor vorbei (18.), Enis Saiti aus kurzer Distanz daneben (14.).

Die Gäste waren da effektiver. Mehr als einen ansehnlichen Distanzschuss von Kinoshita hatte Freiburg vor der Pause nicht mehr zu bieten gehabt (40.). Das frühe Tor habe seiner Mannschaft nicht die erhoffte Sicherheit gebracht, analysierte Gästetrainer Martin Schweizer später. Die von ihm geforderte Reaktion kam aber nach der Pause. Vielmehr: Die Wormaten ließen diese durch ein allzu sorgloses Zweikampfverhalten zu. Eine Flanke auf den langen Pfosten köpfte Fabian Schleusener quer zum Tor, wo nur Kinoshita zum Kopfball ging - und traf (64.). Und weil der beim VfR eingewechselte Sandro Loechelt im eigenen Strafraum sein Fahrgestell viel zu tapsig dem anstürmenden Mohamed Dräger in den Weg stellte, nahm dieser die Gelegenheit dankbar an und fiel. Der Elfmeterpfiff durch Schiedsrichter Patrick Hartmann war zwingend, Dräger selbst stellte auf 2:3 (66.).

,,Im Zustandekommen war das vielleicht sogar ein bisschen glücklich", räumte Schweizer nachher zwar ein. Die drei Punkte gegen in der Folge hektische und fast hilflose Wormaten hatte er gedanklich aber ganz sicher schon eingetütet. Dann kam da aber noch eine Flanke von Ricardo Antonaci. Und Mohammed Tahiri traf mit einem Volleyschuss die richtige Entscheidung -3:3.