Wormser Zeitung | Heimspiel – und irgendwie doch nicht: Wormatia tritt in Pfeddersheim zur Regionalliga-Partie an

18.08.2015

WORMS - Ein Heimspiel, das eigentlich keines ist. Das erlebt man im Fußball auch nicht alle Tage. Wenn die Regionalliga-Mannschaft von Wormatia Worms am Dienstag auf den Aufsteiger Bahlinger SC trifft, trifft aber genau dies zu. Das Spiel findet aufgrund der laufenden Arbeiten am neuen Hybridrasen nämlich nicht in der EWR-Arena statt, sondern im nahen Pfeddersheim am Schießhaus, im Uwe-Becker-Stadion der TSG.

Rund 1.000 Zuschauer erwartet Wormatia-Geschäftsführer Giuseppe Lepore für die Partie. Und zwar in einem sehr ungleichen Verhältnis: Nachdem ursprünglich 150 Gästefans angekündigt worden waren, lag die Zahl laut Lepore am Montag lediglich bei 27.

Bauzaun trennt Fanblöcke

Für ein Regionalliga-Spiel, immerhin die vierthöchste deutsche Liga, gelten strenge Sicherheitsauflagen. Auflagen, die auch im Ausweichstadion in Pfeddersheim eingehalten werden müssen. So werden die Anhänger der Heimmannschaft mit einem Bauzaun von den Gästefans getrennt, außerdem werde aufgrund der räumlichen Situation mehr Security eingesetzt. Wie viel mehr, konnte der Wormatia-Geschäftsführer am Montag jedoch noch nicht beziffern.

Auch gibt es für die Gästefans einen separaten Eingang mit Kassenbereich über die Straße „Zum Fohndel“. Aus Sicherheitsgründen sind diese Maßnahmen für ein Spiel einer solchen Größenordnung zwar notwendig, dennoch birgt die Partie eher wenig Gefahrenpotenzial. Sie zählt zu den sogenannten „grünen“ Spielen der Kategorie A, die als unbedenklich gelten. Nur solche Heimspiele der Wormatia dürfen übrigens in Pfeddersheim ausgetragen werden, während die Begegnungen mit mehr Zündstoff im Südwest-Stadion in Ludwigshafen stattfinden.

Eigenes für die Wormatia-Spiele errichtete Tribünen

Normalerweise verfolgen im Uwe-Becker-Stadion um die 200 Fußballfans die Spiele der TSG in der Oberliga. Nun reisen fünfmal so viele Menschen an, nicht wenige davon mit dem Auto. Parkplätze seien jedoch in ausreichender Zahl vorhanden, sagt Giuseppe Lepore: 300 Stück auf dem Gelände der KHS in der Enzingerstraße, 100 am Paternusbad. Stellflächen direkt am Stadion sind für die Sponsoren des Vereins vorgesehen. Einen Bus-Shuttle-Service gibt es aus organisatorischen Gründen nicht.

Auch in punkto Sitzplätze hat sich in Pfeddersheim etwas getan. Insgesamt 150 Menschen können auf drei eigenes für die Wormatia-Spiele errichteten Tribünen Platz nehmen. 50 Plätze davon sind für die Sponsoren reserviert, die restlichen 100 für Fans mit einer Haupttribünendauerkarte zugänglich. Wem der Magen knurrt, der kann sich an drei Imbissbuden stärken, die vom Cateringteam aus der EWR-Arena betrieben werden. Außerdem verkauft die TSG Pfeddersheim Essen und Getränke im Vereinsheim.

„Es ist natürlich eine Umstellung“

In sportlicher Hinsicht steht die Wormatia in der Partie mächtig unter Druck, gilt es doch nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt bei der Heimpremiere einen kompletten Fehlstart zu vermeiden. Dass das Wort „Heimspiel“ dabei natürlich nur in Anführungszeichen zu verstehen ist, sieht Giuseppe Lepore gelassen. „Es ist natürlich eine Umstellung, aber wir gegen sie positiv an.“

Neben dem eigentlichen Spiel dürfte am Dienstag vor allem spannend sein, wie viele Fans des Gäste-Teams aus Badem-Württemberg es letztlich nach Pfeddersheim schaffen. Auf der Homepage des Bahlinger SC war am Montagabend nämlich noch immer zu lesen, dass das Spiel in der EWR-Arena stattfindet.