FuPa.net | Generalprobe als Gradmesser

23.07.2015

Worms. Die Generalprobe steht an. Und mit der Fahrt zu Alemannia Aachen haben die Regionalliga-Fußballer von Wormatia Worms dazu auch gleich einen echten Gradmesser vor der Brust. Der Traditionsverein vom Tivoli hat in der vergangenen Saison in der Regionalliga West nur hauchdünn hinter Borussia Mönchengladbach II die Meisterschaft verpasst, möchte dieses in der nun beginnenden Saison aber sicher nachholen. Denn die Regionalliga ist eben nicht die Spielklasse, in der sich die Aachener selbst sehen. Noch vor acht Jahren wurde am Tivoli in der ersten Liga gekickt, ehe finanzielle Nöte inklusive eines Insolvenzverfahrens zum Absturz bis in die Regionalliga führten. Gearbeitet wird aber noch immer unter Profibedingungen. Deshalb ahnt auch Wormatia-Trainer Sascha Eller, dass da am Samstag, 18 Uhr, ein ganz harter Brocken auf seine Elf zukommt. Ausgesucht haben sie sich diesen bei Wormatia allerdings ganz bewusst.

,,Eine Generalprobe kann natürlich auch schiefgehen", sagt Sascha Eller zwar. Er schiebt aber nach, dass es ihm wichtig sei, in so einer Partie aufgezeigt zu bekommen, falls Dinge noch nicht so richtig laufen. ,,Wir haben dann eine Woche Zeit, um im Training daran noch mal intensiv zu arbeiten." Bammel hat Sascha Eller allerdings auch wieder keinen, obgleich er weiß, dass er auf einen Gegner trifft, der seine Vorbereitungsspiele fast ausnahmslos überzeugend gewonnen und damit schon für reichlich Euphorie gesorgt hat. Die stolze Zahl von 3000 Saisontickets wurden in Aachen abgesetzt, noch dazu ist die Partie am Samstag als Höhepunkt des Stadionfestes geplant. Aber Eller hält seine Überzeugung dagegen: ,,Auch wir haben eine Mannschaft, die in der Liga ihre Rolle spielen kann." Unzufrieden ist er mit der eigenen Vorbereitung nämlich auch nicht, ,,jetzt werden wir eben sehen, wo wir stehen".

Einziges Manko: Noch ist besagte Mannschaft relativ klein. Zwei, drei Zugänge, das leugnet Sascha Eller nicht, müssen noch her. Mindestens. Denn eigentlich würde er gerne bei 22, 24 Mann landen. Bislang zählt er 17. Aber so knapp die Zeit mit Blick auf den Saisonstart am ersten August-Wochenende auch ist, so gelassen gehen sie bei Wormatia damit um. In der Trainingsgruppe weiter dabei ist Juvhel Tsoumou (zuletzt Waldhof Mannheim), von dem Eller auch den Eindruck gewonnen hat: ,,Er will unbedingt zu uns." Noch sind sie an der Alzeyer Straße wohl aber nicht alle davon überzeugt, dass der 24-Jährige die Lücke füllen kann, die Ali Özgün mit seinem Abgang in die dritte Liga in der Türkei hinterlassen hat. Eller hofft noch, ,,dass bei Tsoumou der Knoten platzt".

Gesichtet wird dennoch auch sonst munter weiter. Gute Karten dürften wohl auch Mohamed Tahiri (zuletzt Kickers Offenbach) und Fatih Köksal (Eintracht Frankfurt) haben, die mittlerweile auch schon ein paar Wochen bei Wormatia mittrainieren. Aufgetaucht sind dort aber auch wieder internationale Kandidaten aus Japan, Frankreich. Oder ein Julian Günther-Schmidt, vergangene Saison bei FC Ingolstadt II.

Wer auch immer davon künftig tatsächlich auch in Pflichtspielen das Wormatia-Trikot anziehen wird, zumindest steht jetzt fest, wie dieses aussehen wird. Präsentiert wurde der neue Look am Donnerstag, Wormatia kommt künftig ganz ,,uni" daher. Gekickt wird in den Vereinsfarben Rot und Weiß - oder auch mal in Schwarz. Und für Keeper Tim Paterok liegen Leibchen in Grün und Orange bereit. Wirklich wichtig ist's sicher nicht, wenn's auf den Platz geht. Doch selbst Eller sagt: ,,Die Jungs sollen sich wohl fühlen." Am besten gleich in Aachen.