Nibelungen Kurier | Fällt die 50-Punkte-Schallmauer?

09.05.2015

VON KLAUS DIEHL Noch drei Spiele, dann ist das Saisonziel eines einstelligen Tabellenplatzes mit derzeit 49 Punkten erreicht. Ob Platz fünf oder sechs bringt zwar keinen Sommer oder Winter, aber dennoch ein Resultat, mit dem man zu Saisonbeginn mit einer völlig umformierten und erheblich verjüngten Mannschaft – samt neuem Trainer-Team – nicht unbedingt rechnen konnte. Wie viele Punkte es am Ende wirklich werden, liegt in den Füßen der Wormatia-Spieler. Denn nach Koblenz geht es zum Derby nach Waldhof und zum Abschluss am 23. Mai kommt der designierte Vizemeister 1. FC Saarbrücken nach Worms.

Samstagachmittag gegen TuS Koblenz

Leider in sehr akuter Abstiegsgefahr kommt ein alter Traditionsverein nach Worms, der mit 24 Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz liegt und wohl kaum noch vor dem Abstieg zu retten ist. Da müssten schon Kickers Offenbach und wahrscheinlich auch der 1. FC Saarbrücken den Aufstieg in die 3. Liga erreichen und von dort kein Südwestverein Regionalligist (FSV Mainz 05 II?) absteigen. TuS Neuendorf hießen die Mannen vom Rhein-Nahe-Eck früher und hatten einst großartige Fußballer in ihren Reihen.

Die Spiele gegen Wormatia, besonders in den 50er Jahren, waren jeweils Hochkaräter. Wer erinnert sich noch an Spieler wie Jupp Gauchel, der einst als Spielertrainer wirkte, oder an Rudi Gutendorf, der später als Trainer mi dem Meidericher SV, heute MSV Duisburg, geradezu sensationell mit seinem System „Riegel-Rudi“ im Jahr 1964 Bundesliga-Meister wurde. Doch die Glanzzeiten auf dem Koblenzer Oberwerth im Stadtteil Neuendorf sind schon lange Vergangenheit. Zu viele Trainer wechselten dort in den letzten Jahren und gute Spieler wanderten reihenweise zu den besser bestückten Fleischtöpfen weiter.

Was das Spiel angeht, würde man jedoch auf Wormatiaseite sicherlich einen großen Fehler machen, wenn man die „Koblenzer“ nach ihrem derzeitigen Tabellenstand etwa unterschätzen würde. Zwar können sich diese in der Tabelle nach oben nicht verbessern, werden sich aber sicherlich an jedem sich bietenden Strohhalm festhalten. Nach den zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen erwarten die Wormatia-Anhänger einen weiteren Sieg, zumal man damit auch die 50er Punktgrenze überschreiten könnte. Ein neues und tolles Wormatia-Gefühl oder nicht? Fehlen wird auf jeden Fall wegen seiner fünften gelben Karte Ricardo Antonaci, der diese Woche seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat.

Der zu Saisonbeginn von den FCK-U19-Junioren gekommene Defensiv­allrounder mit großem Kämpferherz ist auch einer der jungen Spieler, der in dieser Saison schon einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. So jedenfalls die Überzeugung von Cheftrainer Sascha Eller und dem sportlichen Leiter Marcel Gebhardt. Doch der Spieler hat noch mehr Potenzial, das sicherlich weiter ausbaufähig ist, wenn ihm auch das naturgemäß mitgegebene italienische Temperament manchmal einen Streich spielt. Seine freche und alles nur nicht ängstliche Spielweise tut der Mannschaft aber gut. Es wird ihn gegen Koblenz bestimmt „kribbeln”, dass er zuschauen muss. Sicher fordert er von seinen Mitspielern unisono: „Auf geht‘s Wormatia, packen wir es an!”