FuPa.net | Wormatia verliert am Bieberer Berg

02.12.2014

Offenbach. Der VfR Wormatia hat den Bieberer Berg nicht stürmen können. Der Wormser Fußball-Regionalligist kassierte in seinem letzten Saisonspiel 2014 eine verdiente 1:2 (0:1)-Niederlage beim Tabellenführer Offenbacher Kickers, der seinen Vorsprung an der Spitze vorübergehend auf acht Punkte vor dem SV Elversberg ausbaute. Die Verfolger und die übrigen Südwest-Kontrahenten treten erst am Wochenende zum abschließenden 20. Spieltag an. An diesem könnte die Wormatia nun noch von Astoria Walldorf von Platz vier verdrängt werden. Auch der 1. FC Kaiserslautern II könnte dies noch schaffen, weil die Lauterer noch ein Spiel weniger absolviert haben. Doch das interessierte am Dienstagabend zunächst einmal niemand.

Für die Wormatia war es erst einmal darum gegangen, sich für dieses Spitzenspiel in der Zentrale ganz neu zu erfinden. Schließlich mussten Innenverteidiger Kristian Maslanka (fünfte Gelbe Karte) und Sechser Benjamin Himmel (Gelb-Rot zuletzt gegen Trier) wegen Sperren ersetzt werden. Und weil auch noch der Einsatz von Abwehrchef Benjamin Maas auf wackligen Füßen stand, und der Kapitän und Goalgetter Florian Treske ebenfalls über verschiedene Zipperlein klagte, wurde es drei Tage nach dem Heimspiel gegen Eintracht Trier (0:0) eine echte Bastelarbeit für das Wormatia-Trainerteam. Und die setzte sich prompt fünf Minuten vor dem Anpfiff des Livespiels auf dem Spartenkanal Sport1 fort, als der für die Innenverteidiger vorgesehene Alexander Hien auch noch mit Leistenproblemen passen musste. Menschenskinder, was für ein Puzzle! 

Und die Lösung Ellers? Der 39-Jährige beorderte Treske auf die Sechser-Position neben Zahit Findik! Davor Sandro Loechelt als Zehner und hinten drin an die Seite von Maas einmal mehr Ali Özgün, der schon häufiger mal als Innenverteidiger ausgeholfen hatte. Dass der OFC deshalb sein Heil schnell durch Kombinationen durch die Mitte suchte – wem konnte es dem seit 18 Spielen ungeschlagenen Tabellenführer verdenken? Gute Chancen dann zwei in der Anfangsphase, als die Zuordnung der Wormatia nicht so recht stimmte. Erst hielt Tim Paterok glänzend bei einem Kopfball von Markus Müller (12.), dann traf Benjamin Pintol den Pfosten (20.). Allerdings war auch plötzlich die Wormatia in Person von Jonny Zinram so frei (9.), tauchte nach Müllers Chance im Gegenzug vor OFC-Keeper Daniel Endres auf, der weit draußen vor seinem Kasten zur Ecke klärte.

Doch rappeln tat es dann tatsächlich noch vor der Pause im Wormatia-Kasten. Ausgerechnet durch den Ex-Wormaten Markus Müller in der 39. Minute, der sich gleich im Anschluss noch ein paar Bemerkungen Richtung Wormatia-Fans erlaubte. Die hatten ihren ehemaligen Angreifer nie so recht gemocht ­– an der Alzeyer Straße hatte ihm im vergangenen Winter bei seinem Abgang niemand eine Träne nachgeweint. Jetzt zahlte er auf dem Platz zurück, als er über rechts kommend Paterok mit einem Heber keine Chance ließ. 1:0 für die Hessen, nachdem es in den Vergleichen der beiden zuletzt viermal 0:0 geheißen hatte. Der Bann war gebrochen. Aus Sicht der Wormatia allerdings auf der falschen Seite.

War dieses 1:0 noch nicht unbedingt dem Spielverlauf angemessen, so war nach ruppigem Start in die zweite Hälfte der Drops nach knapp einer Stunde so gut wie gelutscht: Christian Cappek legte vor, Müller machte ihn rein, weil Findik einen Schritt zu spät kommt – das 2:0. Die über 5000 Zuschauer am Bieberer Berg hatten ihren Spaß. Die Antwort des VfR-Trainer-Teams war zumindest ein Doppelwechsel. Und der ins Team reingekommene Rik Hiemeleers (65.) setzte dann auch gleich mal einen Schuss aufs Tordach ab. Aber viel kam von der Wormatia wahrlich nicht.

Um plötzlich doch wieder im Spiel zu sein, als der eingewechselte OFCler Korb im Zweikampf an der Strafraumgrenze mit Ricardo Antonaci zusammenrasselte und Schiedsrichter Justus Zorn auf Elfmeter entschied. Ob man den pfeifen muss, sei mal dahingestellt. Aber Alan Stulin verkürzte auf 1:2 mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck. Doch das war es dann auch. Bis auf die nächste kuriose Entscheidung Zorns, der den eingewechselten Wormser Ideal Iberdemaj aus unerfindlichen Gründen in der Nachspielzeit des Feldes verwies.