Sonstige | 11 Freunde Liveticker

02.12.2014

Kickers Offenbach gegen Wormatia Worms hielt was es versprach: Bareknuckle-Fights, Atzenfrisuren und großen Sport. Am Ende blieb der OFC der Babo, Chabo der Stunde jedoch: der Liveticker.

Am 2.12, ab 20:00 Uhr Berichten live aus der heimischen Biberbettwäsche: Stephan »Stein« Reich und Benjam »derbe un« Kuhlhoff. 

20:05 Uhr Freunde, is das geil. Schweiß, Bratwurstgeruch, Bauchspeck, böse Fouls, untalentierte Fußballer, Rudelbildung, mittelmäßige Reporter. Aber genug von uns, gleich geht das Spiel in Offenbach los. Freude, Freude.

20:10 Uhr Kollege Kuhlhoff kommt soeben vom Kreisligatraining, in der Kommentarspalte macht es sich der erste Meckerrentner gemütlich und in Offenbach werden so langsam die Flutlichter gezündet. Schade, dass wir das nicht sehen, denn Sport1 bleibt sich treu und krawallt uns mit Werbung voll. Soviel zum Regionalligafeeling. Wenn nicht gleich wenigstens Sexy Sportclips kommen, schalten wir auf RTL2 und tickern den Frauentausch.

20:13 Uhr Schneeregen im Stadion. Was in Offenbach soviel heißt wie: Die neue Platte von Haftbefehl scheint ganz gut zu laufen. #rollemitdenbesten

20:14 Uhr Erster kleiner Lacher: Ich komme zurück in den Raum und höre noch die Reste von Dahlmanns Fiebertraum, den er scheinbar gerade auf de Offenbacher Pressetribüne aussteht: »...wie in der Champions League auch.« Jaja, Jörg, wie in der Champions League auch. Kann mal bitte jemand Riechsalz bringen? Oder vielleicht Wadenwickel? Oder seid ihr wirklich alle zum Fußball gucken hier?

1. Anstoß Offenbach, erster Ballkontakt für einen Spieler namens Magnafic. Also, die machen es einem aber auch wirklich einfach.

4. Erste Ecke für den OFC. Vielleicht können sie besser starten als im Hinspiel, als man 1:3 gegen Worms verlor. Wie sich sicherlich niemand von euch erinnern wird.

6. Screen-in-screen-Technologie bei Sport1, Rico Schmitt spricht unten rechts über seine Vertragsverlängerung, dabei steht er eigentlich weiter links an der Seitenlinie und dirigiert seine Mannschaft. Oder bin ich jetzt endgültig in einer Paralleldimension gelandet? Hat mich vielleicht der dicke Glatzkopf da im MIttelfeld per Befreiunsgschlag gerade dorthin gebolzt? Wahrscheinlich.

8. Erste Chance für den OFC. Aber Siggi Held vergibt, den Nachschuss kann Winnie Schäfer nicht verwerten. Bogdan Cuvaj an der Außenlinie tobt. War's das schon mit der Bundesliga?

10. Dahlmann redet sich bereits in Minute zehn in einen Rausch. Beömmelt sich jetzt weil beim OFC ein Verteidiger im Sturm spielt oder ein Stürmer in der Verteidigung. Sorry *giggel* das ist aber auch *ömmel* zum in die Kreissäge *hihihihihi* springen. Wir fordern: Dahlmann for Circus Halligalli

12. Ecke von links. Alle springen hoch – außer Müller. Der bleibt stehen und ist doch der Einzige, der an Ball kommt. Das nennt man dann wohl Riesenchance. 

16. Nächster fun fact: Bei Wormatia Worms sitzen vier Brüder auf der Trainer Bank. Sascha Eller, Simon Eller und noch zwei weitere Brüder, deren Namen uns entfallen. Übrigens Oma Eller wäscht die Trikots, Opa Eller pfeift die spielenden Kinder der Nachwuchsmannschaft zusammen, Papa Eller sucht nach Mama Eller und Tante Eller singt sehr gern. Ihr Lieblingslied ist, na klar:

19. Jörg Dahlmann begrüßt einen ersten Stargast an seiner Seite. Ein Insolvenzrechtler. Dabei heißt es doch immer, man soll Privates nicht mit Beruflichem vermischen. #worklifebalance

20. Megachance OFC. Pintol, der Gesichtsbushido vom Bieberer Berg, schnüffelt den Ball an den Pfosten. Dahlmann egal, er holt sich gerade eine Einführung ins Steuerrecht. Bitte nicht stören.

23. »Ist denn Worms schuldenfrei?«, fragt Dahlmann im Gespräch mit Wormatias Präsident. Wir wissen: Nein. Sie sind mitschuld an diesem Spiel.

26. Cappek im Bild, das ist der junge Mann vom OFC, wegen dessen 11 Saisontoren sich ein einfältiger Tropf irgendwo in Offenbach einer verlorenen Wette halber nun das Gesicht Cappecks auf den Oberschenkel tätowieren lassen muss. Würde gerne in die Wette einstiegen und mir angesichts dieses Geknüppels Dahlmanns Gesicht tätowieren lassen. Über die Augen. 

28. »Rico Schmitt, der Pep Guardiola von Offenbach«, lügt Dahlmann. Und irgendwo in München ruft Guardiola wegen einer Permanent-Gänsehaut den Krankenwagen.

30. »Wie sie sicher wissen, haben wir hier auch viele andere Sportarten«, so Dahlmann. Wir zählen auf: Darts. Sexy Sportclips. Abzock-Quiz, Werbung. Noch was?

32. Bareknuckle-Fight im Sechzehner. Pintol legt sich mit der halben Wormser Hintermannschaft an. Highkick, Lowkick, Ong-Bak-Style. Ach ne, doch nicht. Abstoß.

36. »Da steht die Null«, sagt Dahlmann. Schön, dass Menderes Bagci auch den Weg ins Stadion gefunden hat.

39. Toooooor. Ein Messi-Moment von Markus Müller. Weckt uns quasi aus dem Wachkoma auf. Mit einem Lupfer. Aus spitzem Winkel. Ja, ist denn hier jetzt Stampions Lieg oder was?

42. Tja, der OFC vorne. Passt mir nicht. Als Eintracht-Fan bin ich ja quasi verpflichtet, die Kickers nicht zu mögen. Aber um ehrlich zu sein: Worms fand ich schon immer echt geil.

44. Die nächste Sahneaktion der Kickers, Übersteiger an der Strafraumgrenze, dann der Schlenzer ins lange Eck. Aber in der Regionalliga bedeute »langes Eck« mitunter eben »genau auf den Mann«. Schade.

45. Cappek in Großaufnahme, hat wohl auch schon ein paar Wetten verloren, der Mann. Zum Beispiel gegen seinen Tätowierer.

21:06 Uhr Halbzeit, Offenbach klar besser. Ob man sie vielleicht doch noch zur Bundesliga zulässt? Vielleicht. Fußballtraditionalist Kuhlhoff weint ein paar Tränen ins Faxgerät, wählt dann die Nummer des DFB. Aber: alle gerade bei der Weihnachstfeier von Eintracht Frankfurt. Schade.

21:13 Uhr Werbung. Oder wie es bei Sport1 heißt: Weeeeeeeeeeeerbuuuuuuuuuung. Ob Jörg Dahlmann die Zeit nutzt und an bessere Zeiten denkt?

21:17 Uhr Wann geht's denn hier endlich weiter? Mein innerer Meckerrentner winkt schon frustriert ab und verzieht sich zur Bierbude.

46. Weiter geht's. Und »gehen« ist in dieser Partie durchaus wörtlich zu nehmen.

48. Offenbach direkt wieder Chef im Ring. Und das, obwohl der bekannteste Stürmer, Fabian Bäcker, gar nicht spielt, wie mir scheint. Der hat mal bei Gladbach ein Bundesligator geschossen und für die U-Nationalmannschaften gekickt. Aber jetzt eben vierte Liga, und höchstwahrscheinlich Bank. Muss er jetzt kleinere Brötchen backen, der Bäcker.

49. Foul, aber das Spiel läuft weiter. Na, wenigstens das Spiel läuft.

50. Großer Fan bin ich übrigens von Worms Stürmer Zahik Findik. Findik richtig gut, den Mann.

54. Jetzt der Fan-Reporter, ganz nah am Volk. »Wie lang hast du den Leverkusen-OFC-Schal schon?«. »Seit ich bei Monaco - Leverkusen war, letzte Woche.« »Warum gehst du zum OFC« »Ja, gut, weil ich EEEEEEEEEEEYYYYYYY......SCHIRIIIIIIIIIIIII«. Näher geht Fußballberichterstattung nicht mehr. Ich kann quasi die Bierfahne des Fans riechen. Toll.

55. Geld. Loechelt. Wenigstens einer.

56. Boah war der Tick scheiße. Nicht meiner Mama sagen, ja?

56. Toooooor für Offenbach. Cappek bulldoggt sich artgerecht über die rechte Seite, legt dann ab auf Müller und der verwandelt trocken wie ein Babypups.

59. Offenbach klar der Babo. Worms maximal Chabo, aber doch eher so der Otto. Fazit von: Der Azzlack ist ab.

61. Atonaci kommt. Gesundheit.

63. Alter, ich schwör, Digger. Für jeden weiteren Namenswitz zahl ich hier jedem Leser einen Euro. Die fünf Euro sind es mir wert.

65. Neu im Spiel bei Worms: Ricky Hiemeleers. Auf der Bank eskaliert die Situation derweil, Lee ist sauer, dass  nicht sie reinkommt. Auch Jazzy wirkt angespannt. Die Sport1-Reporter sind wie immer ganz nah dran:

66. Puh, jetzt fragt Jörg Dahlmann einen Börsenexperten nach Borussia Dortmund. Warum, weiß wahrscheinlich nicht mal Franz Beckenbauer – und der weiß schließlich alles. Derweil legt sich Offenbachs Pintol mit dem Rasen an. Einfach so, weil er es kann

67. What was that then? Ricky Hiemelers versucht sich nun in modernen Fußballkunst. Löffelt einfach mal aus 40 Metern auf den OFC-Kasten und schnüffelt Nanosekunden am Tor des Jahrhunderts. Aber so ist das mit dem Schnüffeln, das macht die Birne weich. Apropos, zurück zu Jörg Dahlmann.

68. Bei Offenbach kommt jetzt Korb. Soll helfen, die Punkte zu sammeln. Haha. Ha. Puh.

69. Ricco Schmidt bringt Korb. Wann kommt Rotkäppchen?

70. Sendet eure Bankverbindungen einfach an saudiarabimoneyrich@11freunde.de. Bitte.

72. Eine Phase voller Halbgenialitäten bricht an. Der OFC zaubert wie zu Kosteddes Zeiten. Lupft, streichelt, außenristet, tunnelt, hackentrickt, vernatzt den Gegner nach Belieben. Weitere Parallele zu Kostedde: Zählbares kommt nicht dabei raus. Wo ist eigentlich die nächste Spielhalle?

74. Zeit für ernste Fragen: Was macht eigentlich Arjen Robben gerade?

77. Tja, 2:0 Offenbach. Wenn Worms nicht demnächst Bielefeld schmiert, wird das hier nix mehr.

79. »Das erste Spiel von Kalle Rummenigge war hier in Offenbach, da hat er 0:6 auf den Sack bekommen«, nostalgiet Dahlmann. Verdammt, hätten die Bayern damals einfach mal schäbig 1:0 gewonnen oder so, mit einem Siegtreffer des blutjungen Rummenigges. Dann wäre der jetzt nicht so sauer und würde vor Wut die Liga kaputtdominieren.

81. »Der Megaburner...«, hebt Dahlmann an, aber den Rest höre ich nicht, weil der Sound meiner sich vor Fremdscham aufstellenden Armhaare infach alles verschluckt. Jugendwort des Jahres ab jetzt doch nicht mehr »läuft bei dir«, sondern »Dahlmann«. Vielleicht in Kombination mit »dufte« oder «knorke« oder »Endstufe«.

82. Aber dann: Elfmeter für Worms, komplett unberechtigt. Stulin tritt an und trifft, stumpf rechts ins Eck. Gott sei Dank hat er nicht den Panenka gemacht, dann hätte ich mir vor Irritation den Mittelfuß gebrochen.

84. Und schon wieder rasseln zwei Spieler zusammen und gehen zu Boden. Wahnsinn, wie oft hier Leute auf dem Boden liegen oder sich an die Gurgel gehen. Wie ein Besuch bei mir um die Ecke in »Paules Metal-Eck«.

87. Spieler des Spiels is übrigens Benjamin Pintol geworden, und leider nicht der von uns ins Rennen geschickte Karl Dall. Schade.

90. Ha, deswegen haben wir heute eingeschaltet: Ein holprier Zidane-Trick eines Offenbachers, dann die eingesprungene Rachegrätsche des Wormsers. Eine so rote Karte, dass man eigentlich eine Art Neon-Rot dafür erfinden müsste. Die Neon-Rote Karte hat der Schiri aber leider nicht dabei, deswegen nur Gelb. Aber wenigstens bleiben uns die Bilder des Fouls.

93. Aber dann findet der Schiri die Rote Karte doch und zeigt sie wahllos in die Menge, ein junger Mann namens Ideal Iberdemaj muss den Platz verlassen. Ist eben erst eingewechselt worden. Läuft nicht so ideal, könnte man unken. Machen wir auch. Ha.

22:12 Uhr Abpfiff. Letzte Erkenntnisse des Spiels: Kloppen ist das neue Kicken und Jörg Dahlmann hat sich seine alte Frise einfach an den Hemdkragen genäht. Und während der Bitburger Fantalk loskrawallt, ziehen wir uns die vom Viertligaschlick dreckigen Stutzen hoch, ziehen die Sechzehner-Alustollen nach und grätschen uns gegenseitig in den Feierabend. In diesem Sinne...