FuPa.net | Mit Revanche-Gelüsten

21.11.2014

WORMS. Auch wenn die Verantwortlichen beim VfR Wormatia derzeit den Blick Richtung Tabellenspitze scheuen wie der Teufel das Weihwasser, ist es ja nicht ungehörig, mal einen solchen zu riskieren. Schließlich stellt sich die sportliche Situation ganz einfach dar: Wenn die Wormatia nämlich beim Rückrundenauftakt im Fritz-Walter-Stadion gegen die Zweite des 1. FC Kaiserslautern gewinnt, während der SV Elversberg in Nöttingen zeitgleich den Kürzeren zieht, sind die Wormser am Samstagabend punktgleich mit dem Tabellenzweiten. Natürlich auch, weil der zwei Punkte vor den Wormsern rangierende 1. FC Saarbrücken, bei dem die Wormatia zuletzt gewann und damit den dritten Sieg in Folge feierte, erst am Dienstag (daheim gegen Homburg) wieder ins Ligageschehen eingreift und so erst dann wieder „kontern“ könnte. 

Was für eine schöne Perspektive für die Wormatia, die in dieser Saison wohl nicht im Traum mit einer solch komfortablen Situation gerechnet hatte. Erklärtes Ziel war (und ist?) der Klassenerhalt. Und nun plötzlich soll die Dritte Liga ein Thema sein? Spätestens nach dem im vergangenen Jahr grandios gescheiterten Versuch, diese mit Macht zu erreichen, hat man an der Alzeyer Straße Gedanken an die dritthöchste Spielklasse Deutschlands weit von sich geschoben - und tut dies offiziell auch jetzt noch.

Was ja nicht daran hindert, am ungebremsten weiteren Ausbau des Punktekontos arbeiten zu wollen. Gerade gegen den FCK besteht daran höchstes Interesse. Zum einen natürlich, weil die traditionellen Rivalitäten zweifelsfrei vorhanden sind; zum anderen aber auch, weil das Heimspiel (1:3) gegen die Pfälzer zum Saisonauftakt in der EWR-Arena so unglücklich verlaufen war.

„Die gesamte Mannschaft ist heiß auf dieses Spiel“, betont Wormatia-Trainer Sascha Eller. „Wir haben das Hinspiel verloren. Jetzt wollen alle zeigen, dass wir auch gegen die Lauterer gewinnen können.“ Nach der zweiwöchigen Pause freue man sich enorm, wieder um Punkte zu spielen. „Wir wollen da richtig Gas geben. Und das müssen wir auch, denn wir wissen um die Qualität, die der FCK hat.“ Dass die Hausherren auf die Idee kommen könnten, einige Spieler aus dem Zweitliga-Kader auflaufen zu lassen, weil die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic schließlich bereits am Freitagabend spielt, macht den Wormatia-Coach nicht nervös: „Wir nehmen die, die kommen, ernst“, sagt der 39-Jährige, der beim eigenen Personal noch mit dem einen oder anderen Fragezeichen beschäftigt ist. Klar ist, dass der wegen der fünften Gelben Karte gesperrte Johnathan Zinram ersetzt werden muss. Wer in die Spitze rückt, ist offen. Ideal Iberdemaj oder Ali Özgün, oder zaubert Eller erneut eine andere Variante aus dem Hut?

Obendrein dürfte es mit einem Einsatz für Wormatia-Stammkraft Alan Stulin an alter Wirkungsstätte eng werden. Für den nach verletzungsbedingter Pause zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegene Linksverteidiger könnte Björn Weisenborn auflaufen und vor ihm links eventuell Ricardo Antonaci, weil es Enis Saiti im Rücken zwickt. „Ich warte noch ab“, sagt Eller, dem es seine Spieler momentan ohnehin extrem schwer machen: „Alle bieten sich an, alle wollen unbedingt spielen. Jetzt müssen wir sehen, dass wir die richtige Mischung finden.“