Sport-Kurier Mannheim | Bittere Derbyniederlage für den SV Waldhof

02.11.2014

Der SV Waldhof tritt weiter auf der Stelle. Zumindest ergebnistechnisch bekommt das Team einfach keine Konstanz.

Auch in Worms bezog man eine Woche nach dem Sieg über Neckarelz eine Niederlage, die gemessen an den gezeigten Leistungen schlicht und einfach völlig unnötig war. 

Oder gilt doch die Regel: Wer oben steht, hat auch das notwendige Quäntchen Glück? Mit dem 3:2 (2:0)-Erfolg bleibt die Wormatia jedenfalls in der Spitzengruppe ohne den Beweis angetreten zu haben, eine Spitzenmannschaft zu sein.

Guter Beginn des SVW, dann der Doppelschlag der Wormatia

"Die ersten 15 Minuten haben wir ganz gut begonnen. Unser Passspiel funktionierte bis dahin, doch dann kam dieser kapitale Bock", ließ Trainer Kenan Kocak die Partie noch einmal wie als Spielfilm vor sich ablaufen. Es war Marcel Sökler, der den Ball im Mittelkreis unkontrolliert prallen ließ und damit seine Kameraden in die Bredouille brachte. Statt zum eigenen Mitspieler kam der Ball zu Florian Treske, der allein auf den SVW-Kasten zulief und abgebrüht vollstreckte (16.). Es war der erste Torschuss der Wormser. 

90 Sekunden später erhöhte Treske mit dem zweiten Schuss aufs Tor schnell auf 2:0 (18.). "Vom Genickschlag zum 0:1 hatten wir uns da noch gar nicht erholt", analysierte Kocak und meinte weiter: "Uns war klar, dass von da an Worms tiefstehen und auf Konter lauern würde. Aber meine Jungs haben sich weiter bemüht."

Bemühen ja, aber zunächst ohne Erfolg. Philipp Förster scheiterte am alles andere als sicheren Torwart Tim Paterok (32.), so  dass es mit 0:2 in die Kabinen ging.

Nach Förster's Treffer zum 2:1 keimte Hoffnung auf

Ein schnelles Tor wünscht sich nach der Pause in dieser Situation jeder Trainer und Kocaks Gebete wurden offenbar erhört. Sekunden nach dem Wiederanpfiff verkürzte Förster mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus 20 Metern auf 2:1 (46.). Waldhof drückte seinen Gegner in die eigene Hälfte zurück und erspielte sich prima Chancen zum Ausgleich.

Yanick Haag (52.), Marcel Seegert (55.), Steffen Straub (71.) und der Wormser Björn Weisenborn, dem fast eine Eigentor unterlief (67.), hätten für den Ausgleich sorgen können, doch die Wormatia war in dieser Phase mit dem Glück im Bunde. Auch weil Schiedsrichter Patrick Alt mehrfach mit Entscheidungen falsch lag und ausnahmslos Worms davon profitierte.

Der eingewechselte Ali Özgün markiert das 3:1

"Wir haben nach dem schnellen Anschlusstor nicht mehr ins Spiel reingefunden", musste Wormatia-Coach Sascha Eller zugeben, doch bei der Einwechslung von Ali Özgün bewies er eine Viertelstunde vor Schluss den richtigen Riecher. Keine zwei Minuten auf dem Platz war der Ex-Waldhöfer bei einem Konter zum 3:1 erfolgreich (79.). Die Entscheidung? Denkste. Waldhof drückte weiter und erneut Haag hätte das zweite Waldhof- Tor machen können (88.). Dies gelang dann Marcel Seegert per Kopfball in der 90. Minute.

Es folgten vier Minuten Nachschlag. Die hatten gerade begonnen, als erneut Seegert im Brennpunkt stand. Die Attacke gegen ihn im Strafraum wurde aber nicht als elfmeterwürdig erachtet. Der SVW stand so gegen effektive Nibelungenstädter mit leeren Händen da. "Worms hat uns vorgemacht, wie man mit Chancen umgeht", konstatierte Kocak. Derweil jubelte Eller: "Es war ein geiles Derby mit dem glücklicheren Ende für uns."