FuPa.net | Sieg im packenden Derby

02.11.2014

WORMS.Die Wormatia hat das Derby gewonnen. Es durfte gefeiert werden in der EWR-Arena, auch wenn Marcel Gebhardt nach dem spannenden 3:2 (2:0)-Erfolg gegen den SV Waldhof Mannheim die Anspannung ins Gesicht geschrieben stand, als er unmittelbar nach dem Abpfiff sagte: „Da war alles dabei, was man für ein gutes Fußballspiel braucht.“ Die Freude über den nächsten Dreier - es war bereits der neunte in dieser Saison - war da beim Sportlichen Leiter der Wormatia noch längst nicht richtig angekommen. Zu knapp war das am Ende nach einem nervenaufreibenden Spielverlauf gewesen, als in der 89. Minute durch einen Kopfballtreffer von Marcel Seegert die Waldhöfer noch auf 2:3 verkürzt hatten und es anschließend quälend lange Minuten gab, bis der Sieg endgültig eingetütet werden konnte. 

„Da hieß es nur noch kämpfen, kämpfen, kämpfen“, sagte Wormatia-Kapitän Florian Treske. Weil der VfR das tatsächlich auch schaftte, war die Stimmung im Wormser Lager bestens. „Das war ein geiles Derby mit einem glücklichen Ende für uns“, fasste der geradezu euphorisiert wirkende Trainer Sascha Eller den Sieg seiner Truppe in Worte.

Besonders ihrem Spielführer hatte die Wormatia den Derbyerfolg zu verdanken gehabt. Was Treske für diese Mannschaft wert ist, zeigte er nicht nur bei seinem Doppelpack in den Minuten 16 und 18, als er der in der ersten Viertelstunde vorhandenen Überlegenheit der Gäste ein abruptes Ende gesetzt hatte. Die frühe 2:0-Führung stellte den Spielverlauf bis dahin ein wenig auf den Kopf - zumal die Wormatia beim ersten Tor ihres Goalgetters von einem schwerwiegenden Fehlpass der Waldhöfer profitierten. „Das war ein kapitaler Bock“, stöhnte Waldhof-Coach Kenan Kocak später. Treske wurde förmlich dazu eingeladen, alleine auf SVW-Torhüter Markus Krauss zuzulaufen. Aber mit welcher Bierruhe er dann auch noch seinen zehnten Saisontreffer erzielte, das hatte schon Klasse und ist in dieser Form auf Regionalliga-Ebene nicht handelsüblich. Noch irrer dann freilich Treske-Tor Nummer zwei an diesem Tag. Der als Sturmspitze aufgebotene Johnathan Zinram flitzte Richtung Torauslinie, brachte den Ball nach innen, wo Treske den schwer zu verwertenden Ball nicht so richtig traf, der Schuss dadurch im Grunde aber noch unhaltbarer wurde. Wie lässt sich die Schusstechnik beschreiben? „Er hat es mit einem Scherenschlag versucht, der allerdings misslang“, lächelte Verbandstrainer Heinz-Jürgen Schlösser auf der Tribüne.

Sei's drum: Drin ist drin. Und spätestens mit dem zweiten Treffer war auch die Wormatia, die nervös begonnen hatte, im Spiel drin und der Gast komplett draußen. „Da hat meine Mannschaft ein Tief gehabt“, umschrieb der Gästetrainer, was sich dann bis zur Pause fortsetzte. Die Wormatia hatte sogar das 3:0 oder 4:0 auf dem Fuß - alles schien gelaufen. Wenn da nicht unmittelbar nach dem Wechsel Wormatia-Keeper Tim Paterok bei einem leicht haltbaren Schuss von Philipp Förster eine ganz schwache Figur abgegeben hätte. Der Anschlusstreffer in der 46. Minute ließ die Partie erneut komplett kippen. Jetzt war der Waldhof am Drücker, hatte mindestens drei Chancen zum Ausgleich, ehe auf der Gegenseite der gerade eingewechselte Ali Özgün (78.) für die Entscheidung sorgte. Von Benni Himmel eingesetzt brachte er den Konter zum 3:1 im Gästetor unter. Dass die Waldhöfer sich dadurch noch längst nicht aufgaben, zeigte das besagte 2:3 in der 89. Minute. Und tatsächlich besiegt war der bärenstark auftretende Gast erst, als der gut leitende Referee Patrick Alt abpfiff.