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Koblenz. Der VfR Wormatia hat die düsteren Herbstwolken zunächst einmal vertrieben. Nach drei Niederlagen in Folge (darunter das Ausscheiden im Verbandspokal) landete der Fußball-Regionalligist bei der TuS Koblenz einen verdienten 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg und hielt damit Anschluss an die Spitzengruppe der Liga. 

Mit dem Dreier machten die Wormser beste Werbung für das anstehende Derby am Samstag, 1. November, daheim gegen den SV Waldhof, bei dem sich der VfR endlich mal wieder eine vollere EWR-Arena wünscht. „Ich bin extrem happy“, strahlte Wormatia-Coach Sascha Eller nach getaner Arbeit in Koblenz. „Wir haben heute einige Fehler abstellen können, für die wir zuletzt bestraft worden sind“, so der 39-Jährige.

Im Vergleich zur letzten Heimniederlage gegen Nöttingen (1:2) hatte Eller die Wormatia auf drei Positionen geändert. Dass allerdings Benjamin Maas draußen blieb, war so nicht geplant gewesen: „Maas hat im Abschlusstraining einen Schlag auf den Knöchel bekommen. Er hat es noch probiert, aber es ging nichts“, so der Sportliche Leiter Marcel Gebhardt, der zur Pause höchst zufrieden war über die 1:0-Führung, gleichzeitig aber warnte: „Das wird jetzt noch eine heiße Kiste. Vor der Halbzeit hat sich ja schon angedeutet, dass die Koblenzer jetzt mutiger werden.“ Nur mit einer Glanzparade hatte Wormatia-Keeper Tim Paterok unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff bei einem Schuss von Dustin Ernst den Ausgleich für die bis dahin kaum in Erscheinung tretenden Hausherren verhindert. Ein langer Ball, Ernst war frei, doch der zuletzt so häufig gescholtene Wormatia-Keeper auf dem Posten.

Das wäre aber wirklich auch einem Hammer gleichgekommen, wenn die Wormatia zu diesem Zeitpunkt das 1:1 kassiert hätte. Denn nicht nur beim Treffer von Enis Saiti nach einer halben Stunde hatte der VfR den weitaus besseren und höchst dominanten Fußball im Stadion Oberwerth gezeigt. Der beste Spielzug wurde diesmal tatsächlich sogar belohnt: Da hatte Kapitän Florian Treske fast von der Torauslinie zurückgespielt auf Ideal Iberdemaj, der neben Sandro Loechelt und Saiti in die Startelf gerutscht war. Iberdemaj sah Saiti, der den Ball durch die Beine eines Abwehrspielers und des Torhüters aus sieben Metern in die Maschen setzte. Ein doppelter „Tunnel“ zur Führung!

Und diese baute die Eller-Crew nach dem Wechsel aus, auch wenn sie zunächst durch die verletzungsbedingt notwendige Auswechslung von Alexander Hien, für den Ali Özgün (50.) kam, den nächsten Innenverteidiger nach Maas ersetzen musste und sich danach erst einmal neu sortieren musste. Allerdings verbreitete der auf Rang 16 angesiedelte Hausherr, der kurzfristig auf seinen am Knöchel verletzten Kapitän Michael Stahl verzichten musste, in der Offensive nur wenig Angst und Schrecken. Höchstens bei Standards geriet der Wormatia-Kasten das eine oder andere mal zumindest halbwegs in Gefahr.

Ein Standard war es dann freilich der den Auswärtserfolg der Wormaten besiegelte. Als Ricardo Antonaci vom Koblenzer Japaner Akiyoshi Saito im Strafraum gefoult wurde, machte Alan Stulin mit dem verwandelten Foulelfmeter in der 69. Minute den Deckel drauf. Er ließ TuS-Keeper Fabrice Vollborn keine Chance. In den letzten 20 Minuten hatte die Wormatia die Partie endgültig im Griff und ließ so gut wie nichts mehr zu. „Heute hat alles gepasst“, jubelte Eller und Gebhardt ergänzte: „Das war wirklich ein verdienter Sieg.“ Einziger Wermutstropfen im Freudenbecher: Sandro Loechelt kassierte die fünfte Gelbe Karte und wird im Derby gegen den SV Waldhof aussetzen müssen