Saarbrücker Zeitung | Ein Sieg mit fadem Beigeschmack

29.09.2014

Regionalliga: Elversberg gewinnt gegen Worms mit 3:0 – Diskussion um Försters Treffer

Von Heiko Lehmann

Die SV Elversberg hat ihr Heimspiel gegen Wormatia Worms verdient mit 3:0 (0:0) gewonnen. Trotzdem gab es Ärger. Hat Benjamin Förster den Fairness-Gedanken mit Füßen getreten? Er erzielte das 2:0, als ein Wormser verletzt am Boden lag.

Die Rädchen bei der SV Elversberg greifen von Woche zu Woche besser ineinander. Am Samstag gewann die SVE das Topspiel der Regionalliga Südwest vor etwa 1021 Zuschauern zu Hause gegen Wormatia Worms mit 3:0 (0:0). Trainer Willi Kronhardt sagt: „Man merkt auch im Training, dass sich die Mannschaft immer mehr findet. Spielzüge und die Abstimmung untereinander klappen immer besser.“

 Vor dem dritten Sieg in Folge lag ein hartes Stück Arbeit. Vor dem Seitenwechsel passierte in den beiden Strafräumen kaum etwas. Dafür ging nach der Pause die Post ab. Elversbergs Mijo Tunjic spielte den Wormser Torhüter Tim Paterok aus, legte sich den Ball aber zu weit vor – es gab Abstoß (49. Minute). Auf der anderen Seite hatte Ali Özgün die Führung auf dem Fuß. Der Wormser rutschte aber fünf Meter vor dem SVE-Tor am Ball vorbei (53.).

Dann gab es einen Freistoß für die Gastgeber auf der rechten Seite. „Ich habe Matthias gesagt, er soll den Ball scharf auf den zweiten Pfosten ziehen. Ich stehle mich im Rücken der Abwehr davon“, erzählt Außenverteidiger Tobias Feisthammel. Genau so kam es. Matthias Cuntz trat den Freistoß – Feisthammel machte mit dem ersten Flugkopfball-Tor seiner Karriere das 1:0 (63.).

Nach dem 1:0 spielte nur noch die SVE. Das 2:0 sorgte dann für Aufregung und Diskussionen über Fairness. Marc Gross – der dienstälteste Elversberger kam zu seinem ersten Saisoneinsatz – hatte Alan Stulin in der Wormser Hälfte zu Fall gebracht. Ein Wormser schoss, während Stulin in seinem Rücken liegen blieb, den Ball unkontrolliert nach vorne. Die SVE-Abwehr beförderte das Leder per Kopfball zurück ins Mittelfeld. Der Ball wurde von einem Elversberger verlängert. Das Leder traf den am Boden liegenden Stulin und tropfte vom Körper des Wormsers in den Lauf von Förster. Der Elversberger lief alleine auf das Tor zu, spielte Paterok aus und schob zum 2:0 ein. Dabei lag Stulin immer noch am Boden. „Ich habe das bemerkt, aber Worms hat den Ball auch nicht ausgeschossen“, sagt Förster.

Nach einem Konter legte fünf Minuten vor dem Abpfiff Freddy Kyereh im Strafraum quer auf Tunjic, der zum 3:0-Endstand abstaubte. Ein auf Grund der zweiten Halbzeit verdienter Sieg für die SVE, die auf die angeschlagenen Leistungsträger Timo Wenzel und Patrick Dulleck verzichten musste (beide mit muskulären Problemen). „Wir haben uns diese Qualität vor der Saison in den Kader geholt, damit wir Ausfälle eins zu eins ersetzen können. Und dass die Rechnung aufgeht, haben wir heute das erste Mal gesehen“, sagt Kronhardt.