Saarbrücker Zeitung | Kritik an eigener Leistung

26.09.2014

von Heiko Lehmann

Er ist selbstkritisch und zielstrebig, denn er will mit der SV Elversberg bis zum Ende der Saison ganz oben dabei sein. Neuzugang Michael Blum und seine Mannschaft treffen morgen im Topspiel auf Wormatia Worms.

„Du bereitest dich ganz anders auf ein Spiel vor, wenn du weißt, dass du von Beginn an spielst. Das ist was ganz anderes“, sagt Michael Blum, der Linksaußen des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. „Als Stammspieler redest du im Vorfeld eines Spiels viel mehr mit deinen Mitspielern, die vor oder hinter dir auf dem Platz stehen. Es werden Spielzüge abgesprochen oder taktische Varianten. Als Ersatzspieler hast du immer ein mulmiges Gefühl, ob du überhaupt spielst“, erklärt der 25-Jährige.

Schon 34 Zweitliga-Spiele

In Elversberg erlebt Blum seine zweite Stammspieler-Situation. Zwar hat der 1,89 Meter große Mittelfeldspieler schon 34 Zweitliga-Spiele für den Karlsruher SC, den MSV Duisburg und Hansa Rostock auf dem Buckel. Richtiger Stammspieler war er aber nur bei Hansa Rostock nach dem Abstieg in die 3. Liga. Im vergangenen Sommer wechselte Blum vom VfL Osnabrück aus der 3. Liga nach Elversberg in die Regionalliga. „Ich spiele zur Zeit zwar von Beginn an, aber bei unserem starken Aufgebot können auf jeder Position auch ganz schnell andere spielen“, sagt Blum und setzt sich selber unter Druck: „Ich habe bislang in acht von zehn Spielen von Beginn an gespielt und habe erst ein Tor vorbereitet. Da muss definitiv mehr kommen.“

An morgigen Samstag empfängt die SV Elversberg den VfR Wormatia Worms zum Topspiel im Stadion an der Kaiserlinde (14 Uhr): Tabellendritter gegen Tabellenvierter. Blum nimmt sich mindestens eine Vorlage und vielleicht sogar das erste Saisontor vor. Aber wäre das gegen einen vermeintlich „Kleinen“ in der Liga nicht einfacher? „Wenn man auf die Tabelle guckt, könnte man meinen, dass es in der Liga Kleine gibt, gibt es aber nicht. Alle geben gegen uns immer 20 Prozent mehr. Wir müssen jede Woche voll konzentriert sein“, sagt der Außenbahnflitzer.

Bis zum Ende oben mitmischen

Im privaten Bereich hat Blum sofort nach seiner Unterschrift unter den bis Juni 2016 laufenden Vertrag bei der SVE Nägel mit Köpfen gemacht und ist mit seiner Frau und seiner Tochter ins Saarland gezogen. „Durch die vielen englischen Wochen zu Beginn der Saison habe ich vom Saarland noch nicht so viel gesehen, aber das kommt noch. Bislang war ich erst im Kino und Tennisspielen“, sagt Blum.

Wie stark die SV Elversberg in dieser Saison besetzt ist, weiß Blum. „Wir haben in den beiden vergangenen Spielen gezeigt, was wir drauf haben. Wir haben unsere Gegner zeitweise an die Wand gespielt. Wenn es irgendwann in dieser Saison einmal nicht laufen sollte, kann es nur an uns liegen, da gibt es keine Ausreden“, sagt Blum und spekuliert über den Ausgang der Saison: „Mit der Truppe werden wir bis zum Ende ganz vorne dabei sein. Das wäre eine logische Konsequenz. Über alles andere mache ich mir zur Zeit aber noch keine Gedanken.“