FuPa.net | Löwen legen nach

17.08.2014

Nach dem 5:2 in Neckarelz gewann der KSV Hessen Kassel auch das Heimspiel gegen Wormatia Worms und feierte damit den zweiten Sieg in Folge. Komischerweise hatten es die Löwen gegen neun Wormser letrztlich aber schwerer als gegen heimstarke Neckarelzer eine Woche zuvor. Dennis Lemke sorgte in der Schlussphase für den erlösenden Siegtreffer. 

Zum ersten mal in dieser Saison schickte KSV-Trainer Matthias Mink die selbe Startformation in ein Spiel wie in der Partie zuvor. Wirklichen Grund zu Änderungen gab es nach dem Offensiv-Feuerwerk seiner Mannschaft in Baden-Württemberg ja auch nicht. Und auch im Duell zweier Traditionsmannschaften ging es für die Kasseler gegen den vfR Wormatia Worms gut los. Bereits nbach zwei Minuten traf Tobias Becker zum 1:0 für die Gastgeber. Damit ist der Mannschaftskapitän des KSV Hessen ein Musterbeispiel in sachen Führungsqualitäten. In allen drei Saisonspielen, in denen der KSV bislang einen oder mehrere Treffer erzielte, war Tobias Becker der erste Torschütze der Nordhessen. Für den 28-jährigen defensiven Mittelfeldspieler war es somit bereits das dritte Saisontor.

Auch nach der frühen Führung gab der KSV Hessen das Heft nicht aus der Hand. Ein weitere gute Gelegenheit ergab sich wenig später für Stürmer Benjamin Girth, doch konnte der Wormser Torhüter Tim Paterok den abgefälschten Ball noch über die Latte lenken. Der Ausgleichstreffer der Gäste kam dann umso überraschender. Bei einem weiten Abstoß von Paterok hielt Steffen Friedrich den Wormatia-Stürmer Ali Özgün kurz fest. Den anschließenden Freistoß verwandelte Maximilian Mehring in der 30. Spielminute direkt und sehenswert zum 1:1. Für KSV-Keeper Kevin Rauhut gab es da nichts zu halten.

Ereignisreich wurde es in der Schlussphase der ersten Halbzeit. Als der Kasseler Sergej Evljuskin und der Wormser Benjamin Maas aneinander gerieten, bekam der KSV-Spieler die Gelbe, der Abwehrspieler der Gäste sogar die Rote Karte gezeigt. Ein angedeuteter Kopfstoß von Maas war für den Unparteiischen Grund genug, ihn des Feldes zu verweisen. Nach jenem Geschehen in der 39. Minute folgte nur zwei Minuten später Platzverweis Nummer 2. Mit Eugen Gopko - nach Foul an Tobias Becker - durfte der nächste Wormser Spieler vorzeitig unter die Dusche. Beides waren harte, aber vertretbare Entscheidungen des Schiedsrichters.

Gegen eine zweifach reduzierte gegenerische Mannschaft hätte man nun eine klare Angelegenheit für den KSV Hessen Kassel erwarten können. Doch gegen dicht gestaffelte Wormser taten sich die Löwen über weite Strecken der zweiten Halbzeit überaus schwer. Verständlich, dass die Wormatia mit nur noch neun Mann auf dem Platz nun gewillt war, mit allen Mitteln das 1:1 zu halten und einen Punkt aus dem Auestadion mitnehmen zu können. Für die Entscheidung sorgten in der 81. Minute dann schließlich zwei Joker. Der eine Minute zuvor eingewechselte Ingmar Merle flankte hoch in den Wormser Strafraum, wo Dennis Lemke - in der 55. Minute für Evljuskin ins Spiel gekommen - den Ball per Kopf zum 2:1 ins gegnerische Tornetz beförderte.

Wormatia-Trainer Sascha Eller zeigte sich nach der Partie stolz angesichts der Defensiv-Leistung seiner Mannschaft im zweiten Durchgang, auch wenn der gewünschte Erfolg - in Form eines Punktes - ausblieb. Nachdem man erst am Samstag nach Kassel angereits war, hätte seinen Spielern die lange Fahrt noch in den Beinen gesteckt. So sei denn auch der Ausgleichstreffer glücklich zustande gekommen. Man hätte den eigenen fans zumindest einen echten Kampf gezeigt. KSV-Coach Matthias Mink wurde kurz vor Schluss vom Schiedsrichter noch auf die Tribüne geschickt. Dies zeigt, wie sehr der Trainer Anteil am Spiel seiner Mannschaft nahm. Von dort musste er mitansehen, wie die Kasseler noch zwei gute Chancen der Wormatia zuließen. Sein team habe es im zweiten durchgang schwer gegen einen tief stehenden Gegner gehabt. Doch geduldig habe man sich Chancen erspielt und sei damit letztlich auch zum Erfolg gekommen. Bei seiner Mannschaft sah Mink noch Verbesserungsbedarf, doch handle es sich bei dem Ganzen um einen fortwährenden Prozess.

Was für ein Kampf es für den KSV hessen war, erkennt man auch an der Vielzahl Gelber Karten. Neben der bereits erwähnten Verwarnung für Sergej Evljuskin gab es den gelben Karton zudem noch für Torhüter Kevin Rauhut, Sebastian Schmeer und Ingmar Merle. Von einer Sperre sind sie alle aber noch weit entfernt. Und so geht es für die Löwen am kommenden Freitag Abend beim FC Homburg weiter.