Wormser Zeitung | Anders: "Eine sensationelle Runde"

26.05.2003

VfR Wormatia behauptet mit finalem 5:2 gegen Saarbrücken II den dritten Tabellenrang

Vom 26.05.2003

Der VfR Wormatia Worms hat sich würdig in die Sommerpause verabschiedet: Im letzten Auftritt einer überaus erfolgreichen Saison fertigten die Oberliga-Fußballer von Coach Dirk Anders vor heimischer Kulisse den 1. FC Saarbrücken II mit 5:2 (2:0) ab und behaupteten den dritten Tabellenrang - die beste Platzierung seit Jahren.  
Von unserem

Mitarbeiter

Sebastian Elvers

"Die Mannschaft hat eine sensationelle Runde gespielt", rief der Übungsleiter begeistert den 480 Fans über das Mikrofon zu. Wer einen kurzen Blick zurück wagt, kann dieser Aussage nur beipflichten. Vor etwa einem Jahr scheiterte der VfR in der Relegation an der zweiten Garnitur des 1. FC Saarbrücken und war sportlich in die Verbandsliga abgestiegen.

Dieses Mal spielten die Wormaten mit der FCS-Truppe Katz und Maus. Ein Umstand, den Saarbrückens Trainer Dieter Ferner auf die Palme brachte. "Der Sieg geht vollauf in Ordnung, auch in der Höhe", äußerte der knapp angebundene sportliche Leiter, ehe er den Auftritt seiner Elf als "eine Unverschämtheit" bezeichnete: "80 Prozent meiner Spieler hätten es mit solchen Leistungen schwer, Stammspieler in der Verbandsliga zu sein." Freudestrahlend verkündete dagegen sein Kollege Anders vor dem Hintergrund dieses Schützenfestes, dass "wir genau das vorhatten. Wir wollten uns mit einer ansprechenden Leistung und einem guten Ergebnis verabschieden."

Den Auftakt dafür besorgte der aufgerückte Benjamin Sigmund, der im Anschluss an einen Berisha-Freistoß das 1:0 markierte (25.). Die Führung war zu diesem Zeitpunkt längst überfällig, da Dyuro Bozanovic (10., 22.), Marcus Köhler (11.) und Arijan Berisha (23.) zuvor gute Chancen vergaben. Die Gäste durften sich bei ihrem Keeper Vahid Spago bedanken, der mit guten Paraden - er holte unter anderem einen Freistoß von Ralf Schmitt aus dem Dreieck (34.) - ein Debakel zur Pause verhinderte.

In der Nachspielzeit von Halbzeit eins entschied Schmitt das Duell dann aber für sich, als er nach einem uneigennützigen Zuspiel von Bozanovic zum 2:0 ins leere Tor einschob. Es war sein erster von insgesamt drei Treffern an diesem Nachmittag. Davor hatte er einen klaren Strafstoß verweigert bekommen (44.). Chancen für Saarbrücken? Fehlanzeige. Das Agieren der FCS-Mannen nahm überwiegend den Charakter einer Friedensdemo mit Ball an. Motto: "Make love, not goals." Das änderte sich auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten nur unwesentlich.

Drei Tore von Schmitt

Nachdem VfR-Keeper Bernd Busch gegen Christian Quack zum ersten Mal per Fußabwehr ernsthaft ins Geschehen eingreifen musste (54.), machte der scheidende Oliver Schader quasi im Gegenzug den Sack zu - 3:0 (56.). Vorausgegangen war eine feine Ballstafette. Keine sechs Minuten später konnte Stadionsprecher Gerd Obenauer die 4:0-Führung verkünden, weil Schmitt einen klugen Berisha-Pass veredelte (62.). Eine Unachtsamkeit in der VfR-Defensive nutzte Umut Taskiran zum 4:1 (76.), ehe Schmitt den alten Abstand wieder herstellte (78.). Es war Angelo Bonsignore vorbehalten in der Schlussminute den 5:2-Endstand zu markieren - zu diesem Zeitpunkt aber hatte die Abschiedsparty auf den Rängen längst begonnen.

Übrigens: Der Stadionsprecher des Ligakonkurrenten FC Homburg, Stefan Kapitän, kam an die Alzeyerstraße, um eine Wettschuld zu begleichen. Mit seinem Freund Michael Baier, Inhaber des "Space-Park" in Bad Kreuznach, hatte er gewettet, dass Homburg besser abschneiden würde als die Wormatia. Da dies bekanntlich nicht eintrat, musste er sich einen Bauchladen umschnallen und "Wormatia-Sieger-Fischweck" unters Volk bringen. Der Erlös von 100 Euro kommt der VfR-Jugend-abteilung zugute