op-online.de | OFC mit Helm und grober Klinge

29.11.2013

Der OFC will den Aufwärtstrend der vergangenen zwei Wochen bestätigen und setzt auf einen ungewöhnlichen Glücksbringer. Die Vorzeichen haben sich geändert. Als die Offenbacher Kickers im ersten Heimspiel der Saison Wormatia Worms empfingen, waren sie der Außenseiter und nachher mit dem 0:0 zufrieden. Am Samstag (14 Uhr) kommt es nun zum Auftakt der Rückrunde in Worms zum Wiedersehen. Und die Wormatia ist keineswegs der Favorit. OFC-Trainer Rico Schmitt erwartet dennoch „eine ganz, ganz harte Aufgabe“.

Interview vor dem Spiel mit OFC-Spieler Klaus Gjasula:

 

Der als einer der Titelfavoriten in die Saison gestartete Klub aus Rheinland-Pfalz befindet sich als Drittletzter der Tabelle (zwölf Punkte) in akuter Abstiegsgefahr. Auch dem einstigen OFC-Trainer Hans-Jürgen Boysen gelang es bislang nicht, die Talfahrt zu stoppen. Unter der Leitung des 56-Jährigen holte Worms aus fünf Spielen nur einen Punkt (beim 1:1 gegen seinen Ex-Klub SG Großaspach) und schied zudem im Pokal beim Oberligisten Waldalgesheim aus. Zuletzt gab es eine 0:4-Pleite gegen Mainz 05 II, wobei es bis zur 75. Minute 0:1 gestanden hatte. „Worms war lange das bessere Team“, sagt Schmitt und verweist auf die neun Unentschieden der Wormatia. „Das sind die Remiskönige der Liga. Denen ging es oft wie uns. Sie waren in vielen Spielen gefühlt besser, haben aber nicht gewonnen“, meint der OFC-Trainer.

Dass seinem Team nach mehrwöchiger Krise offenbar die Wende gelungen ist, begründet Schmitt unter anderem mit der Rückkehr von Klaus Gjasula. Mit dem defensiven Mittelfeldspieler siegte der OFC im Hessenpokal gegen Kassel (2:1) und in der Liga gegen Pfullendorf (3:0). In beiden Partien habe der Abräumer „richtig gut gespielt“, lobt der Trainer. Und in beiden Partien trug Gjasula aufgrund einer noch nicht ganz ausgeheilten Verletzung einen Kopfschutz. Der Protektor erfüllte nicht nur seinen Zweck, sondern brachte auch Glück. „Eigentlich muss ich ihn nur noch bis Ende des Jahres tragen. Aber wenn wir auch in den nächsten Spielen erfolgreich sind, behalte ich ihn weiterhin auf“, scherzt der 23 Jahre alte „Maskenmann“. Schmitt geht sogar noch weiter: „Wenn es hilft, sollte am besten die ganze Mannschaft so einen Helm tragen. Am besten mit Lautsprecher im Ohr, damit sie meine Anweisungen hört.“
Die Kickers haben derzeit gut Lachen. Der 3:0-Heimsieg gegen Pfullendorf wirkte in vielerlei Hinsicht befreiend. „Für die Mannschaft war das sehr wichtig“, betont Gjasula. Der Trainer spricht mit Blick auf die jüngsten zwei Erfolge davon, dass man nun „mit Rückenwind“ nach Worms fahre. Das ist auch erforderlich. Denn auswärts war der OFC zuletzt ein „dankbarer Gegner“, wie Schmitt zugibt. Damit die Kickers nicht zum fünften Mal in Folge auf fremdem Platz verlieren, müsse man von Anfang an dagegenhalten. „Bei diesen Platzverhältnissen geht es nicht mit der feinen Klinge, sondern nur über die kämpferische Schiene. Das wird in gewisser Weise ein Willensspiel.“