5vier.de | Eintracht Trier: Der erste Dreier 2013 – 2:1-Sieg in Worms

10.03.2013

Eintracht Trier bezwang am Sonntagmittag Wormatia Worms im Regionalliga-Krisengipfel mit 2:1 (1:1). Marco Quotschalla und Mario Klinger erzielten die Treffer zum ersten Trierer Erfolg im neuen Jahr.

Im vierten Anlauf hat es nun endlich doch geklappt. Aufgrund eines kämpferischen Einsatzes schlug Eintracht Trier im rheinland-pfälzischen Derby den VfR Wormatia Worms leistungsgerecht mit 2:1. Bei SVE-Trainer Roland Seitz war die Erleichterung nach Spielende deutlich erkennbar: “Es war für beide Mannschaften kein einfaches Spiel. Auf der einen Seite wegen den jüngsten Negativsträhnen, auf der anderen wegen den schwierigen Platzverhältnissen. Auch deshalb muss ich meinen Jungs ein Lob aussprechen, das war heute ein verdienter Sieg.”

Seitz reagierte auf die vielen Ausfälle in seiner Mannschaft im Vorfeld der Partie. Für den gelbgesperrten Thomas Konrad durfte der Trierer Michael Dingels sein Startelfdebüt in der Viererkette feiern. Außenverteidiger Fabian Zittlau übernahm infolge der personellen Verschiebung die Aufpasserrolle im Zentrum der Defensive. Auch Alon Abelski rotierte zurück in die Anfangsformation – ihm musste Fahrudin Kuduzovic weichen. Die Hausherren aus Worms hingegen begannen offensiver. Mit drei Angreifern versuchten sie, Trier in einem 4-3-3-System von Beginn an unter Druck zu setzen. Jedoch nur mit mäßigem Erfolg.

Die ersten 20 Minuten der Partie waren auf beiden Seiten von taktischem Abwehrverhalten und vielen Nicklichkeiten geprägt. Erst die 1:0-Führung der Trierer sollte diesen Trott durchbrechen: Alon Abelski steckte im Mittelfeld einen Ball direkt auf Erdogan Yesilyurt durch, der auf dem linken Flügel viel Platz und Zeit zum Flanken hatte – doch statt den lauernden Chhunly Pagenburg fand der hohe Ball den Arm eines Wormser Verteidigers. Schiedsrichter Robert Kempter deutete sofort auf den Elfmeterpunkt. Marco Quotschalla schnappte sich die Kugel mit viel Selbstbewusstsein und verwandelte gegen Kevin Knödler, der die Ecke geahnt hatte, zum 1:0 für die Gäste (21.).

Kempter im Mittelpunkt

Nur kurz darauf folgte die nächste Gelegenheit für den SVE: Auf der rechten Flanke düpierte Quotschalla gleich mehrere Bewacher, drang an der Grundlinie in den Sechzehner ein und sah den in der Mitte frei stehenden Yesilyurt, dem es allerdings aus 10 Metern nicht gelang, Torhüter Knödler zu überwinden (24.).

Statt Doppelschlag hieß es kurz darauf Ausgleich – abermals durch einen Strafstoß. Torge Hollmann ließ sich im eigenen Strafraum auf einen In-Fight mit Scipon Beskitas ein, der sich in einem theatralischen Gang zum Boden übte. Kempter entschied erneut auf Elfmeter und der Gefoulte verwandelte abgezockt zum 1:1-Einstand (33.). Glück für die Wormaten, denen ansonsten im ersten Spielabschnitt wenig einfiel, um das moselstädtische Defensiv-Sextett zu durchbrechen. Mit diesem Unentschieden trabten beide Teams nach 45 Minuten schließlich zum Pausenappell in die Kabine. VfR-Coach Stefan Emmerling war vor allem in der ersten Hälfte zufrieden mit der Darbietung seiner Mannschaft: “Wir waren von Beginn an präsenter und konnten die Begegnung zu unsere Gunsten gestalten. Schade, dass es heute nicht zu einem Punkt gereicht hat. In meinen Augen wäre ein Unentschieden verdient gewesen.”

Die Spielrichtungen wechselten und die Eintracht startete besser in den zweiten Akt der Begegnung. Zittlau brachte eine Flanke in den Wormser Strafraum, in dem der frisch eingewechselte Christoph Anton ein Stockwerk zu klein war, um den Ball mit dem nötigen Druck in Richtung Tor zu lenken (51.). Danach verfiel die Partie jedoch wieder in Hektik – Mitschuldiger hierfür war der Unparteiische Kempter, der durch viele kleinliche Pfiffe oftmals den Spielfluss nachhaltig zu behindern wusste.

In der 54. Minute dann der nächste Mini-Rückschlag für die Seitz-Elf. Rückhalt Stephan Loboué signalisierte nach einer Rettungstat, dass er ausgewechselt werden müsse. Für ihn kam Ersatzkeeper Andreas Lengsfeld in die Partie. An dem Niveau der Begegnung änderte sich demungeachtet wenig. Es blieb ein körperbetontes Spiel, das durch die stimmungsvolle Kulisse von 1050 Zuschauern für Unterhaltung sorgte.

Siegtreffer durch Klinger

Die erste richtige Chance der Hausherren im zweiten Spielabschnitt ereignete sich in der 72. Minute: Der eingewechselte Romas Dressler bugsierte einen gefährlichen Freistoß aus 18 Meter auf das SVE-Tor – ein Aufsetzer, den Lengsfeld nur mit dem Brustkorb abwehren konnte und der von seinen Mitspielern im Anschluss in höchster Not zur Ecke geklärt wurde.

Die Trierer Führung resultierte schlussendlich aus ihrer ersten sehenswerten Kombination nach dem Seitenwechsel: Ein langer Ball erreichte Pagenburg, der sich auf die rechte Seite gemogelt hatte. Der Stürmer überwand einen Verteidiger und bediente Mitspieler Mario Klinger, der trocken zur 2:1-Führung vollstreckte. Auch weil Knödler sich auf den anstürmenden Pagenburg fokussierte und seinen Kasten dadurch unbewacht ließ (83.). Ein befreiender Torerfolg, dessen Wichtigkeit Seitz noch mal unterstrich: “Wir haben in der zweiten Halbzeit den ganzen Apparat nach vorne verschoben und versucht, offensiver zu agieren. Zum Glück hat Chhun beim 2:1 die Ruhe behalten und den Mitspieler gesehen.”

Dank dieses Sieges klettert die Eintracht mit 37 Punkten wieder auf den 4. Tabellenplatz empor und hat nun die Möglichkeit, wieder an das enteilte Spitzentrio anzuklopfen – insofern die nächsten drei Begegnungen, die allesamt im heimischen Moselstadion stattfinden, siegreich gestaltet werden. Am kommenden Samstag empfangen sie im hauseigenen Stadion zunächst einmal den SC Idar-Oberstein (Anpfiff um  14 Uhr).