Trierscher Volksfreund | Mario macht den Weg frei

10.03.2013

Worms. "Da ist er, der Knipser!" Marco Quotschalla herzte Mario Klinger im Kabinengang mit einem breiten Grinsen im Gesicht. In einer Szene zuvor im Spiel hatten sich beide nicht so lieb. Nach einem Freistoß von Alon Abelski stand das Duo mutterseelenallein im Wormser Strafraum, doch der eine schien zu denken, dass der andere den Ball reinmacht. Pustekuchen!
Doch Trier erhielt noch einmal so eine tolle Gelegenheit. Diesmal schlug Klinger zu. Aus fünf Metern, nach Pass von Pagenburg, der an der Grundlinie die Ruhe und Übersicht behalten hatte. Trier hatte sich den Siegtreffer sieben Minuten vor dem Abpfiff redlich verdient. "Das war heute eine super Mannschaftsleistung von uns. Wir haben hervorragend verteidigt und uns nach schwierigen Wochen endlich belohnt", sagte Klinger.
Auf dem tiefen, löchrigen Boden in der Wormser EWR-Arena war mit Kurzpass-Spiel nicht viel zu gewinnen. Stattdessen waren beide Teams gezwungen, Kick-and-Rush zu spielen. "Das kam uns zugute. Wir hatten hinten die größeren Leute", bemerkte Eintracht-Mittelfeldspieler Alon Abelski.
Die Partie lebte nicht von ihrer Klasse, sondern von der Spannung. Und einigen kniffligen Situationen. Zwei davon führten zu den Treffern in der ersten Halbzeit. Vor dem 1:0 pfiff Schiedsrichter Robert Kempter, der oftmals im Blickpunkt stand, bei einer Flanke von Erdogan Yesilyurt Handelfmeter - Kapitän Sandro Rösner hatte den Ball an den Arm bekommen. Marco Quotschalla traf etwas glücklich ins untere Eck (22.). Der Ausgleich fiel auch per Strafstoß. Scipon Bektasi war im Duell mit Steven Kröner zu Fall gekommen, der Gefoulte markierte sicher das 1:1 (33.). Roland Seitz, der nach dem Schlusspfiff enorm erleichtert mit seinen Assistenten Rudi Thömmes und Sascha Purket jubelte, stufte den dreifachen Punktgewinn vor allem wegen der zweiten Halbzeit als gerecht ein: "Da haben wir den gesamten Apparat nach vorne geschoben."
Nach nur einem Punkt in drei Partien zuvor hat die Eintracht den Negativtrend gestoppt. Abelski fällte ein eindeutiges Urteil: "Die Mannschaft lebt! Wer das Gegenteil behauptet, hat keine Ahnung."