wormatia.de | Zu Gast in der EWR-Arena: Hessen Kassel

16.11.2012

Von: Christian Bub

Nach zwei Konkursen als KSV Hessen (1993) und als FC Hessen (1997) gelangen dem als KSV Hessen in der Kreisliga A neu gegründeten Verein vier Aufstiege in Folge und 2002 damit die Rückkehr in die Oberliga. 2006 folgte der Aufstieg in die Regionalliga, seit deren Dreigleisigkeit zählt Hessen Kassel dort jedes Jahr zu den Meisterschaftskandidaten. 2009 ließ man sich in der Schlussphase der Saison noch die Butter vom Brot nehmen und wurde einen Punkt hinter Heidenheim Vizemeister. Es folgten Platz vier, Platz drei und letzte Saison ein enttäuschender elfter Platz. Entsprechend sackte der Zuschauerschnitt von 5.500 (2010/11) auf 1.700 ab, dank der guten Saison bisher hat sich dieser wieder auf 3.500 verdoppelt. Erst am 10. Spieltag musste Kassel die erste Niederlage hinnehmen, im Spitzenspiel gegen den bis dahin punktgleichen Tabellenführer Hoffenheim. Das sorgte offenbar für einen Knacks, aus den folgenden vier Spielen gab es lediglich zwei Punkte zu holen, und diese gegen die Abstiegskandidaten Pfullendorf und Mainz. Mit einem 2:0-Heimsieg gegen Homburg wurde der Abwärtstrend gestoppt, dem folgten zwei weitere Siege gegen die Frankfurter Kellerkinder von Eintracht und FSV. Besonders freute sich Ex-Wormate Christian Henel, der seine ersten beiden Saisontore zu diesen Siegen beisteuern konnte. Er war der fünfzehnte und letzte Neuzugang des nach der enttäuschenden letzten Saison runderneuerten Teams. Sieben Mann aus dem letztjährigen Kader sind noch übrig. Namhaftester Neuzugang ist der ehemalige Waldhöfer Zweitligatorwart Carsten Nulle (37). Weil Nulle trotz ein Jahr Vereinslosigkeit sogleich Stammspieler wurde, stehen sich heute damit die beiden ältesten Torhüter der Regionalliga Südwest gegenüber. Nulle hat eine komplett neuformierte Defensive vor sich mit den beiden hochgewachsenen Innenverteidigern Stefan Müller (24) und Matthias Rahn (22) sowie den Außenverteidigern Nico Hammann (24) und Sebastian Gundelach (30), der mittlerweile statt Youngster Steffen Dieck (19) aufgeboten wird. Insbesondere bei Standardsituationen ist höchste Vorsicht geboten, hat Hammann doch schon zwei Freistoßtreffer erzielt und vier Eckbälle zum Torerfolg geschlagen, von denen alleine Müller drei per Kopf verwertete. Nicht weniger torgefährlich sind der frühere Lautrer Ricky Pinheiro (23, 4 Treffer) und Kämpfernatur Andreas „Bobo“ Mayer (31, 3 Treffer). In vorderster Front sieht es dagegen etwas mau aus. Der frühere Leistungsträger Thomas Damm (29) ist nur noch Ersatz und hat ebenso nur einen Treffer auf dem Konto wie der letztjährige Torschützenkönig der Hessenliga (27 Tore) Sebastian Schmeer (25). Nun ruhen die Sturmhoffnungen auf Christian Henel.