Rhein Zeitung | TuS kommt gegen Worms über ein 1:1 nicht hinaus

10.11.2012

Koblenz - Im achten Punktspiel unter Trainer Peter Neustädter gab's für die TuS Koblenz das erste Unentschieden: Nach einer vor allem in der Schlussphase recht abwechslungsreichen Begegnung der Fußball-Regionalliga Südwest trennten sich die Schängel vom VfR Wormatia 08 Worms mit einem letztlich gerechten 1:1 (0:0). Die Gäste blieben damit zwar auch im siebten Spiel in Serie unbesiegt, kommen damit aber in der Tabelle als Achtplatzierter keinen Schritt weiter.

Neustädter hatte sein Team im Vergleich zur Vorwoche (4:1 beim FSV Frankfurt II) auf zwei Positionen umgestellt: Für Kadir Yalcin stand wieder der etatmäßige Schlussmann Dieter Paucken zwischen den Pfosten, in der Innenverteidigung nahm Stefan Haben den Platz von Lukas Klappert ein. Trainerkollege Ronald Borchers hatte im Gegensatz zum DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln ebenfalls zweimal getauscht: Auf der linken Abwehrseite spielte Eugen Gopko für Tim Bauer, für Jacob Ammann kam Lucas Oppermann ins Spiel und positionierte sich als echte Sturmspitze.

„Wir haben in den ersten 30 Minuten nicht das gebracht, was eigentlich möglich ist“, bemängelte Borchers den verhaltenen Beginn seiner Mannschaft. Sein Pendant auf Koblenzer Seite ergänzte: „Wir hatten in dieser Phase aber kaum Chancen, weil uns einfach die Genauigkeit fehlte.“ Ein Querschläger im Wormser Strafraum landete genau vor den Füßen von Jerome Assauer, doch der TuS-Angreifer traf bei seinem Versuch nur das Außennetz (5.). Und im Getümmel vorm gegnerischen Tor bekam ein Wormatia-Verteidiger bei einer weiteren Assauer-Chance noch gerade so ein Bein dazwischen (22.).

Worms trat offensiv nur selten in Erscheinung. Und wenn einer mal so etwas wie Torgefahr ausstrahlte, dann war es Martin Röser: Nach einem schönen Pass in die Tiefe tauchte er vielversprechend und vor allem freistehend im Koblenzer Strafraum auf, sein Abspiel in die Mitte fand aber keinen Abnehmer (33.). Auch die TuS kam jetzt kaum noch zu klaren Aktionen, der Gegner hielt fortan besser dagegen: Lange und hohe Bälle auf das zuletzt recht treffsichere Sturmduo Assauer und Dimitrios Ferfelis wurden zumeist Beute der aufmerksamen Wormser Innenverteidiger Sandro Rösner und Marco Steil.

Nach der Pause nahm das Geschehen auf dem von Dauerregen aufgeweichten Untergrund allmählich Fahrt auf: Der aufgerückte Daniel Bartsch kam frei zum Abschluss, nachdem Marcel Abele fahrlässig vertändelt hatte, doch die Aktion geriet mehr zur einer Ballfangübung für Wormatia-Schlussmann Kevin Knödler (47.). Und auch Stefan Haben (49.), Thomas Klasen (50.) und erneut Assauer (55.) stellten die Nummer eins der Gäste auf die Probe – ohne Erfolg. Auf der Gegenseite war es wieder Alleinunterhalter Röser, der erst mit dem Kopf (54.) und dann mit dem Fuß (59.) in aussichtsreicher Position scheiterte.

Die bis dahin beste Chance der Partie vergab der enteilte Lucas Oppermann, der aber im herausstürzenden TuS-Torwart Dieter Paucken seinen Meister fand (60.). Dass Worms an diesem verregneten Nachmittag dann doch einen Treffer erzielte, hatten sie in erster Linie dem Koblenzer Kapitän Thomas Gentner zu verdanken. Erst rutschte er im Strafraum weg, dann holte er beim Versuch, noch schnell den Ball wegzuspitzeln, Gegenspieler Scipon Bektasi von den Beinen. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Kapitän Sandro Rösner sicher zum 0:1 (73.).

Der Koblenzer Mann mit der Nummer 22 war aber nur zehn Minuten später auch am Ausgleich beteiligt: Seine Flanke von der linken Seite beförderte Ferfelis in zentraler Position vorm Wormser Tor maßgenau in den Winkel des anvisierten Zieles. „Einfach stark, dass wir so zurückgekommen sind“, freute sich Neustädter.

Beide Teams spielten nun mutig und entschlossen nach vorne in dem Willen, alle drei Punkte zu holen. Die nahezu 100-prozentige Gelegenheit, die Gäste erneut in Führung zu bringen, vergab Röser, als er die gute Vorarbeit von Kevin Wittke nicht nutzen konnte und das Spielgerät freistehend am leeren Koblenzer Tor vorbeigrätschte (86.). „Da hätten wir nachlegen können, sogar müssen“, ärgerte sich Borchers über diese Nachlässigkeit. Aber auch die TuS verpasste nur um Haaresbreite die drei Punkte, als Assauer einen Sekundenbruchteil zögerte und dann am aufmerksamen Knödler scheiterte (88.). „Im Endeffekt können wir aber mit dem Punkt zufrieden sein“, bilanzierte der Koblenzer Trainer. Borchers sagte noch: „Die Zuschauer haben ein tolles und kampfbetontes Spiel gesehen.