Rhein Zeitung | Ronny Borchers lobt sein Team, weil der SC Idar "sehr gut" war

21.10.2012

Worms - Die Trainer waren sich in der Pressekonferenz einig: Ronald Borchers und Sascha Hildmann hatten ein starkes 0:0 gesehen. Der SC-Coach war natürlich mit dem Punkt zufrieden, doch dass ein Gastgeber-Trainer mit einem Heim-Remis gegen den SC Idar einverstanden ist und seine Mannschaft sogar noch explizit dafür lobt, ist in der Regionalliga noch nicht allzu oft vorgekommen.

Denn noch immer gilt vielen der SC als eine Art Punktelieferant, gegen den ein Sieg Pflicht ist. Dass diese Zeiten aber schon längst Vergangenheit sind, stellte Wormatia-Coach Borchers klar, als er verbal den Hut vor der Idarer Leistung zog. Borchers stellte nicht die vielen Ausfälle, die sein Team zu beklagen hatte, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen, sondern erklärte, dass seine Wormatia auf einen bärenstarken SC Idar getroffen war. "Wir hatten einen sehr, sehr guten Gegner, der sehr diszipliniert aufgetreten ist. Wir haben alles versucht, um zu gewinnen. Deshalb bin ich nicht sauer über das 0:0", sagte der 55-Jährige, der in 213 Bundesligaspielen für Eintracht Frankfurt zum Einsatz kam.

Absolut zufrieden war natürlich auch Nico Adami. Der Torwart des SC Idar-Oberstein, der in den vergangenen beiden Spielzeiten nicht über den Status des Ersatzmannes in Worms hinausgekommen war, hielt seinen Kasten an der alten Wirkungsstätte sauber: "Das Spiel ist gelaufen wie erwartet und hat Spaß gemacht. Dass wir im zweiten Durchgang unter Druck geraten würden war klar. Das zu Null ist natürlich okay", meinte er. Sein Trainer lobte: "Nico verbessert sich kontinuierlich. Er wirkt jetzt selbstbewusster und präsenter." So richtig auszeichnen konnte sich Adami nicht, aber bei den wenigen Prüfungen - etwa einem gefährlichen Freistoß in seinen Fünfmeterraum, den er resolut wegfaustete (80.) - war er auf dem Posten.

Dass wenig durchkam, lag auch an der Rückkehr des Kapitäns. Michael Lehmann räumte im Mittelfeld auf und setzte auch deutliche, rustikale Zeichen, wenn es sein musste. Marcel Abele bekam das schmerzhaft zu spüren, nachdem er den Spielführer des SC mit einem Tritt traktiert hatte. Kurz darauf bestritt Lehmann einen Zweikampf im Mittelfeld gegen Abele mit dem schweren Säbel. Lehmann kassierte zwar die Gelbe Karte, hatte aber demonstriert, wer das Alphatier auf dem Rasen war