Nibelungen Kurier | „Angesichts der Situation dürfen wir mit dem Punkt zufrieden sein”

28.09.2012

Wormatia ging der 83. Minute in Führung / Gast aus Sonnenhof Großaspach gelang spätes 1:1 / Nächstes Auswärtsspiel am Sonntag um 14 Uhr beim FSV Frankfurt II

VON KLAUS DIEHL  Großer Jubel bei den knapp 1.000 Wormatiafans und natürlich bei der Mannschaft. Bis auf Torhüter Kevin Knödler kamen alle Mitspieler angerannt, als der in der 58. Minute eingewechselte Romas Dressler der lachende Dritte war und wenige Minuten vor dem Abpfiff zum 1:0 aus kürzester Distanz einschieben konnte. Mit am Tor war aber auch Scipon Bektasi beteiligt, der im Duell mit dem Gästetorhüter Christopher Knett und einem weiteren Abwehrspieler letztlich dem Ball die entscheidende Richtung zum Wormatia-Torschützen gab. Was dabei herauskam, war die Führung, die leider nicht bis zum Abpfiff Bestand hatte. Besonders für die Psyche und das Selbstbewusstsein der Borchers-Schützlinge wären drei Punkte wichtig gewesen. Im Vergleich zur unterirdischen Leistung gegen die U23 aus Mainz, war die Elf kaum wiederzuerkennen. Da wurde gerannt, gekämpft, gegrätscht. Mit anderen Worten: Die Wormaten haben erkannt, dass es so nicht weiter gehen konnte und man sich derzeit alles sehr hart erarbeiten muss.

Besonders auch was die Offensive mit mehr Präsenz im Spielaufbau und vor des Gegners Tor betrifft. Leider war wohl die Euphorie nach dem späten Führungstor gegen Großaspach zu groß, so dass sich die bis dahin sich gut präsentierende Wormatia-Defensive selbst um den Lohn brachte. Zu weit aufgerückt und anstatt den Ball lang nach vorne zu spielen, versuchte man es quer, was prompt in die Hosen ging und Großaspach schnell über die rechte Seite konterte. Die Hereingabe von zwei sich verzweifelt nach dem Ball werfenden Wormaten wurde verfehlt, und der erst in der 76. Minute eingewechselte Shqiprim kam frei an den Ball.

Kevin Knödler war zwar blitzschnell am Boden, den strammen Schuss konnte er aber nicht mehr unschädlich machen. Ärgerlich, wenn auch beide Trainer das Ergebnis letztlich als gerecht werteten. Coach Ronny Borchers gab der gleichen Aufstellung wie beim 2:1-Sieg in Homburg das Vertrauen und seine Schützlinge begannen auch äußerst stürmisch. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, als sich Jacob Amann auf der linken Seite bis zur Tor-Auslinie durchspielte, seine Hereingabe aber abgeblockt wurde. Die Folge war eine Dreierserie an Ecken, welche die Gäste aber mit Glück überstanden, als der junge Kevin Feucht nicht richtig hinter den Ball kam. Nach zehn Minuten kamen die Gäste besser ins Spiel und arbeiteten gut im Pressing. Mit der Folge, dass es in einem intensiv geführten Spiel kaum Tormöglichkeiten auf beiden Seiten gab. Dennoch hatten die Wormatia-Spieler und Zuschauer in der 17. Spielminute den Torschrei auf den Lippen. Martin Röser schoss aus gut 20 Metern auf das verwaiste Gästetor, traf aber leider nur den Pfosten. Benjamin Himmel jagte das runde Spielgerät danach in die Maschen des Gästetores, doch sah der Assistent an der Seitenline zuvor eine Abseitsstellung. Das war Glück für den Gästetorhüter, der etwas übermotiviert nach einem langen Befreiungsschlag von Tim Bauer aus seinem Strafraum gestürmt und prompt mit einem seiner Vorderleute in Kollision kam. Dafür zeigte der Gästetorhüter seine Klasse bei einem fulminanten Röser-Schuss fast von der Strafraumgrenze aus, den er zur Ecke abwehren konnte. Fast im Gegenzug brannte es vor dem Wormatia-Tor, ohne aber einen Flächenbrand auszulösen. Bis zur Pause blieben gefährliche Situationen, einmal musste Kevin Knödler einen Kopfball von Daniel Lang entschärfen, jedoch Mangelware.
Nach Wiederanpfiff kam auf Wormatia-Seite Daniele Toch für den jungen Kevin Feucht, wovon sich Trainer Ronny Borchers mehr Kreativität erhoffte. Es waren aber die Gäste, die jetzt vermehrt Druck in Richtung Wormatia-Tor entfachten, aber lange Zeit nicht zu einem kontrollierten Abschluss kamen.

In der 79. Spielminute schien die Gästeführung aber Fakt zu werden, doch Tim Bauer warf sich erfolgreich mit vollem Einsatz in den Schuss von Daniel Hägele und konnte das mögliche Führungstor verhindern. Zuvor war es Martin Röser (72.), der knapp am Gästetor vorbei zielte. Der Rest ist bekannt. Am Sonntag geht es um 14 Uhr zur U23 des FSV Frankfurt, wobei zu hoffen ist, dass sich die aufsteigende Tendenz der Wormaten fortsetzen kann. Alla Wormatia, packen wir es an!