Nibelungen Kurier | Wormatia knackte Homburger Heimfestung und siegte mit 2:1

22.09.2012

Seit 21 Spielen waren die Saarländer auf eigenem Platz ungeschlagen / Nachwuchsspieler Kevin Feucht rechtfertigte Vertrauen mit starker Leistung


So wie Tim Bauer in der obigen Szene beim verlorenen letzten Heimspiel gegen die U23 des FSV Mainz 05 mit einem verwandelten Foulelfmeter zum 1:4 diese Partie beendete, so legte er in Homburg in gleicher Art und Weise in der 21. Minute den Grundstein zum 2:1-Sieg. Foto: Klaus Diehl

VON KLAUS DIEHL Bei Regenwetter zeigten die Wormaten vom Anpfiff weg den unbedingten Willen, sich für die zuletzt gezeigten Leistungen rehabilitieren zu wollen. Trainer Ronny Borchers ließ Kevin Wittke, Daniele Toch und Artur Krettek auf der Bank, dafür spielte Nassim Banouas auf der rechten Böcher-Position, der noch immer verletzt ist, und für Artur Krettek kehrte Tim Bauer auf die linke Position in der Vierer-Abwehrkette zurück. Den mehr defensiven Part im Mittelfeld übernahmen Benjamin Himmel und Marcel Abele, derweil Martin Röser und Scipon Bektasi mehr für die Offensivaktivitäten, besonders auf den Außenbahnen, zuständig waren. Vorne sollten der noch A-Jugendliche Kevin Feucht, der mit einer sehr guten Leistung das Vertrauen von Trainer Ronny Borchers rechtfertigte und mit viel Beifall und Anerkennung auch seiner Mitspieler, nach gut einer Stunde Spielzeit, völlig ausgepumpt gegen Kevin Wittke ausgewechselt wurde, zusammen mit Adam Jabiri für die nötige Gefahr vor dem Homburger Tor sorgen.

In der 11. Minute hätte dies auch fast geklappt als Jabiri nach einer Flanke von  Banouas per Flugkopfball knapp am Tor der Gastgeber vorbei zielte. Zwei Minuten später war das Spiel für Jabiri wegen einer Leistenzerrung aber leider bereits vorbei. Für ihn kam Jacob Ammann ins Spiel, was sich als erfolgreich heraus stellen sollte. In der 18. Minute konnte der Homburger Torhüter Stefan Steigerwald einen kapitalen Freistoß-Knaller von Tim Bauer nur abklatschen, doch Glück für ihn, dass die Wormaten diese Chance noch nicht nutzen konnten.  Trotz des Ausfalls von Adam Jabiri bestimmten die Wormaten weiter eindeutig das Spiel und ließen für Homburg so gut wie nichts vor dem Wormatia-Tor zu. Als der sehr agile Kevin Feucht in der 21. Minute etwas schneller als sein Gegenspieler Robin Vogtland in den Homburger Strafraum eindrang und er zu Fall gebracht wurde, schnappte sich Tim Bauer in bewährter Weise den Ball und jagte den Strafstoß volley mitten in das Homburger Tor.

Nun fielen – wenn überhaupt – die letzten Reste irgendwelcher Beklemmungen regelrecht bei den Wormaten ab und  nur vier Minuten später war es Jacob Ammann, der nach einem gelungenen Pass  von Martin Röser frei vor dem Homburger Torhüter auftauchte und den Ball mit einem gefühlvollen Heber zum 2:0 in das Homburger lupfte. Der gleiche Spieler hätte fünf Minuten vor der Pause eigentlich das 3:0 machen müssen, als er nach einem Super-Konter bereits den FC-Keeper ausgespielt hatte, ab er leider zu lange zögerte und den Ball  schließlich doch noch verlor. Es waren 45 Minuten mit einer sehr gut spielenden Wormatia-Elf, die sehr kompakt agierte und es auch verstand schnell nach vorne zu spielen.  

Wormatias Pressesprecher Jürgen Jaap war echt begeistert und besonders von dem jungen Kevin Feucht. Nach Wiederanpfiff musste Homburg kommen und tat dies auch mit Macht. In der 51. Minute konnte Wormatias Kapitän Sandro Rösner gerade noch vor der Linie einen Schuss des bereits in  der 43. Minute zusätzlich  eingewechselten Angreifers Dennis Gerlinger abwehren. Nur eine Minute später lag der Ball im Wormatia-Tor, doch stand  der Schütze  Gerlinger im Abseits. Chancen der Wormaten gab es kaum noch, da Homburg ungeheuren Druck erzeugte und durch Carsten Lutz (68.) der freistehend glücklicherweise über das Tor zielte, Gerlinger 72.) und Shinya Iwacki, der in der 74. Minute an Kevin Knödler scheiterte, durchaus  den Anschlusstreffer  hätte erzielen können. Dieser fiel sodann in der 83. Minute als Benjamin Himmel den sehr aktiven Homburger Gerlinger im Strafraum zu Fall gebracht haben sollte. Alle Reklamationen  – genau wie die Homburger beim durch Bauer verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 für die Wormaten – nutzten nichts und Simon Lutz ließ Kevin Knödler ebenfalls keine Abwehrchance. Danach verwalteten die Wormaten ihren so wichtigen Sieg sicher und Trainer Ronny Borchers und seine Spieler konnten mit dem Schlusspfiff aufatmen. Aber mit dieser Leistung auch bewiesen, dass sie es besser können. Denn sie bewiesen im Homburger Waldstadion, wo man in der Vergangenheit nicht gerade oft gewonnen hat, dass sie doch besser Fußball spielen und vor allen Dingen kämpfen können und auch in mannschaftlicher Hinsicht weitaus geschlossener wie zuletzt agierten.

Auf die Frage bei der Pressekonferenz an Ronny Borchers, was die Umstellungen gebracht haben, so lautete die für ihn typisch und knapp den Punkt treffende Antwort: Sieg! Ein aufgrund der ersten 45 Minuten auch verdienter Sieg, wenn man  auch im zweiten Durchgang in der einen oder anderen Szene etwas Glück hatte. Doch Glück muss man sich im  Fußball bekanntlich erarbeiten und das taten diesmal alle auf dem Platz stehenden Wormatia-Spieler.
Der Homburger Trainer Christian Titz war sichtlich angefressen nach 21 ungeschlagenen Spielen im eigenen Stadion mal wieder verloren zu haben und wollte den verdienten Wormatia-Sieg nicht so einsehen. Vielmehr habe seine Mannschaft dies nicht umgesetzt, was er ihnen mit auf den Platz gegeben habe. Außerdem sei der Elfer zum 1:0 für Wormatia keiner gewesen. Aber, so Jürgen Jaap, genau so umstritten der Strafstoß mit dem Homburg auf 1:2 verkürzen konnte. Bereits am kommenden Dienstag, den 25. September, kommt es um 19 Uhr, in der EWR-Arena zum nächsten Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Alla Wormatia packen wir es wieder an!